Kapitel 33

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Désirée

1 Woche später:

Dylan wurde gestern entlassen und da es Neuigkeiten gibt, wurden wir in den Konferenzraum gebeten. Mit wir meine ich Dylan und mich. Das konnte Noah aber nicht davon abhalten, hier aufzukreuzen. Er will Eliza nicht alleine lassen. Niemals hätte ich gedacht, Noah so zu sehen. Er macht sich große Sorgen um seine Freundin. Ich bin mir sogar sicher, dass er die Welt für sie niederbrennen würde. Sie ist aber auch eine unfassbare Frau und ich bezweifle, dass es eine andere gibt, die es mit Noah aufnehmen könnte. Ich sitze neben Dylan, während er seinen Arm auf die Rückenlehne meines Stuhls gelegt hat. Noah geht auf und ab, während wir auf Eliza und James warten. Im Raum sind auch Colin und Will.

„Entspann dich, alles wird gut", murmelt Dylan und drückt mir einen Kuss auf die Schläfe. Ja, Dylan und ich sind zusammen, oder so. Es ist zwar nie das Wort gefallen, aber alles an seinen Handlungen lässt sich darauf hindeuten. Er hält ständig meine Hand, küsst mich und sagt ziemlich oft Ich liebe dich. Nicht das ich mich beschwere, ganz im Gegenteil. Es zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht und lässt mein Herz schneller schlagen. Vicky hat ziemlich merkwürdig auf uns reagiert. Einerseits hat sie sich gefreut, andererseits macht sie sich Sorgen. Dylan ist meine Schwäche. Sie hat sich mit ihm in einem Zimmer eingesperrt und als sie dann rausgekommen sind, hat sie mir versichert, wie lieb sie mich hat. Ich gehe stark davon aus, dass sie ihm gedroht hat. Er sah nämlich nach dem Gespräch etwas blass um die Nase aus.

„Ich will das alles einfach hinter mir haben", flüstere ich und lehne mich an ihn. Wieso dauert es so lange. Die ID-Adresse müsste doch längst zurück verfolgt worden sein. Als ein Schuss ertönt fahre ich erschrocken hoch. Schuss. Dylan. Blut. Déjà-vu, aber es fühlt sich so real an. Die Ereignisse von jenem Tag steigen vor meinem inneren Auge aus. Ich sehe ihn an. Ihm geht es gut, er sitzt neben mir und sieht besorgt aus.

„Noah, wo gehst du hin?", brüllt Dylan. Ich sehe zu seinem besten Freund. Seine Hand ruht bereits auf der Klinke.

„Meine Freundin ist da draußen", knurrt er. Ein erneuter Schuss. Tränen schießen mir in die Augen. Nicht schon wieder.

„Sie bleiben hier", sagt Will und zieht Noah von der Tür. „Einen weiteren Bandmitglied brauchen wir weiß Gott nicht im Krankenhaus", fügt er hinzu und zieht seine Waffe. Will hat eine Waffe? Er wirft Colin einen Blick zu. Colin geht zur Tür und öffnet sie langsam. Will schaut raus und nickt dann. Sein Partner öffnet die Tür und Will schlüpft in den Flur.

„Sei vorsichtig", brummt Colin noch. Dann zieht er ebenfalls seine Waffe. Jeder Muskel ist in seinem Körper angespannt. Mein Handy klingelt. Videoanruf von Vicky. Ich spüre es tief in meinem Herzen. Etwas ist passiert. Etwas Schlimmes. Meine Hand zittert, als ich den Anruf annehme. Mein Herz setzt einen Schlag aus. Nein. Tränen schießen mir in die Augen. Ich schnappe nach Luft, oder wimmere. Keine Ahnung was für ein Geräusch ich von mir gebe, aber alle drei Augenpaare richten sich auf mich.

„Vicky?"

Meine beste Freundin sitzt gefesselt auf einem Stuhl. Geknebelt. Sie hat aus ihrer Nase geblutet, denn man sieht das getrocknete Blut. Rechts, leicht unterhalb von ihrem Auge ist es angeschwollen. Aber in ihren Augen funkelt Hass und Wut. Aber sie schaut nicht in die Kamera, sondern irgendjemanden hinter der Kamera. Beziehungsweise Handy.

Colin teleportiert sich neben mich und schaut auf das Display. Dann stößt er ein Knurren aus.

„Was...was wollen Sie?", frage ich mit bebender Stimme. Erst Dylan und jetzt Vicky? Wer auch immer dahinter steckt, weiß wie man mir wehtun kann.

„Dein Bodyguard darf sie gerne retten kommen", sagt eine Frauenstimme, die mir vage bekannt vorkommt. Ich sehe sofort Colin an.

„Ich kann Sie nicht alleine lassen", sagt er gepresst. Aber ich sehe es in seinen Augen. Er will lieber Vicky retten. Ich kann es ihm nicht verdenken. Egal was beide sagen, sie lieben sich gegenseitig. Die Person tritt nun ins Bild. Naja fast. Man kann ihr Gesicht nicht sehen, da das Handy so positioniert wurde, dass man nur Vicky sieht. Sie stellt sich neben meine beste Freundin und reißt ihr den Knebel vom Mund.
„Los, ruf ihn zu dir", fordert die Frau.

Up to the Moon ~ Beat of your SoulWo Geschichten leben. Entdecke jetzt