Kapitel 8

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"Was willst du mit einem schnelleren Zug, wenn du nur auf den Gleisen bleibst."

- DFA 2015

Taddl Pov.


Ardy hatte die Wahrheit gesagt. Ich hab es deutlich gespürt. Ich bin einfach nur erleichtert. Er hatte sich solche dummen Gedanken gemacht. Das war das erste Mal, dass wir eine richtige Auseinandersetzung hatten. Ich hatte ein komisches Gefühl in der Magengegend. Sowas gab es bei uns praktisch gar nicht. Bisher waren wir allerdings auch immer der gleichen Ansicht gewesen, was unser Leben betraf. Mich hat das Ganze komischer weise mehr mitgenommen, als ich dachte. Ich machte mich frisch und schmiss mich nur noch ins Bett. Je schneller dieser Tag rumgeht, umso besser.


Mein Kopf dröhnt. Ich steh auf und taste nach meinem Handy. Es ist immer noch dunkel. Ich hatte tatsächlich nur eine Stunde geschlafen. Bei dem Kopfdröhnen kein Wunder. Ich geh in die Küche und hole mir eine Tablette und ein Glas Wasser. Ardys Tür ist ein Spalt offen. Ich gehe leise in den Flur und werfe einen Blick in sein Zimmer. Er sitzt auf der Fensterbank und hört Musik. Das hat er schon lange nicht mehr gemacht. Ich klopfe an den Türrahmen. Ardy dreht sich erschrocken zu mir.

Taddl: „Komm mit rüber." Ich gehe in mein Zimmer zurück.

Ardy kommt keine zwei Minuten später hinterher. Er sieht aus, als ob er auf eine Standpauke wartet. Er hatte die Sache also auch noch nicht ganz angehakt. Ich deute mit dem Kopf auf mein Bett. Er versteht und lächelt leicht. Ich lege mich hin und nehm ihn in den Arm.

Ardy: „Irgendwie kommt mir das bekannt vor" Er grinst mich an.

Taddl: „Aber tausendmal schöner, wenn man miteinander redet." Vervollständige ich mein Zitat aus dem Park. Er legt seinen Kopf auf meine Brust und ich lege meinen Arm um ihn, sodass meine Hand auf seiner Hüfte ruht. So schlafen wir auch schlussendlich ein.


Ich wache ziemlich spät auf. Meine Kopfschmerzen sind Gott sei Dank weg. Ardy liegt immer noch so in meinen Armen, wie wir gestern eingeschlafen waren. Ich fühlte mich aus irgendeinem unerklärlichen Grund glücklich. Natürlich hatten Ardy und ich unsere Differenzen beiseite geräumt, aber zu wissen, dass man seinen festen Platz im Leben hat – eine Familie hat, zu der man immer wieder zurückkehrt, das was etwas völlig neues für mich. Ardy war immer da gewesen. Aber jetzt, wo wir praktisch entschieden hatten, diesen Zustand nie wieder zu ändern, fühlte es sich endgültig an. Und das machte mich einfach verdammt glücklich.


Ardy Pov.


Taddl sieht mich belustigt an. Ich muss wieder total toll nach dem schlafen aussehen.

Taddl: „Wie ein Waschbär auf Drogen, um genau zu sein." Er lacht auf.

Ardy: „Wie liebevoll du wieder zu mir bist, du Misset" Ich grinse ihn an und reibe mir mit den Händen die Augen.

Taddl: „Für dich nur das Beste Ardylein. Wollen wir heute mal Rewis Bitte nachkommen und ihn und Palle besuchen gehen?"

Ardy: „Klar, lass machen." Ich zieh die Bettdecke bis über den Kopf und rege mich nicht.

Taddl: „Manchmal weiß ich nicht, ob dich auslachen oder niedlich finden soll." Ich schubse Ardy vom Bett. Er landet ziemlich unsanft auf dem Rücken.

Ardy: „Und ich weiß nicht, ob dich manchmal scheiße, oder dämlich finden soll." Er reibt sich den Rücken. Ich hab Erbarmen und helfe Ihm hoch. Wohl etwas zu Ruckartig. Ardy landet mit voller Wucht in meinen Armen. Das Blut schießt ihm in die Wangen und er sieht etwas überfordert zur Seite.


Taddl: „Ich zieh mich jetzt um, wenn du keine Peepshow willst, solltest du dich vielleicht auch fertig machen gehen." Ich zwinkere ihm zu.

Ardy schiebt sich mit hochrotem Kopf an mir vorbei. Ich muss schmunzeln, dass es immer noch Dinge gibt, die Ardy peinlich sind, wundert mich eigentlich.


Ardy Pov.


Junge, Junge. Was ist denn mit mir los. Taddl redet doch dauernd so ein Müll. Dieser ganze Emotionale Ballast, den ich mit mir rumgeschleppt habe, macht sich bemerkbar. Ich atme tief durch. Es ist nur Taddl, wie immer. Ich gehe zum Schrank und ziehe mich um. Ich bin wie immer schneller fertig, als Taddl.

Ardy: „Ich geh schon mal hoch ok? Wenn du fertig mit dem schminken bist, kannste ja nachkommen."

Taddl lacht aus dem Badezimmer und ich gehe zur Tür hinaus. Wir gehen nur ein Stockwerk höher und er macht sich fertig, als ob wir 'nen Auftritt hätten. Ich gehe die Treppen hoch, als ich Stimmen höre.


„Ich kann das so nicht. Das ist kein verdammtes Spiel, Basti!" Ein aufgelöster Rotpilz kommt auf mich zu, er hat glasige Augen und presst die Lippen aufeinander.

Ardy: „Felix, was ist denn..."


Er stürmt an mir vorbei, ohne ein Wort zu sagen. Ich versteh gar nichts mehr. Seit wann streiten sich Rewi und Rotpilz denn?

Mittlerer weile steht Taddl hinter mir und sieht mich mit demselben fragenden Blick an. Ich schüttle verständnislos den Kopf. Wir gehen zu Rewis Wohnung und klopfen.

Die Tür geht nach Sekunden, hektisch auf.

Rewi: „Felix, ich... ach ihr seid es. Sorry ich dachte... was gibt's"

Taddl: „Das solltest DU uns glaub ich erzählen."

Taddl und ich nickten uns zu. Irgendwas war vorgefallen und so wie es aussah, war es alles andere als gut gewesen.

Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt