じゅうさん

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"Lauft!"

Zusammen rannten wir. Die tote Meute im Nacken, die beiden Kinder vor mir, Snake, der mit seinen Schlangen beladen war, neben mir. Ich selbst hielt meinen Gehstock in der Hand. Ich war mir bewusst, dass es an sich meine Pflicht war, die Seelen der drei Menschen zu schützen. Doch Erstens wusste ich, dass ich noch zu eingerostet war, um gegen all diese Untoten anzukommen und zum Zweiten würden die drei auch ohne mich diese Nacht überleben. Die Todesliste zeigte nur die Menschen an, die ohne Eingreifen eines Shinigamis so oder so gestorben wären. 

Vor einer hohen Ansammlung von Kisten blieben wir stehen. Diese Monster kamen von allen Seiten. Ich seufzte. Ich hatte nicht vorgehabt, vor den drei Menschen meinen Gehstock in meine Sense umzuwandeln, doch anscheinend blieb mir keine andere Wahl.

"Lady Mabelle!"

Verwirrt sah ich nach hinten, doch war dort Niemand. Erst als ich den Blick hob bemerkte ich Snake, der mir seinen Arm hinhielt, um mich nach oben zu ziehen, wo auch bereits schon Elizabeth und Ciel hockten.

Dankbar nahm ich seinen Arm entgegen und ließ mich hochziehen. 

"Was sind das für Kreaturen? Unser Gift ist wirkungslos und ihr Gestank unerträglich! Sagt mein Freund Webster!"

"Das wissen wir auch nicht. Wir wissen nur, dass sich diese Leichen plötzlich wieder selbstständig bewegen!", beantwortete ich die Frage und sah hinunter zu den Untoten, die sich vor unseren Kisten versammelt hatten. Im nächsten Moment begannen diese jedoch zu wackeln, weshalb ich das Gleichgewicht verlor und nach hinten taumelte. Gerade rechtzeitig hielt Snake mich fest. Schnell murmelte ich ein leises Danke, bevor ich zu Ciel sah, der die ängstliche Elizabeth an sich gedrückt hatte. 

"Snake, setz die Schlangen ein!", befahl Ciel dem Weißhaarigen neben mir, doch dieser sah nur hilflos zu mir.

"Bei so vielen können wir Nichts ausrichten! Sagt mein Freund Oskar!"

Immer weiter bissen und schlugen die Leichen in das Holz der Kisten. Elizabeth hatte sich wimmernd enger an Ciel gedrückt und auch Snake, der ohnehin schon ziemlich blass war, hatte sämtliche Farbe im Gesicht verloren. 

"Keine Sorge, Euch wird Nichts geschehen. Ich werde Euch beschützen, koste es was es wolle!"

"Sehr löblich von Euch, junger Herr!"

Ich blickte auf. Das konnte doch nicht wahr sein. Auf der anderen Seite des Raumes, vollkommen entspannt und locker, stand der Dämon von einem Butler und sah zu uns hinüber. Für einen kurzen Moment blieb sein Blick an mir hängen. Oh beim Grab meiner Seele, was für ein Triumpf musste das nur für ihn sein. 

Doch wenn er hier war, wo war dann Ronald? War er wohlauf? Er musste wohlauf sein, ich kannte niemanden, der es auch nur im Geringsten mit Ronald Knox aufnehmen konnte. 

Das Nächste, was ich wahrnahm, waren ein paar fliegende Messer, die sich kurz darauf in die Köpfe der Untoten bohrten, die am nächsten an unserer Kiste standen, worauf diese in sich zusammen zu Boden fielen. 

"- genau wie es sich für einen Gentleman gehört!"

"Sebastian! Trödel hier gefälligst nicht rum. Mach sie fertig!", motzte Ciel seinen Butler an.

"Sehr wohl!", erwiderte Sebastian auf die Worte seines Herren, bevor er sich ins Getümmel stürzte und begann, die Untoten, deren Aufmerksamkeit er dadurch auf sich gelenkt hatte, einen nach dem anderen Auszuschalten. 

Aus dem Augenwinkel sah ich, das Ciel Elizabeth erneut an sich drückte, um sie so vor dem sich bietenden Bild abzuschütten. Dann schob sich eine weiß-behandschuhte Hand in mein Sichtfeld. 

Vorsichtig ergriff ich Snakes Handgelenk und drückte seine Hand nach unten. 

"Ich danke, aber es ist nicht nötig, mich davor abzuschirmen, Mr Snake!"

Der Weißhaarige sah mich überrascht an, doch dann nickte er und hielt sich die Hand selbst vors Gesicht, weshalb ich Schmunzeln musste. Irgendwie mochte ich diesen leicht abgedrehten Typen. 

Ich blickte wieder auf das Blutbad vor mir. Sebastians leuchtend rote Augen und schwarze Schatten, die seinen Körper umgaben, beanspruchten mein Sichtfeld und stumm sah ich zu, wie er eine Leiche nach der anderen beseitigte, bis er schließlich allein in einer riesigen Blutlache stand und zu uns hinaufsah. 

"Ich bin fertig, junger Herr!"

Stumm sahen Ciel, Snake - der seine Hand wieder von seinem Gesicht entfernt hatte - und ich zu dem Dämon, der zu uns herantrat und seine mit Blut vollgesogenen Handschuhe hinhielt, um uns herunter zu helfen.

"Was ist denn mit Euch, junger Herr? Kommt, ich helfe Euch herunter!"

Ciel, der Elizabeth losgelassen hatte, trat näher an den Rand der Kiste heran.

"Du würdest mich mit deinen Händen nur beschmutzen!", nörgelte er und warf seinem Butler einen vernichtenden Blick zu.

Verwirrt blickte Sebastian auf seine Hände.

"Oh, oje. Ich bitte um Verzeihung!", murmelte er, bevor er eilig die Handschuhe wechselte und anschließend uns allen von der Kiste runterhalf. Ich war die letzte, die er auf dem Boden absetzte und es brauchte einiges an Herabsetzung meines Stolzes, um ein leises "Danke" zwischen zusammengebissenen Zähnen hervorzupressen.

Der Dämon jedoch grinste nur leicht, bevor er sich zu mir hinunterbeugte, sodass wir auf einer Augenhöhe waren. In seinen rostroten Augen konnte ich meine eigenen Grünen erkennen und nur schwer konnte ich dem Drang widerstehen, nach hinten auszuweichen. 

"Ich frage mich, weshalb eine legendäre Shinigami, wie Ihr es seit, nicht mit eingeschritten ist? Es wird doch wohl nicht daran liegen, dass Sie in meiner Anwesenheit nicht auf Ihre Fähigkeiten zugreifen müssen, oder?", fragte der Dämon mit gedämpfter Stimme und schielte anschließend auf meine modifizierte Sense hinunter. 

Ärgerlich verkrampfte sich meine Hand um den Knauf des Stockes. 

"Ich wüsste nicht, was Sie das anginge, Dämon!", knurrte ich genauso leise zurück, bevor ich einen Schritt zurücktrat. 

"Ich danke für die Rettung. Jedoch ist es nun an der Zeit für mich diese Runde zu verlassen!"

Ich sah noch einmal über die Schulter zurück zu Ciel, Elizabeth und Snake.

"Aber Lady Mabelle! Was, wenn noch weitere dieser Monster da oben sind?", fragte Elizabeth besorgt. 

Sebastian trat einen Schritt vor.

"Ich bin sicher, dass Lady Mabelle Bestens in der Lage ist, auf sich selbst aufzupassen!", sprang er ein und zustimmend nickte ich.

"Wir werden uns wiedersehen, Elizabeth. Mach dir da keine Sorgen! Earl Phantomhive. Snake. Auf Wiedersehen!"

Ohne eine weitere Antwort abzuwarten entfernte ich mich von der Gruppe und eilte zurück nach oben, um Ronald Knox zu finden.

✔︎|𝐤𝐨𝐬𝐚𝐦𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt