Up to the Moon ~ Beat of your Soul

Kapitel 34

Dylan

Ein Schuss ertönt und mein Blut gefriert in meinen Adern. Beide bewegen sich nicht mehr. Daisys Augen sind geweitet. Sie sehen aus wie Statuen und ich kann mich nicht vom Fleck bewegen. Los Beine, setzt euch in Bewegung!

„Daisy!", höre ich mich rufen. Im selben Moment wird die Tür aufgerissen und drei Polizisten stürmen in den Raum. Die Irre wird von Daisy weggezogen und ich fange sie auf. Die Waffe, die sie Samantha aus der Hand reißen konnte, fällt zur Boden. Einer der Polizisten hebt die Waffe auf. Ich hingegen untersuche sie sofort nach Verletzungen. Nichts. Kein Blut. Nur ein paar Kratzer, aber keine tödliche Schusswunde. Ich atme tief durch und halte sie dann an den Armen fest.

„Daisy, geht es dir gut?"

„Was?", ruft sie.

„Geht es dir gut?"
„Ich glaube ich habe ein Tinnitus." Sie reibt sich über ihr Ohr. Ich atme erleichtert durch und ziehe sie an meine Brust. Ich hatte in meinem Leben noch nie so Angst. Ich dachte ich würde schon an Herzversagen sterben. Sie legt ebenfalls ihre Arme um mich und ich spüre, wie sehr sie zittert.

„Nein! Dylan gehört mir! Lasst mich los!", kreischt Samantha und versucht sich loszureißen. Der eine Polizist legt ihr Handschellen an und sagt ihr ihre Rechte auf. Dann wird sie fortgebracht. Weder Daisy noch die Irre wurden verletzt. Das heißt, der Schuss ging in die Leere. Eliza kommt nun auch in den Raum gestürmt, direkt zu Noah. Uns sieht sie nicht mal an. Ihr Blick gilt einzig und allein Noah. Sie ist blass und Angst funkelt in ihren Augen.

„Mir geht es gut", versichert Noah ihr und zieht sie fest an sich.

„Mach sowas nie wieder", brumme ich und drücke Daisy einen Kuss auf den Scheitel.

„Ich versuch's", meint sie und atmet tief durch.

„Wie es aussieht, ist hier auch alles gut gegangen", hören wir jemanden sagen. Daisy löst sich sofort von mir. Tränen steigen ihr in die Augen, als sie Vicky sieht. Sofort ist sie bei ihr und umarmt sie.

„Es tut mir leid. Es tut mir schrecklich leid", sagt Daisy immer wieder.

„Mir geht's gut. Sind nur ein paar blaue Flecken."
„Von wegen", knurrt Colin. Der pflichtbewusste Colin hat sich gegen seine Klientin entschieden, um Vicky zu retten. Er scheint sie wirklich zu lieben.

Sie wirft ihm einen wütenden Blick zu.

„Warum hast du ihm erlaubt, dich allein zu lassen", zischt Vicky vorwurfsvoll.

„Weil du meine beste Freundin bist!"
„Aber es ist sein Job..."
„Zur Hölle mit dem Job", brüllt Colin und sieht Vicky wütend an. Ich ziehe Daisy wieder zu mir.

„Um Himmels Willen, sagt es doch en..."
Daisy unterbricht sich, als Colin Vicky an sich zieht und sie küsst.

„Hab nichts gesagt", murmelt sie und legt ihre Arme um mich.

„Ich liebe dich, Dylan."

Ich lächle sanft.

„Und ich liebe dich, LeBlanc."
Dann küsse ich sie.

Die nächsten Stunden sind ziemlich stressig. Wir werden alle befragt. Woher wir Samantha kennen und was alles gesagt wurde. Ein Glück, dass es in diesem Raum Sicherheitskameras gibt. Während der ganzen Zeit lasse ich Daisy nicht alleine. Ihre Tante ist ebenfalls gekommen. Jeder ist mit den Nerven am Ende. Aber endlich ist es vorbei. Samantha wird wegen Drohungen, Körperverletzung, Entführung und versuchten Mordes angezeigt. Es steht nicht gut um sie, aber ihr Anwalt plädiert auf nicht zurechnungsfähig und psychisch labil. Entweder landet sie im Knast oder in der Psychiatrie. So oder so sind wir sie los.