Dylan
Ich komme tatsächlich rechtzeitig in New York an. Meine Mom hat einen kleinen Handkoffer mitgenommen, da sie nicht weiß, wann sie wieder zurückfliegt. Es ist das erste Mal, dass sie in New York ist. Aber statt sich umzuschauen, scheucht sie mich aus dem Flughafen, damit ich es rechtzeitig zum Konzert schaffe. Es wird auch das erste Mal sein, dass sie mich Live spielen sehen wird. Sie fliegt nicht gerne, daher weiß ich nicht, was sie jetzt dazu gebracht hat. Außerdem will Dad nicht aus seiner Komfortzone. Wir nehmen uns ein Taxi, da Noah sein Wagen geholt hat. Mit einer saftigen Geldstrafe, die ich bezahlen muss. Woher hätte ich auch wissen können, dass man da nicht parken kann. Naja, vielleicht wenn ich das Schild mit Parken Verboten gelesen hätte.
„Die Stadt, die niemals schläft", murmelt meine Mom und sieht aus dem Fenster. Sie hat ihre schwarzen, inzwischen von grauen Strähnen durchgezogenen Haare mit einer Klammer hochgesteckt. Sie hat sich eine Jeans angezogen, darüber eine weiße Tunika und ein beiges Blazer. Wie gesagt, meine Mom sieht nicht aus wie Mitte fünfzig. Nach einer halben Stunde hält das Taxi an. Ich bezahle und wir steigen aus. Das Konzert findet in einer geschlossenen Halle statt. Wir konnten über sechstausend Tickets verkaufen. Gar nicht mal so schlecht. Ich muss mich nicht ausweisen um durch den Hintereingang zu gehen.
„Wir können nur Sie durchlassen", sagt einer der Sicherheitsmänner zu mir. Er ist groß und gebaut wie ein Bär. Er besteht nur aus Muskeln. Seine Haare sind kurz geschoren und an seinen Armen schlängeln sich Tattoos.
„Da er aus mir rausgekommen ist, geht das ja wohl in Ordnung", sagt Mom ohne eine Miene zu verziehen.
„Entschuldigen Sie", brummt der Typ und lässt meine Mom durch.
„Er macht nur sein Job", bemerke ich. Sie zuckt bloß mit den Schultern.
„Mom, du wirst gleich jemandem begegnen, die mich vermutlich in Stücke reißen will. Also..."
„Dylan Morton!", unterbricht mich eine scharfe Stimme. Liz. Ich drehe mich um. Völlig in schwarz kommt sie auf den höchsten Absätzen, die ich jemals gesehen habe, auf mich zu gestampft. Ihre Haare sind zu einem festen Zopf gebunden. In ihren Augen funkelt Wut. Sie bleibt vor mir stehen. Sie sieht aus wie eine Porzellanpuppe. Eine verdammt wütende Porzellanpuppe.
„Du hast Glück, dass ich dich noch für das Konzert brauche", zischt sie.
„Tut mir leid", murmle ich und das ist glatt gelogen. Ehrlich gesagt tut es mir nicht leid. Ich sehe wie die Jungs auf uns zukommen.
„Wie kannst du, ausgerechnet heute, einfach verschwinden?", fährt sie fort und wird immer lauter.
„Mom, beschütz mich", sage ich und stelle mich hinter sie.
„Tut mir leid, aber die Suppe hast du dir selbst eingebrockt", meint sie schulterzuckend und reicht Liz die Hand.
„Hallo, ich bin Nora Morton."
Die Wut von Liz verschwindet und sie ergreift Moms Hand.„Eliza Winterbottom."
„Es freut mich. Sie können ihn zur Schnecke machen, wie Sie wollen. Hat er vermutlich verdient", sagt Mom und deutet mit dem Daumen über ihre Schulter auf mich.„Danke Mom", brumme ich.
„Wen sehe ich denn da!", ruft sie und zieht Noah, dann Henry und zum Schluss Luke in eine knochenbrechende Umarmung.
„Hallo Nora", bringt Noah schwer hervor.
„So, ihr müsst jetzt auf die Bühne", ruft Liz und sieht auf ihre Armbanduhr. Noah tritt zu ihr und drückt ihr einen Kuss auf die Stirn. Dann machen wir uns auf den Weg auf die Bühne. Liz führt Mom ins VIP Bereich.
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Up to the Moon ~ Beat of your Soul
RomanceMag sein, dass wir uns kannten, aber inzwischen sind wir Fremde füreinander. Und daran wird sich niemals etwas ändern. Daisy hat gelitten. Mehr als das. Ihr Traum hat sie aufrecht erhalten und als Eliza ihr eine Chance ermöglicht, ergreift sie sie. ...