にじゅうなな

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Als hätten die drei auf einen nicht hörbaren Countdown gewartet, stürzten sich Grell, Ronald und Sebastian zeitgleich auf Adrian. Doch selbst aus meiner Entfernung heraus konnte ich sein belustigtes Grinsen sehen und bereits im nächsten Moment sprang er nach oben, sodass die drei Angreifer an der Stelle, an welcher er bis eben noch gestanden hatte, zusammenstießen.

In der Luft jedoch, drehte sich Adrian mehrmals um sich, wobei er mehrere Sotobas in Richtung seiner drei Jäger abfeuerte. Sebastian und Ronald sprangen zur Seite, während Grell um die sich in den Boden bohrenden Sotobas herumtänzelte. Doch keine zwei Sekunden später spießte sich einer der Sticks in ihren Mantel, weshalb sie zu Boden ging und sich ärgerlich wieder aufrichtete. 

Keine fünf Meter vor mir landete Adrian sicher auf beiden Füßen, wurde jedoch sofort von Ronald angegriffen. Eilig ging ich den beiden aus dem Weg. Ich wusste, besser als jeder andere hier, dass es überhaupt nichts brachte, auch nur den Versuch für einen Kampf gegen Undertaker zu wagen. Niemand konnte ihn besiegen, ich, die jahrzehntelang nicht im Außendienst tätig gewesen war, erst recht nicht. 

Dies schien auch Ronald schnell zu merken. Spätestens ab dem Augenblick, in dem er von Adrian überwältigt und mit einer Schramme im Gesicht neben mir auf dem Boden aufprallte. 

"Ronald!" Schnell hockte ich mich zu ihm runter und half ihm wieder auf die Beine, während Sebastian nun versuchte, Undertaker unter Kontrolle zu bringen.

"Bist du verletzt?", fragte ich Ronald und richtete die Brille auf seiner Nase.

"Nein. Nur stinksauer wegen diesem Typen!", knurrte Ronald, bevor er erneut losstürmte. 

Stumm, aber dennoch mit einem unschönen flauen Gefühl im Bauch, beobachtete ich, wie Undertaker in die Luft gesprungen war. Auf ihn zu, ebenfalls in der Luft, Sebastian und Grell. Ronald kam von hinten. Ich schüttelte den Kopf. Auch dieses Einkesseln würde nichts bringen. 

Elegant brachte Adrian Sebastian aus dem Gleichgewicht und schickte ihn somit zu Boden, bevor er selbst zu Boden ging und sich abrollte, bevor Grell ihn mit ihrer Sense erwischen konnte. Ich hörte, wie sie ärgerlich knurrte, die Jagt jedoch nicht aufgab. 

Sebastian landete neben mir, und sah mich für einen kurzen Augenblick an. Ich konnte die stumme Frage, weshalb ich mich nicht einmischte, in seinen Augen lesen, jedoch ging es ihn schlicht nichts an. Weshalb ich nur den Blick löste und nun zu den Messern sah, die er gezogen hatte und scheinbar auf Adrian, der in der Mitte des Foyers mit Grell kämpfte, werfen wollte. Doch bevor er ausholen konnte, erklang das Dröhnen von Ronalds Rasenmäher. 

"Ups, ich habe Sie wohl verwechselt!", rief Ronald ihm zu, bevor er zu Grell eilte, um sie gegen Adrian zu unterstützen. 

"Sie haben offensichtlich sehr schlechte Augen!", kommentierte Sebastian, bevor er ein paar neue Messer hervorholte und direkt auf Ronald warf. Gerade so wich der Blondhaarige ihnen aus und mit großen Augen beobachtete ich, wie sie anschließend direkt auf Adrian zusausten, der mit dem Rücken zu uns stand. 

Doch in dem Moment, in dem sie ihn fast erreicht hatten, drehte er sich und wehrte sie mit einer schnellen Drehung seines Sotobas ab, sodass sie klirrend zu Boden fielen. 

"Shinigami sind alle ein wenig kurzsichtig!", erklärte Undertaker, während er fast schon gelangweilt den Attacken von Grell und Ronald auswich. 

"Dann bist du klar im Nachteil!", hörte ich Grell im nächsten Moment rufen und schloss die Augen. Wie oft hatte ich ihr schon eingetrichtert, dass man dieses Wissen als Vorteil nutzen könnte?! Das ich dies auch getan hatte?!

Mit rasender Geschwindigkeit holte Grell mit ihrer Sense aus, durchschnitt jedoch eines von seinen Sotobas. Allerdings nutzte Adrian dies und kickte ein kleines Ende in Richtung Ronald, der im Inbegriff war, ihn anzugreifen. Ronald jedoch wich aus, aber genau diesen kurzen Zeitraum nutzte Adrian, um sich hinter Ronald zu bringen und ihm auf die Schultern zu springen. Als Ronald verstand, was er vorhatte, war es bereits zu spät und seine Brille flog einmal quer durch den Raum. Ich hörte, wie er ein verschrecktes "Meine Brille!" ausstieß und nach ihr griff, sie jedoch nicht mehr rechtzeitig zufassen bekam. 

"Dass du dich auf deine Augen verlässt, zeigt deine Unerfahrenheit!", kommentierte Adrian mit unterdrückter Belustigung in der Stimme, bevor er sich Sebastian zuwandte, der ihn erneut mit seinen Buttermessern angriff.

"Glauben Sie wirklich, mich mit so winzigem Essbesteck bezwingen zu können?", fauchte Adrian den Dämon an und beim Klang seines beleidigten Untertons fiel es mir schwer ernst zu bleiben. Sofort begann er nun selbst, Sebastian mit seinen Sotobas anzugreifen. 

"Das Silberbesteck unseres Hauses könnte schärfer nicht sein!", argumentierte Sebastian und verdeutlichte seine Worte, als er eines der Sotobas zu fassen bekam und es in viele kleine Einzelteile zerschnitt. 

"Das sehe ich!", rief Undertaker, bevor er erneut ausholte, jedoch hatte sich Sebastian zu diesem Zeitpunkt schon in eine sichere Entfernung gebracht und sah nun zu ihm hinunter. 

Adrian blieb für einen Moment stehen, den nächsten Angriff abwartend, jedoch kam dieser nicht.

"Nanu? Was ist denn los mit euch? Ist das schon alles, was ihr drei gegen mich aufzubieten habt? Ihr wolltet meine Wenigkeit doch jagen?", höhnte er belustigt, bevor er erneut gespielt belustigt zu lachen begann.

Ich sah, dass Grell und Ronald zu mir eilten und trat ihnen entgegen, wobei ich Ronald seine Brille hinhielt, welche er schlecht gelaunt aufsetzte. 

"Er macht mich wirklich sauer!", fluchte er.

"Das Schiff liegt schon ziemlich schräg, uns läuft die Zeit davon!", rief Grell, während sie auf Adrian losstürmte.

"Grell, nicht doch!", rief ich, jedoch hatte sich auch Ronald schon an die Fersen seiner Kollegin geheftet. 

Meine Hand um den Knauf meiner Sense versteifte sich. Ich wollte ihnen helfen, ich wollte es wirklich, doch irgendetwas in mir hielt mich zurück. Ich hatte Angst. Angst um meine beiden Schützlinge, die anscheinend immer noch nicht verstanden hatten, mit wem sie sich da angelegt hatten. 

Wütende Aussagen, die ich bis auf das Wort "Kurzhaarfrisur", nicht verstand, folgten, bevor sie sich auf den von uns weggedrehten Undertaker stürzten. Doch bevor ihm auch nur ein Kratzer hätte zugefügt werden können, hatte er sich umgedreht, wobei die dröhnenden Sensen an seinem Sotoba abprallten.

Ich schluckte, während ich mich selbst schalt. Ich wusste, was er vorhatte. Und ich wusste, dass es Grell und Ronald höchstwahrscheinlich nicht unbeschadet hier rausschaffen sollten, sollte er seine Sense offenbaren. 

Doch genau dies geschah und meine Schützlinge wurden von einer hellgrünen Druckwelle nach hinten geschleudert, wobei sie mit einem lauten Knacken auf den Fließen aufkamen, während Adrian mit seiner Sense in der Hand an Ort und Stelle stehen blieb und sich bereit machte, die beiden anzugreifen. 

"So, was haltet ihr davon, wenn meine Wenigkeit zur Abwechslung jetzt mal euch jagt? Ihr bemitleidenswerten süßen kleinen Häschen?"

In einer hohen Geschwindigkeit und einer sich an den Fließen wetzenden Klinge stürmte er auf Grell und Ronald zu, die beide noch immer regungslos und blutend auf den Fließen lagen, doch bevor er sie auch nur im Entferntesten hätte erreichen können, traf Sensenblatt auf Sensenblatt.

✔︎|𝐤𝐨𝐬𝐚𝐦𝐞Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt