Up to the Moon ~ Beat of your Soul

Kapitel 28

Désirée

Warum ich in Gottesfrühe aufgeweckt werde, um viel zu früh zum Label zu fahren? Kann ich nicht beantworten. Tom, der mich aufgeweckt hat, beantwortet diese Frage auch nicht. Aber da er wie ein Verrückter geklingelt hat, konnte ich nicht länger schlafen. Vicky hat ihm auch schon die Hölle heiß gemacht. Trotzdem sitze ich jetzt in einem Wagen, zusammen mit Vicky und Tom. Anscheinend wird ein Interview stattfinden und ich soll dabei sein. Mehr hat er in den letzten vierzig Minuten nicht gesagt. Ganz ehrlich, Tom hat sie nicht mehr alle. Der Kerl hat sogar mein Outfit rausgesucht. Nicht nur ich habe ihn perplex angeschaut. Vicky hat sogar: „Ist der durchgeknallt?", gefragt. Daraufhin ist eine schwarze Jeans auf mich geflogen und eine weiße, schlichte Bluse.

„Tom..."
„Ich sage nichts", unterbricht er mich. Seine Laune ist weit hoch. Ein breites Grinsen ist wie auf seinem Gesicht festgetackert. Überrascht mich auch nicht. Immerhin wird Eliza seine Managerin und Andrew hat er in die Wüste geschickt. Wie immer begleitet Colin mich und Will fährt das Auto.

Schließlich halten wir vor dem Label an und verdammt ist hier viel los. Sofort kommen drei weitere Securities um uns abzuschirmen. Die Presse, Paparazzi und Fans haben sich vor dem Gebäude versammelt. Als wir das Gebäude betreten geht Tom vor. Er steuert den großen Saal an. Was...
Er öffnet die Tür und lässt zuerst Vicky eintreten, dann mich. Er stellt sich neben mich und hinter Colin fällt die Tür zu. Mein Herz macht einen kurzen Aussetzer. Ist das sein ernst? Ich soll Dylans Interview zuschauen?! Ich will schon gehen, da hält er mich fest.

„Das solltest du dir nicht entgehen lassen. Vor allem nicht, wenn dein kleines Herzchen schneller schlägt", flüstert er und hakt sich bei mir unter. Vicky mustert Tom misstrauisch, kommt mir aber nicht zur Hilfe. Sie ist einfach zu neugierig. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als nach vorne zu schauen. Dylan sitzt hinter einem niedrigen Tisch. Auf der gleichen Seite, ihm gegenüber, sitzt eine ältere Dame.

Dylan

Fuck bin ich nervös. Pokerface aufsetzen, dann wird das schon. Ich sehe wie zuerst die rothaarige Hexe den Raum betritt, gefolgt von Daisy und Tom. Als Daisy mich sieht, will sie schon umdrehen, aber Tom hält sie fest, flüstert ihr etwas zu und hakt sich dann bei ihr unter. Der Kerl hat wirklich etwas gut bei mir. Ihre Freundin sieht neugierig aus, vermutlich greift sie deshalb nicht ein.

„Dylan, wir waren alle überrascht, als wir gehört haben, dass du dich zu dem Vorfall äußern möchtest", sagt die Frau, die mir gegenübersitzt und holt mich somit aus meinen Gedanken.

„Ich hielt das für angebracht", antworte ich, obwohl sie keine Frage gestellt hat.

„Dabei habt ihr ja ein tolles Konzert gegeben, um davon abzulenken."
Wow, wie knallhart ehrlich und unhöflich.

„Das Konzert hatten wir schon länger geplant."
Ich gehe auf ihre Provokation nicht ein.

„Wir sind alle gespannt, was du zu sagen hast", fährt sie fort und geht nicht mehr auf das Konzert ein.
„Falls einige von euch es nicht wissen, die Einnahmen des Konzerts gingen an eine Hilfsorganisation. Darauf sind wir alle stolz."
„Wolltest du uns das erzählen?"
Ich komme noch dazu, alte Schachtel, denke ich, setze aber ein Lächeln auf.

„Nein. Ich möchte mich für den Vorfall in der Bar entschuldigen. Was ich gemacht habe war falsch und Gewalt ist keine Lösung."

„Wie kam es dazu?"
„Ich hatte mehr getrunken, als ich vertragen konnte. Aber wenn wir ehrlich sind, wem ist das noch nie passiert? Wenn man in der Öffentlichkeit steht, dann wird alles dramatisiert. Ich bin nicht der Einzige, der mal betrunken war. Ich bin auch nur ein Mensch. Daher möchte ich mich entschuldigen."