Kapitel 16

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"In den grenzelnosen Raum – Turbolenzen nehm ich in Kauf." - UFO 2015


Ich wartete auf den Einschlag der beiden Treffer. Aber nichts geschah. Ich hatte Dner zielen sehen, hatte die Schüsse gehört. Wo blieb der Einschlag? Ich öffnete die Augen, Sekunden waren vergangen. Ich sah wie Taddl vor mir lag. Dner stand immer noch hinten, ich zögerte nicht lange und schoss. Brust, linke Schulter. Zwei Schüsse, zwei Treffer. Dner war erledigt.


Taddl: „GG Felix, aber du hättest damit rechnen müssen, dass Ardy mich flügelt." Taddl setzte sich langsam auf. Die Ausrüstung schützte viel, die Treffer spürte man allerdings doch ordentlich.

Dner: „Man! Wer konnte denn ahnen, dass du dich vor Ardy wirfst? Habt ihr das abgesprochen? Das war 'ne übel geile Aktion!" Felix war zwar etwas eingeschnappt, da er nicht gerne verlor, aber fand die Einlage die Taddl und ich ihm da geboten hatten wohl stark beeindruckend. Die Anderen kamen jetzt auch zu uns.

Peterle: „Is ja der Wahnsinn! Ardy du hast ihn eiskalt abgeknallt. Bams!" Du bist schon so ein kleiner Terminator, haha" Er packt mich an der Schulter.

Ich komm immer noch nicht ganz auf das geschehene klar. „Ja, war total geplant und so."


Simon legt etwas spöttisch den Arm um Dner und muntert ihn sarkastisch auf. Izzi und Pterle schnappen sich unsere Gewehre. Ich gehe zu Taddl, der immer noch auf dem Boden sitzt.

„Wie bist du nur auf diesen shit gekommen?" Eine Hand hinhaltend grinse ich ihn an. Ich zieh ihn hoch.

Taddl: „Ich wusste nicht, ob du schießen würdest. Ich sah nur, wie er dich ins Visier nahm. Da musste ich handeln." Dner hatte ihn am Helm getroffen. Nur ein Treffer. Wir hatten zusammen gewonnen. Taddl nahm den Helm ab und rieb sich die Schläfe. „Man die Dinger schlagen ganz schön ein." Er lacht verschmitzt. Ich lege meinen Arm um seine Schulter „Für die Rettungsaktion bekommste 'ne Aspirin und was Leckeres zu futtern, komm ich geb ein aus."

-      Am Abend     -

Taddl nahm dankend das Aspirin ein. Das der Treffer Kopfschmerzen nach sich zog, war kein Wunder. Er war unter der Dusche, während ich auf unser Essen wartete. Ich lag auf meinem Bett. Da ich die letzten Tage bei Taddl geschlafen hatte, kam es mir seltsam vor. Ich drehte mich auf den Bauch und verschränkte die Arme unter mein Kissen. Wenn man es genauer betrachtet hatte Taddl sich wirklich vorhin für mich geopfert. Wäre es eine echte Kugel gewesen ... Was hätte ich dann nur gemacht? Ich schob diese negativen Gedanken beiseite. Aber warum hatte Taddl das getan? Er sagte, es sei nicht geplant gewesen. Nur, dass er gesehen habe, wie Dner auf mich zielte ... und dass er einfach handeln musste. Ich verstand nicht warum, aber der Gedanke daran, dass Taddl nicht wollte das Dner mich traf machte mich glücklich. Taddl hatte mich beschützt, so wie immer. Gedankenverloren legte ich das Gesicht ins Kissen.

Ich schrecke hoch. Man, wir mussten unbedingt was gegen diese Klingel machen. Da bekommt man ja 'nen halben Herzinfarkt. Ich stelle das Essen im Flur ab und bezahle. „Taddl! Das Essen ist da. Beeil dich."

Taddl trottet in die Küche, während ich das Essen auspacke.

„Das riecht aber gut! Was hast du denn bestellt?" Taddl lehnt sich von hinten über mich. Ich atme tief ein. Sein Geruch ist überwältigend. Mein Magen zieht sich unwillkürlich zusammen. Es ist als hätte er mir die Luft zum Atmen genommen. „Ich hab, ich hab Pasta .." Ich bin viel zu nervös, meine Hände zittern und das Papier indem das Essen eingepackt ist, bebt. Taddl greift meine Hände. Scheiße. Ich spüre seinen Blick auf mir. „Ardy..." Mein Brustkorb hebt und senkt sich rasend. Ich weiß nicht was ich machen soll. Ich bin völlig überfordert. Taddl drückt meine Hände fester.

Langsam bewegt er sein Gesicht auf meines zu. So nah, dass ich seinen Atem an meinem Hals spüren kann. Mein Herz explodiert in meiner Brust.

„Ich dachte, Pasta hatten wir schon lange nicht mehr." Und drehe mich unauffällig zum Küchenschrank, um Besteck zu holen. Mein Herz rast. Ich muss um Fassung ringen. Taddl steht immer noch an derselben Stelle. Nach einem kurzen Moment nimmt er das Essen. „Essen wir im Zimmer, da können wir uns gemütlich hin chillen." Er geht in mein Zimmer. Halt. Warte. Warum denn in meins? Wir sind doch sonst immer in seinem Zimmer. Ich nutze die Gelegenheit, um mich zu beruhigen. Was wäre wohl passiert, wenn ich diese Situation nicht unterbrochen hätte? Ich nehme das Besteck und zwei Gläser. Atme tief ein und gehe ihm nach.

Taddl Pov.


Ich setze mich aufs Bett. Meine Beine sind so wackelig, dass es Ihm aufgefallen wäre. Wie nah er mir einfach war. Wenn er sich nicht zurückgezogen hätte, dann ... Ja was dann eigentlich? Hätte ich ihn dann nicht? Ich lege die Finger an meine Schläfe. Mir will der Kopf platzen. Dazu noch die Sache mit Ardy. Ich höre, wie er ins Zimmer Kommt und die Tür anlehnt. „Alles ok bei dir? Hast du immer noch Kopfschmerzen?" Er hält einen ordentlichen Abstand zwischen uns. Ich spüre, wie mich diese Tatsache traurig macht. In letzter Zeit hatte ich ein solch starkes verlangen nach Ardys Nähe gehabt, dass ich es für selbstverständlich hielt ihn so nah bei mir zu haben. „Felix hat mir ordentlich einen verpasst. Mein Hals und der Nacken haben wohl auch drunter gelitten. Ich tret ihm morgen dafür in den Arsch." Ich versuche zu lächeln. Ich schaue ihn direkt an „Wollen wir dann essen, oder wartest du noch auf ein Startsignal?" Er lacht auf. Na endlich. Lockern wir die ganze Sache erst mal wieder auf.

Die Pasta war wirklich gut, Ardy wusste halt was ich mag und was nicht. Wir saßen zusammen auf seinem Bett und verputzten das Leckere Essen. Ich schmiss 'ne DVD an  und lehnte mich in sein Kissen zurück. Nach der Hälfte des Films...

Ardy Pov.


...War Taddl eingeschlafen. Er sah ziemlich friedlich aus, so wie er da an mich gelehnt lag. Jetzt wo er schlief, machte es mich weniger nervös ihn bei mir zu haben. Die Sache vorhin in der Küche machte mich immer noch wahnsinnig. Ich deckte ihn zu und Taddl schmiegte sich an mich. Ich resignierte. Was sollte schon groß passieren. Ich zog ihn zu mich ran. Sein Arm fand meine Hüfte und er presste den Kopf an meine Brust. Ich legte den Arm um ihn und streichelte seinen Rücken. Wenn ich schon in der Hölle lande, dann will ich wenigstens vorher so viel von Taddl mit mir nehmen, wie nur irgend möglich. Denn lange würde das mit uns nicht mehr funktionieren. Das stand fest. 

Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt