Kapitel 26

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Dylan

Liz hat das Interview auf morgen arrangiert und das, obwohl ich sie erst gestern darum gebeten habe. Sie ist großartig. Auch wenn sie nicht begeistert ist, dass ich ein Interview geben werde. Aber es ist notwendig. Zum einen, will ich mich bei dem Kerl wirklich entschuldigen. Aber noch wichtiger, ich will das mit Daisy in Ordnung bringen. Ich hoffe nur, dass es klappt. Es kann nämlich in die Hose gehen und dann wäre mein Ruf für alle mal dahin. Aber sie ist das Risiko wert. Sie ist alles Wert.

„Dylan?"
Ich sehe auf. Liz betritt den Pausenraum, indem ich bereits tigere.

„Hey Liz."
„Darf ich dich etwas fragen?"
„Klar. Schieß los."
„Du musst nicht antworten", sagt sie und schließt die Tür. Das sind immer die unangenehmsten Fragen.

„Du willst das Interview morgen wegen Daisy halten. Das Notizbuch betrifft auch Daisy. Und du willst sie um Verzeihung bitten, für etwas, was du angestellt hast."
„Das waren keine Fragen, sondern Feststellungen", meine ich und bin gleichzeitig begeistert und besorgt über ihre Schlussfolgerung.

„Als Freundin bin ich sehr stolz, dass du das machen willst. Aber als eure Managerin, muss ich dir davon abraten. Das könnte total in die Hose gehen und..."
Ich lege meine Hand auf ihre Schulter und lächle schwach.

„Ich werde nichts machen, was der Band schadet. Das tue ich den Jungs nicht an", unterbreche ich sie. 
„Und was ist mit dir?"
„Ich muss das tun Liz. Du kannst mich davon nicht abhalten."
„Werde ich nicht. Weißt du wieso?"
Ich schüttele den Kopf. Ich habe nämlich keinen Plan. Ich verstehe diese Frau sowieso nicht. Naja, 99 Prozent von ihr. Die restlichen ein Prozent betrifft oft uns.

Sie lächelt traurig und legt dann beide Hände auf meine Schultern. Trotz ihrer Absätze, reicht sie mir bis zum Kinn.

„Weil ich sehe, wie es dich quält. Wie die Vergangenheit dich jeden Tag mehr auslaugt. Wie du dich jeden Tag immer mehr in dich zurück ziehst. Wie du dich selbst fertig machst. Und das tut mir im Herzen weh, weil ich dir nicht helfen kann."
Sie schweigt kurz.

„Was ich jetzt sage, sage ich als Liz und nicht als eure Managerin", fängt sie an und sieht mir fest in die Augen.

„Ich bin Einzelkind, das weißt du ja. Aber inzwischen bist du sozusagen mein älterer Bruder", sie lacht über sich.

„Gott klingt das kitschig. Aber es ist wahr. Du, Henry und Luke, ihr gehört jetzt zu meiner kleinen Familie und ich beschütze meine Familie. Wenn also das Interview schief läuft, egal aus welchem Grund auch immer, werde ich hinter dir stehen. Nicht nur als Liz, sondern auch als Eliza Winterbottom."
Mein Herz zieht sich bei ihren Worten zusammen.

„Danke, Liz. Für alles."

„Immer."

Dann drückt sie mich kurz an sich.

„Ich mach mich dann mal wieder an die Arbeit. Wir sehen uns dann."
Sie öffnet die Tür und geht. Es mag kitschig klingen, aber sie hat Recht. Ich sehe sie inzwischen wie eine Schwester. Die Jungs sind meine Brüder. Und wir werden uns immer den Rücken decken. Jetzt gehört eben Liz dazu. Nicht, weil sie mit Noah zusammen ist. Sondern weil sie einfach zu uns gehört. Auch wenn sie uns manchmal die Hölle heiß macht. Fakt ist, ich wüsste nicht, was wir inzwischen ohne sie machen würden. Sie ist in unser Leben geplatzt und wir haben sie nicht mehr gehen lassen. Sie tut uns als Band nicht nur gut, sondern auch Noah. Er ist viel entspannter und widerlich verliebt. Er betet sie wortwörtlich an. Sie ist nicht nur seine Freundin, sondern seine bessere Hälfte, seine beste Freundin. 

Bessere Hälfte...Beste Freundin. Das hatte ich auch mal. Ich habe lange über Moms Worte nachgedacht. Es ist nichts Neues, aber sie hatte Recht. Ich war in Daisy verliebt. Wollte sie aber nicht als beste Freundin verlieren. Ich dachte, wenn wir älter werden, würde es einfacher werden. Aber ich habe es zerstört. Ich habe die beste Freundschaft zerstört. Ich...

Up to the Moon ~ Beat of your SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt