Kapitel 25

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"Ich muss raus – Ich muss raus, denn ich pass hier nicht rein..."     -     UFO 2015


Ardy Pov.

Er hatte mich natürlich durchschaut. Ich hatte trotzdem gehofft, dass er es vorhin nicht bemerkt hatte. Seltsamer weise war mir das ganze doch sehr peinlich. Vielleicht dachte Taddl in der Hinsicht gänzlich anders als ich? Wie weit würde ich es wohl kommen lassen? Wenn es um Ihn ging, gab es keine Grenzen für mich. Ich frage mich wie weit Taddl wohl gehen würde...

- Klingel -

Taddl: „Ich geh schon." Er drückt mir einen Kuss auf die Stirn und geht zur Haustür. Ich höre laute Stimmen, die langsam näher kommen. Lust auf Besuch hatte ich grad eher weniger.

„Na sieh mal einer an, Ardy liegt wie immer faul im Bett." Rewi setzt sich auf den Schreibtischstuhl und lacht mich eiskalt aus.

Felix kommt hinter ihm her und schmeißt sich mit voller Wucht auf mich. „Arrrrrdddyyyyy!" Meine Arme vor mich schützend, versuche ich Felix Gewicht abzufangen.

Taddl: „Sorry Schatz, aber die verrückten ließen sich einfach nicht abwimmeln. Er zwinkert mir zu. Schatz? Wann waren wir denn an den Punkt angelangt? Brrr. Kosenamen. Das mussten wir nachher noch ausdiskutieren.

Rewi schaut von mir zu Taddl und bekommt große Augen.

„Ähmm ich glaube wir sind hier grad etwas unpassend rein geschneit Felix." Felix springt von mir hoch. „Alter, ich lag in eurer Liebeshöhle!" Er geht schnell zu Rewi, welcher ihn liebevoll anlacht. „Das macht dir sonst auch nichts aus, jedenfalls hast du dich bei mir noch nie beschwert." Rewi zieht Felix zu sich ran. So wie die beiden aufeinander reagieren, werde ich ganz rot. Ihre Berührungen, Ihre Blicke, so wie sie miteinander reden – ich fühle mich als würde ich einen viel zu intimen und privaten Moment stören. Ich sehe zu Taddl und bemerke, wie dieser mich auf eine ganz komische Art und Weise ansieht. Ich kann seinen Gesichtsausdruck nicht deuten. Ich erkenne ein leichtes Lächeln und ... Traurigkeit? Ich kann es nicht sagen. Meine Hand nach Ihm ausstreckend, ergreift er diese und ich ziehe Ihn zu mir aufs Bett.

Ardy: „Ihr zwei seid doch nicht zum Kuscheln runter gekommen oder? Also was gibt's?" Wenn die beiden schon so hier rein stürmen, haben die bestimmt wieder was vor. Abwechselnd sehe ich die beiden an.

Felix: „Wir wollten euch um etwas bitten. Es ist so, nur Ihr wisst über uns Bescheid und fürs erste wollen wir es auch dabei belassen. Ich denke am Anfang sollte man sich auf sich konzentrieren und genießen was man hat." Er sieht zu Rewi, als hätte er zum ersten Mal die Sonne gesehen. Ich frage mich, ob Taddl und ich auch so sind, wie die beiden.

Rewi: „Wir würden gerne raus gehen und was unternehmen. Ein ganz normaler Tag, einfach rausgehen und Spaß haben. Und da dachten wir, es wäre eine gute Idee wenn wir was zu viert machen?" Ein Doppeldate. Man merkte sofort worauf die beiden hinaus wollten. Ich muss schmunzeln.

Taddl: „Ich weiß nicht. Was wollt Ihr über - " Ich falle ihm einfach ins Wort. „Das wäre echt 'ne coole Sache. Endlich mal wieder raus und was starten, so wie sonst auch. Ich hätt' da Mega Bock drauf. Habt ihr was Konkretes im Sinn?" Ich spüre Taddls Blick auf mir. Mir egal, was er jetzt denkt. Ich wollte unbedingt mal wieder raus und Spaß mit ihm haben, so wie letztens beim Paintball. Rewi sieht mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. Er sieht etwas verwirrt von Taddl zu mir. „Wir wollten eigentlich raus an den See fahren. Das Wetter ist perfekt dafür und wenn wir etwas außerhalb sind, können wir ohne Stress einfach den Tag genießen." Felix grinst wie ein Trottel zu uns rüber.

Felix: „Ich denke, wir können wieder hoch gehen. Taddl kann Ardy eh nichts abschlagen und der ist schon Feuer und Flamme. Wir kommen Morgen gegen 12 Uhr einfach runter. Rewi fährt." Er streckt ihm die Zunge heraus.

Rewi: „Gut dann wäre das ja geklärt. Wir gehen dann wieder, mein Freund möchte noch den Arsch versohlt bekommen, weil er wieder so frech ist." Er packt Felix an den Armen und beide verlassen die Wohnung.

Ich stehe auf und geh ins Bad. Taddl kommt mir hinterher – na super. Ich drehe den Wasserhahn auf und wasch mir das Gesicht. Als ich mich abtrockne, steht er schon hinter mir. Er sieht mich seltsam an. Irgendwie ernst, aber nicht wütend oder sauer. Ich drehe mich zu ihm um und lege meine Hände seitlich an seinen Hüften.

Taddl: „Hätte ich gewusst, dass es dir fehlt was mit den anderen zu unternehmen ..."

„Es fehlt mir nicht was mit den anderen zu unternehmen, du Dummkopf. Es fehlt mir, was mit dir zu machen." Diesmal bin ich es, der ihm einen Kuss auf die Stirn drückt. „Ich will nicht, dass sich irgendetwas ändert. Auch dieser Teil nicht." Es wirkt, Taddl entfährt ein leichtes Lächeln.

Taddl: „Eines hat sich aber geändert." Er verschränkt seine Hände in meinem Nacken.

„Und das wäre?" Herausfordernd sehe ich ihn an. Sein Blick wandert auf meine Lippen und er beißt sich auf seine Unterlippe. Junge, Junge die Temperatur ist hier aber schnell gestiegen.

Seine stechend blauen Augen bringen mich völlig aus dem Takt. Mein Atem geht viel zu unkontrolliert. Langsam bewegt Taddl seine Lippen auf meine zu. Meine Hände fangen an zu zittern. Gott wie brachte er das nur zustande? Das Ziehen in meinem Magen fuhr mir bis durch die Brust. Ich überbrückte die letzten Zentimeter. Taddl küsste mich zärtlich und nimmt dabei mein Gesicht in die Hände, als wäre es aus Porzellan. Dieser Kuss war ganz anders. Sonst kochten immer wieder die Sehnsucht und das Verlangen nach dem jeweils anderen in uns hoch, doch diesmal war da einfach nur Taddl und all das was ich für diesen Jungen empfand. Irgendwas war anders an diesem Kuss. Lange standen wir so und küssten uns. Bis ich merkte, was so anders war. Ich hatte es nicht gleich verstanden. Ich löste mich von ihm.

„Hey, was ist los?" Ich sehe ihn besorgt an. Meine Hände finden seine und wir verschränken unsere Finger ineinander.

Taddl: „Nichts. Ich denke, dass mich das ganze einfach etwas überrump-"

„Lüg mich nicht an, dass kannst du vor mir genauso schlecht wie ich." Ich sah ihn ernst an, ich wollte die Wahrheit hören.

Taddl atmete scharf ein und schloss kurz die Augen.

„Ardy ich weiß nicht... ich will einfach nur dass du glücklich bist. Mehr nicht."

Ich wusste es. Taddl schrieb sich immer alles selbst zu und wenn es was mit mir zu tun hatte, hat er immer gleich alles auf seine Kappe genommen.

Ardy: „Dann hör auf so einen Mist zu denken. Ich bin verdammt glücklich und der Grund dafür benimmt sich grad ziemlich bescheuert." Taddl senkt seinen Blick. Wie blind konnte man sein? Merkte er denn nicht, dass ich glücklich war? Hatte er solche Angst?

„Du hattest Recht." Er sieht mich fragend an.

„Ich glaub man muss dir echt alle 5 Minuten sagen, wie glücklich du mich machst, damit es in deine Bumsbirne auch reingeht!" Seine Züge werden weicher, sogar ein Lächeln bildet sich auf seinem schönen Gesicht.

Taddl: „Würde es dich glücklich machen, Morgen mit den anderen an den See zu fahren?"

Ardy: „Nein, würde es nicht." Taddls lächeln verschwindet.

„Mich würde es glücklich machen, Morgen mit dir an den See zu fahren." Ich lehne meine Stirn an seine. Und da war es wieder. Das Grinsen, welches mich jedes Mal wissen ließ, zu wem ich gehörte.

Ardy: „Und wo wir gerade schon mal dabei sind junger Mann. Hab ich da vorhin wirklich das Wort 'Schatz' raus gehört oder hab ich da was verpasst?" Spielerisch grinse ich ihn an.

Er zieht mich enger zu sich ran.

Taddl: „Es ist dir aufgefallen?" Ein erwartungsvoller Blick ruht auf mir. Die Tatsache, dass die Bemerkung nicht spurlos an mir vorbei ging schien ihn zu freuen.

Ardy: „ Als ob es mir nicht auffallen würde, wenn DU so etwas zu mir sagst..." Seine Hände umschmiegen meine Wange.

Taddl: „Und das ist eins der Dinge, die mich verdammt glücklich machen."

Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt