Dylan
Langweilig!
Mir ist langweilig.
Ich weiß, ich sollte froh sein, dass ich überhaupt noch lebe, aber allein in einem Krankenzimmer zu liegen ist eben langweilig. Dank den Schmerzmitteln, die ich verabreicht bekomme, habe ich kaum Schmerzen. Mom und Dad sind kurz in ihr Hotel gefahren, um sich frisch zu machen und ein wenig zu schlafen. Liz musste ebenfalls zurück zum Label fahren. Noah wollte sie nicht alleine lassen und ist mitgefahren. Luke hat eine sexy Krankenschwester zum Essen eingeladen und Henry war nur noch genervt von meiner miesen Laune. Und so bin ich nun alleine in diesem kahlen Zimmer. Die Arschlöcher haben nicht mal den Fernseher freischalten lassen. Den Krankenschwestern gehe ich inzwischen auch mächtig auf die Nerven. Ein sanftes Klopfen holt mich aus meinen Gedanken.
„Ja", brumme ich.
Die Tür geht auf und...Daisy kommt herein. Gefolgt von der rothaarigen Hexe. Sie lächelt boshaft und trällert dann: „Schau mal Dornröschen, ich habe Blumen mitgebracht."
Daisy verdreht bei ihren Worten die Augen. Ich sehe den Blumenstrauß in ihren Händen an. Die Irre hat mir...„Du weißt, dass ich nicht tot bin?", bemerke ich trocken und sehe die weiße Calla an. Ich kenne mich nicht viel mit Blumen aus, aber jeder weiß, dass die weiße Calla für den Tod steht.
„Du hast den Tod ausgetrickst. Außerdem hatten die anderen Blumen schöne Bedeutungen", meint sie trocken.
„Die weiße Calla steht für Unsterblichkeit und versichern Mitgefühl", mischt sich nun Daisy ein und zieht ihre schwarze Jacke aus und hängt sie über die Rückenlehne. Im Gegensatz zu mir, liebt sie Blumen und deren Bedeutung. Sie hat nicht selten darüber gesprochen.
„Mitgefühl also?", bemerke ich grinsend. Das wusste die rothaarige Hexe wohl nicht. Sie kneift die Augen zu schmalen Schlitzen und funkelt Daisy an.
„Deswegen hast du nicht widersprochen, als ich darauf bestanden habe, diese mitzunehmen." Daisy zuckt bloß mit den Schultern.
„Wie fühlst du dich?", fragt sie stattdessen mich.
„Gelangweilt."
Sie runzelt die Stirn.
„Du hast also keine Schmerzen?", hakt sie nach und sieht mich besorgt an.
„Die geben ihm doch haufenweise Schmerzmittel", bemerkt die rothaarige Hexe, aka Vicky trocken. Sie legt die Calla auf den Tisch und lehnt sich ans Fenster. Sie mustert ihre beste Freundin. Dann seufzt sie.
„Ich lass euch mal allein", murmelt sie und schlendert aus dem Zimmer. Bevor die Tür hinter ihr zufällt höre ich noch:
„Du kannst es nicht lassen, was?"Mit wem sie wohl spricht?
Daisy setzt sich auf das Stuhl und sieht unsicher aus. Das letzte Mal wurden wir unterbrochen.
„Nur um sicher zu sein, du hast mir verziehen oder? Ich meine das mit der Bucket Liste."
„Ja, habe ich."
Mir fällt ein Stein vom Herzen. Ich war mir nicht mehr ganz sicher. Aber jetzt lächelt sie schwach.„Ich habe wohl die Wette verloren", meint sie.
„Wir müssen uns was anderes überlegen, der...", ich unterbreche mich, als sie aus ihrer Tasche eine Box herausholt und sie öffnet. Die Kekse, die es früher immer gab. Nur eine konnte diese Kekse zubereiten. Sie sind rund und sehen aus wie gewöhnliche Cookies aber verdammt, das sind sie nicht. Sie sind eine wahre Geschmacksexplosion.
„Woher hast du die?", frage ich. Das war schon immer unser Wetteinsatz.
„Ich habe Mrs. Dawson kontaktiert und als ich ihr erklärt habe, für was ich es brauche, hat sie mir das Rezept geschickt. Also schmecken sie vermutlich nicht wirklich wie die von Mrs. Dawson."
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Up to the Moon ~ Beat of your Soul
RomansaMag sein, dass wir uns kannten, aber inzwischen sind wir Fremde füreinander. Und daran wird sich niemals etwas ändern. Daisy hat gelitten. Mehr als das. Ihr Traum hat sie aufrecht erhalten und als Eliza ihr eine Chance ermöglicht, ergreift sie sie. ...