Tardy FF

Kapitel 19

"Doch irgendwann findet der Head zurück ins Jetzt. Aber versteht nicht, was hier gerade passiert. Alles dreht sich." - Session 2015

Ardy Pov.

Den ganzen Tag, sitze ich an dieser kleinen Stelle am Rhein. Ich bin oft hier, wenn ich einfach mal raus muss oder nachdenken will. In Ruhe. Das Wasser beruhigt einen ungemein, die Wellen brechen immer wieder geräuschvoll am Ufer. Und ich sitze hier, wie eine feige Misset und weiß nicht, was ich machen soll. Ich wollte so sehr zurück zu Taddl. Mir war es inzwischen egal, ob er mich nicht lieben würde. Selbst, wenn er mich nur als besten Freund wieder haben wollte, solange ich bei Taddl war, war mein Leben in Ordnung.

Ich war drauf und dran gewesen mit dem Board einfach weg zu fahren. Weg von Köln und meinen Problemen. Doch ich weiß, wie es mir gehen würde, wenn Taddl mir sowas antun würde. Ich fühlte es in diesem Augenblick. Ich sehe wie das Display meines Handys aufleuchtet. Doch diesmal nehme ich ab.

„Hey Rewi, na wie geht's?"

„Jooooo Ardy, man alter. So gut wie noch nie." Das Grinsen spürt man durchs Telefon. „Freut mich richtig für euch beide, wirklich. Du hast doch mit Felix gesprochen oder?"

Rewi: „Nicht viel, die meisten Zeit waren wir damit beschäftigt rum zu machen, du verstehst schon." Ich höre wie Felix sich im Hintergrund über Rewis Redensart aufregt. Die beiden sind genauso bekloppt wie eh und je. „Du Ardy, ich wollte nur sagen, Danke. Ich wäre wohl richtig am Ende gewesen, wenn du und Taddl mir nicht 'nen ordentlichen Arschtritt verpasst hätten. Ihr zwei seid wirkliche Freunde." Das will so gar nicht nach Rewi klingen.

„Was ist los Rewi, hat Felix etwa positiven Einfluss auf dich und du wirst in deinem Leben noch mal nett?" Ich lache ins Handy. „Ach, quatsch. Nur weil der kleine Dummkopf jetzt seinen Traumkerl ab bekommen hat, heißt das noch lange nichts" Er lacht und ich höre wie Felix ihn mit Sachen bewirft. „Ach und Ardy, wegen mir und Felix..."

Ardy: „Hey, keine Sorge. Das bleibt unter uns. Lasst euch nicht stressen. Genießt erst mal eure Zeit."

„Danke, man. Gib mir nochmal kurz Taddl, ich will ihm auch noch kurz danken. So schnell komm ich glaub ich erst mal nicht nach Hause."

Mir wird flau.

„Du, Taddl ist nicht bei mir. Ich bin ein bisschen raus chillen und so." Es gelingt mir nicht so locker zu reden, wie ich es mir eigentlich vorgenommen hatte.

Rewi: „Ardy was ist los?" Er klingt ziemlich einschüchtern. Er wusste, dass was nicht stimmte. Shit. „Das ist schwer zu erklären. Ich bin grad dabei es zu klären."

Rewi: „Am Rhein? Sprichst du mit dem Wasser oder was? Ardy beweg deinen Arsch zu Taddl. Jetzt!" Dann nur noch das Piepen der Leitung. Rewi hatte recht gehabt.

Es ging nicht anders. Ich musste zurück nach Hause. Noch weniger als das Taddl nichts für mich empfinden würde, ertrug ich den Gedanken das ich ohne ihn weiterleben müsste.  

Also atmete ich tief ein und begab mich auf den Weg nach Hause.

Ich überlegte, was ich sagen sollte. Aber nichts fiel mir ein, was auch nur ansatzweise Sinn ergab. Ich fragte mich, ob Taddl sich wohl Sorgen gemacht hat. Natürlich hat er das, das tat er immer. Ich bremste ab und war grad dabei, die Haustür aufzuschließen, als mich jemand von hinten packt.

„Mensch, Ardy! Wo bist du verdammt noch mal gewesen?" Ich sehe in Simons aufgebrachtes Gesicht. „Weißt du eigentlich was wir uns für Sorgen gemacht haben? Taddl ist völlig fertig. Den ganzen Tag haben wir dich gesucht!" Er redet so schnell, dass ich kaum hinterher komme.