Kapitel 16

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Dylan

Nachdem Daisy mit Tom gegangen ist, ruft Liz den Sicherheitsbeauftragten an. Ihr wird mitgeteilt, dass der Kerl unten festgenommen wurde. Er wird in Polizeigewahrsam genommen und befragt. Sie muss auf weitere Neuigkeiten warten. Jetzt wird das gesamte Gebäude durchsucht. Wir sollen in diesem Raum nichts ändern oder anfassen. Kurz darauf kommen zwei Männer zu uns in den Raum.

„Ich will wissen, wie das hier her gelangen konnte", sagt Liz und deutet auf die Wand.

„Natürlich Ms. Winterbottom", sagt der größere. Beide sind Muskelpakete und können locker einen erwachsenen Mann einschüchtern, doch hier hat Liz das sagen.

„Colin, gut du bist da. Ich möchte, dass du immer in Daisys Nähe bleibst. Sie ist jetzt mit Tom im obersten Stock. Geh hin, aber sie soll dich nicht sehen. Sie braucht eine Verschnaufpause."

Ohne etwas zu sagen, nickt Colin und verlässt wieder den Raum. Ich bin mir sicher, dass er Daisy nicht alleine lassen wollte. Immerhin hat Liz ihn fortgeschickt. Aber wer hätte auch ahnen können, dass der Irre hier hoch kommt. Wie zur Hölle hat er oder sie es geschafft? Ich folge den Jungs abwesend aus dem Proberaum. Meine Gedanken kreisen noch immer um das, was vorhin passiert ist. 

Nur weil ich dazu gehören wollte, habe ich Daisy verloren. Sie hat jedes Recht, nichts mehr mit mir zu tun haben zu wollen. Aber so egoistisch wie ich bin, will ich das wieder geradebiegen. Falls das überhaupt noch geht. Ich will wieder die Daisy sehen, die sie einmal war. Vielleicht ist das zu viel verlangt. Was mir fehlt, ist ihr Funkeln. Ihre Worte von vorhin waren die Wahrheit. Bis auf das, dass es einseitig von ihr war. Daisy war auch meine beste Freundin. Sie war immer da. Egal was für eine Scheiße ich gebaut hatte, sie war immer da. Und als es Zeit war, für sie da zu sein, habe ich... Ich habe sie allein gelassen. Wie alle anderen auch. In diesem Moment, war sie allein. Wirklich allein. Am liebsten würde ich auf etwas einschlagen. Mein Gesicht zum Beispiel. Was würde ich dafür geben, alles ungeschehen zu machen. Leider geht das nicht.

„Alter, bist du noch anwesend?" Noah boxt mir in die Schulter und sieht mich fragend an. Ich reibe mir über die besagte Stelle und nicke. Wir sind im Pausenraum angekommen. Kurz darauf kommt auch Liz. James und ein weiterer Mann folgen ihr. Das muss Eric Winterbottom sein. Liz sieht ihm sehr ähnlich. Alle drei haben den gleichen Blick aufgesetzt. Sag was falsches und du bist tot- Blick.

„Wie kann es sein, dass ein Geisteskranker, an deinen Sicherheitsleuten vorbeikommt?", will Liz wissen. Es ist kein Geheimnis, dass sie keine gute Beziehung zu ihrem Vater hat. Ich sehe Noah an. Eric Winterbottom ist eine harte Nuss. Und ich weiß, wie viel Respekt Noah vor ihm hat. Für sein Alter ist Eric noch sehr fit. Im Gegensatz zu James, seinem Vater, trägt er einen Anzug und sieht professionell aus.

„Das werde ich noch herausfinden", knurrt er. Er sieht auch nicht begeistert aus, dass es eine Sicherheitslücke gibt. Verständlich, immerhin ist seine Sicherheitsagentur die Gefragteste der Stadt. Und somit auch die teuerste.

„Wo ist Daisy jetzt?", will James wissen.
„Sie ist mit Tom gegangen. Colin ist bei ihr", erklärt Liz. Ein merkwürdiges Gefühl breitet sich in mir aus. Ist das...Eifersucht? Es stimmt. Früher war ich derjenige, zu dem Daisy immer gegangen ist. Ich war ihre Stütze. Nun ist es ein anderer. Bei dem sie sich geborgen fühlt. Wie das nervt!

„Gehen wir in mein Büro", sagt James.

„Wir müssen Daisys Sicherheit garantieren", sagt Liz mit fester Stimme und folgt den zwei Männern aus dem Raum. Ich habe keine Ahnung, warum die überhaupt hier hergekommen sind. Aber darüber mache ich mir jetzt keine Gedanken. Immerhin habe ich so den Stand der Dinge erfahren. Alle tappen noch im Dunkeln.

Up to the Moon ~ Beat of your SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt