Désirée
Als ich am nächsten Tag das Studio betrete, herrscht bedrückte Stimmung. Was wohl los ist? Ich gehe zu den Aufzügen. Im Aufzug mustere ich mich im Spiegel. Ich trage eine helle Jeans die leicht zerfranst ist. Darüber eine cremefarbene Bluse mit V-Ausschnitt. Meine Locken fallen mir über meine Schultern bis zu meinen Hüften. Vicky hat mich heute geschminkt. Dafür ist sie extra früh zu mir gefahren und hat dabei Tante Molly geweckt. Das mit Dylan habe ich ihr verschwiegen.
Bevor ich hergefahren bin, war ich noch im Seniorenheim und habe mit Miles über meine Situation gesprochen. Er hat sich sehr für mich gefreut und mir versprochen meine Dienstzeiten mir anzupassen. Nur weiß ich nicht, wie lange ich dort noch arbeiten kann. Die Single, das Duett, welches ich noch mit jemandem aufnehmen muss. Dann der Auftritt nächste Woche. Der Tag hat eindeutig zu wenige Stunden.
Im richtige Stockwerk angekommen steige ich aus dem Aufzug und gehe den Gang entlang Richtung Eliza's Büro. Ich klopfe an und ein dumpfes Herein ist zu hören. Ich öffne die Tür und als ich eintrete sieht sie von ihrem PC auf. Sie sieht sehr gestresst aus.
„Hallo Daisy, komm setz dich", sagt sie mit einem Lächeln und steht auf. Ich finde es bemerkenswert, wie Eliza sich immer zu einem setzt. Egal wie abgehetzt oder gestresst sie ist, sie bringt immer ein Lächeln zustande. Noch dazu nimmt sie einem die Nervosität. Wir setzen uns beide auf das Sofa.
„Wie geht es dir? War mit deiner Freundin alles okay?"
„Mir geht's sehr gut. Vicky und ich haben die ganze Nacht gesprochen, also ja."Habe ich Schuldgefühle, dass ich sie anlüge? Ja.
„Und trotzdem bist du fit und pünktlich hier."
Ich nicke. Anders sollte es ja nicht sein.
„Okay, also Mr. Michaels, das ist Toms Manager und Onkel, ist noch nicht da. Aber ich würde erst von dir hören, ob du dir ein Duett mit Tom vorstellen kannst."
„Das ist eine echt tolle Gelegenheit, und Tom Michaels ist ein sehr talentierter Sänger. Also, ja ich kann mir das durchaus vorstellen."
Eliza lächelt. Sie scheint froh darüber zu sein, dass ich Tom so beschrieben habe.
„In Ordnung. Dann werde ich später mit ihm ins Gespräch gehen. Dann können wir auch klären, ob ihr den Song zusammenschreibt."
Ein Song mit Tom Michaels schreiben. Kann ich das glauben? Nein. Der Wahnsinn. Ich bin kein Fangirl oder ein Groupie von Tom, aber ich halte ihn wirklich für einen talentierten Sänger. Sie erklärt mir, wie solche Duetts aufgenommen werden. Und falls wir uns einigen können, kann der Song auch von mir, als mein Duett Song eingereicht werden. Die Zeit rast und schließlich klingelt Elizas Telefon.
„Eliza Winterbottom."
Kurz herrscht Stille.
„Wir sind in meinem Büro", sagt sie und legt auf.
„Tom und sein Manager kommen."
Sie nimmt ihr Tablet, welches mit ihrem PC verbunden ist und setzt sich wieder zu mir. Kurz darauf klopft es an der Tür und Mr. Michaels kommt mit seinem Neffen herein. Er trägt einen schwarzen Anzug mit einer blau-weiß karierten Krawatte, während Tom eine schwarze, zerschlissene Jeans und ein marineblaues Hemd trägt. Er lächelt mir zu. Ich stehe auf und reiche Mr. Michaels meine Hand.
„Désirée LeBlanc", stelle ich mich vor.
„Andrew Michaels, sehr erfreut."
Wir setzen uns und Mr. Michaels ergreift das Wort.
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Up to the Moon ~ Beat of your Soul
RomanceMag sein, dass wir uns kannten, aber inzwischen sind wir Fremde füreinander. Und daran wird sich niemals etwas ändern. Daisy hat gelitten. Mehr als das. Ihr Traum hat sie aufrecht erhalten und als Eliza ihr eine Chance ermöglicht, ergreift sie sie. ...