Kapitel 34

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"... and I'll never regret all the things that I said"    -    UFO 2015

Ardys Pov.

Taddl und ich gingen in die Wohnung zurück. Hoffentlich war's das für die heutige Nacht. Auf noch mehr Scheiß, hatte ich keinen Bock. Ich zog mich um und warf meine Klamotten einfach auf den Boden. Taddl ging direkt in sein Zimmer und lehnte die Tür dicht an. Er musste auch ziemlich müde und mitgenommen sein. Ich musste mir unbedingt frisches Wasser ins Gesicht packen und lief Richtung Bad. Als ich an seinem Zimmer vorbei komme, höre ich Musik. Neugierig werfe ich einen kurzen Blick hinein. Taddl saß mit angewinkelten Beinen auf dem Bett und sah zum Fenster hinaus, welches er geöffnet hatte. Mit diesem Anblick und der Musik, welche im Hintergrund lief, machte sich ein unwohles Gefühl in mir breit. Ich stieß vorsichtig die Tür auf und setzte mich zu ihm. Taddl sah mich an, doch erwiderte mein Lächeln nur matt. Als er sich wieder zum Fenster drehte, griff ich ihm mit einer Hand ans Kinn.

Ardy: „Hey, was ist los?" Ich sage das in einer, meiner Meinung nach, viel zu kitschigen Art. Er versucht mich mit seinem gespielten Lächeln zu beruhigen – das klappte jedoch seit geraumer Zeit schon nicht mehr. Taddl: „Du warst ziemlich sauer wegen der Sache mit Rewi oder?" Seine Miene ist mir unergründlich. Ardy: „Klar, wer nicht? War nicht grad seine beste Aktion."                                                 Taddl: „Stimmt. Vor allem wenn es um Felix geht, nicht wahr?" Felix hatte mir wirklich leid getan. Der Junge hatte solche Worte nicht verdient. Aber er liebt Rewi nun mal, ich denke er würde Rewi fast alles verzeihen. Da bin ich mir ziemlich sicher. Taddl: „Du und Felix, ihr versteht euch ziemlich gut. Nicht wahr?" Ardy: „Ja schon irgendwie. Seitdem die beiden zusammen sind, haben wir uns viel mehr unterhalten. Wir kannten uns vorher ja eher nur oberflächlich." Taddl sieht mich gar nicht an. Starr blickt er auf die Decke. Warte mal. Der Junge ist doch nicht ernsthaft eifersüchtig? Ich wollte erst bitter auflachen, aber dann sehe ich, wie ihn das ganze bedrückt. Ich schnappe mir sein Handgelenk und drücke ihn in die Matratze. Taddl ist ziemlich überrumpelt und sieht mich verständnislos an. Mit meinen Lippen streife ich ganz sachte über seine, ohne meinen Blick von seinen Augen zu wenden. Ich kann seinen heißen Atem spüren, der unregelmäßig und stoßartig an meinen Lippen vorbeistreift. Ardy: „Wenn du damals eifersüchtig warst, hat mich das irgendwie glücklich gemacht." Taddl dreht sein Gesicht zur Seite.

„Nein, ich will dass du mir in die Augen siehst." Mein Griff verstärkt sich. „Bist du ernsthaft eifersüchtig, Taddl?" Er sieht mich gequält an. Wusste ich es doch. Wie kommt er darauf, dass ich mich jemals in einen anderen Jungen verlieben könnte? Ich empfinde nichts für Männer. Taddl war etwas besonderes, sowas würde mir kein zweites Mal passieren – das stand fest. Taddl: „Du und Felix, ihr saht einfach so vertraut miteinander aus. Das kenne ich sonst nur von uns. Ich bin es einfach nicht gewöhnt, dass dir jemand so nah kommt, wie ich." Ardy: „Du brauchst dich auch gar nicht dran zu gewöhnen, so nah wie du ist mir keiner. Und zweitens hab ich Felix einfach nur helfen und irgendwie ein bisschen aufbauen wollen." Taddl: „Ich weiß. Ich fühl mich ja selbst mies, weil ich so denk. Aber ich kann es auch nicht abstellen oder so. Du gehörst einfach zu mir, dass war schon immer so." Taddl redet sich um Kopf und Kragen, als ob er sich rechtfertigen oder gar entschuldigen wollte. Ich hingegen bekam 'ne halbe Herzattacke, weil er mich mit seinen ehrlichen Worten völlig aus dem Takt brachte.

Ardy: „Du bist ein Dummkopf. Du solltest eigentlich schon lange wissen, dass du etwas Besonderes für mich bist. Sowas wird mir nie wieder passieren, Taddl. Mit niemand anderem." Ich sehe, wie seine Wange ein angenehmes rot annehmen. Unweigerlich muss ich grinsen. Taddl: „Hat dich das früher echt glücklich gemacht? Ich mein, wenn ich eifersüchtig war?" Seine großen Augen sahen mich erwartungsvoll an. „Ja, irgendwie schon. Aber am meisten hat es mich glücklich gemacht, wenn du mich beschützen wolltest. Weißt du, wenn jemand verletzt ist, weil dem anderen wehgetan wurde, dass ist glaub ich die ehrlichste Art jemanden zu Lieben. Ich hab mich jedenfalls dann immer irgendwie geliebt gefühlt." Taddl: „Das Liegt wohl daran, gerade weil ich dich so sehr liebe."

„Das ist schon das zweite Mal heute, dass du das sagst. Sollte ich mir da etwa Gedanken machen?" Liebevoll lächle ich ihn an. Taddl: „Ja. Gewöhn dich daran, dass ich dir das ab jetzt immer sagen werde." Ich spüre, wie sich seine Hand aus meinem Griff befreit und sich in meinem Nacken festkrallt. Als er seine Lippen auf meine presst, habe ich immer noch ein Lächeln auf diesen. Seltsamer weise, machte es mich immer noch ein ganz klein bisschen glücklich, dass er eifersüchtig war. Auch wenn es nur ein kleiner Teil in mir war, der sich darüber freute.

Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt