Kapitel 32

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"Und weil wir da sind wo sie auch gerne wären – wo sie auch gerne wären..."     -     Missets 2015

Ardys Pov.

Taddl schien der Sache nicht ganz zu trauen. Immer wieder sah er mich lange an, als ob er nur darauf warten würde, dass ich ihn anschreien würde. Verstand der Junge denn nicht, dass ich absolut nicht sauer war? Krasser Weise war es mir ziemlich egal, dass die anderen es wussten. Irgendwie hatte ich das gar nicht so richtig realisiert und selbst jetzt war es mir schlichtweg egal. Aus dem Augenwinkel bemerke ich, wie Taddl mich immer noch vorsichtig ansieht.                                                                          Ardy: „Taddl. Ich sag das hier jetzt zum letzten Mal. Ich bin nicht sauer wegen irgendetwas von dem, was vorhin passiert ist. Aber wenn du so weiter machst, werde ich sauer. Und zwar richtig." Um das Ganze zu betonen gebe ich einen genervten Laut von mir.

Taddl: „Du hast das heute zum ersten Mal gesagt."                                                                                               Ardy: „Dass ich gleich sauer werde?" Das ganz bestimmt nicht, Gott ich war schon ziemlich oft auf Taddl pissed. Aber meistens war meine eigene Dämlichkeit dran schuld gewesen.                              Taddl: „Dass du mich liebst." Ich schaue ihn an. Taddl sitzt mit seiner typisch smarten Art auf der Couch, einen Arm lässig auf der lehne. Ein Lächeln umspielt seine Lippen. Ganz leicht nur, doch seine Grübchen zeichnen sich trotzdem auf den Wangen ab. Ich hebe mir seine Augen bis ganz zum Schluss auf. Das Blau, indem ich jedes Mal versinke. Das Blut schießt mir förmlich in die Wangen. Taddl zieht mich in seinen Arm und drückt mir einen Kuss auf die Haare. Ich lege meinen Kopf ganz eng an seine Brust und er beginnt mir gedankenverloren den Nacken zu kraulen. Taddls Herzschlag ist übels laut und geht nicht grad langsam. Irgendwie machte mich das ziemlich glücklich.                                           Taddl: „Ich muss Jan übrigens noch erwürgen." Ja, das mit der Stimmung hatte Taddl schon immer gut drauf. Ich setze mich auf und sehe ihn fragend an.                                                                                     

Taddl: „Man, ich hatte den perfekten Ort. Den perfekten Moment. Und dann kommt Herr Meier daher und quatscht was von roter Route Bla." Ich muss unweigerlich Lachen, Taddl haut mir halb belustigt, halb schmollend seinen Ellenbogen in die Seite. „Das war echt 'ne miese Sache man."                       Ardy: „Wenn das nicht so verdammt süß wäre, würde ich dich eiskalt lauthals auslachen."            „Danke, dass bedeutet mir ja so viel Ardian." Gespielt eingeschnappt verschränkt er die Arme vor seiner Brust. Ich musste ihn wohl oder übel aufklären.Ich ziehe an einem seiner Arme und lege seine Hand in meine Hände. Ardy: „Ich glaub ich muss dir da was beichten. Wenn es dir wirklich so wichtig ist, dann muss ich dir sagen, dass du es mir schon in dem perfekten Moment gesagt hast. Und du weißt es noch nicht mal." Total irritiert verzieht Taddl das Gesicht. „Also wenn du das bei Dner meinst, da war ich bei vollem Bewusstsein. Und das war nicht grad der beste Ort, auch wenn ich Dner total lieb hab." Ich senke etwas den Blick und warte ein paar Sekunden bevor ich ihm wieder in die Augen schaue. Ardy: „Du hast es in der Nacht nach unserem ersten Mal gesagt. Im Schlaf." Taddl fällt so ziemlich alles aus dem Gesicht. Dann überlegt er. Schlussendlich lächelt er zufrieden. 1 Minute, 10 Gefühlslagen, Taddheus Tjarks.

Taddl: „Weißt du was ich mir alles für ein Scheiß überlegt hab?" Er lacht leise auf. „Ich hab mindestens 15 Orte, 4 unterschiedliche Tageszeiten und 100.000 Möglichkeiten durchdacht."                                  Ardy: „Und wie bist du schlussendlich auf den Kletterpark gekommen?" Das wunderte mich jetzt aber. Von allen Orten, hätte ich an diesen am wenigsten gedacht. Taddl: „Gar nicht. Ich hab mir irgendwann gedacht, dass der Ort und die Zeit keine Rollen spielen. Es würde einfach ein Moment sein, den wir genießen. An dem es einfach passt. Und das war in der Baumkrone perfekt."                                           Ardy: „Nein."Taddl sieht mich überrascht an. Ich drücke mich so nah wie möglich an ihn. Ardy: „Mach mal die Augen zu." Meine Hand lege ich sachte auf seine Augen, damit er nicht schummelt. „Stell dir vor ich läge in deinen Armen."                                                                                                                                        „Das ist nicht sonderlich schwer. DU liegst ja grad genau dort." „Ssssshhht. Stell dir vor, wir hätten gerade miteinander geschlafen. Und ich läge schlafend in deinen Armen. Und ohne, dass die Situation es von mir verlangt, oder ich mich durch irgendetwas dazu dränge, sage ich, dass ich dich liebe. Ganz ohne Einflüsse, ohne Zwang. Total ungeplant. Ohne die Erwartung, etwas dafür zu bekommen. Kann es etwas Ehrlicheres geben?"Taddl sagt nichts. Seine Augen sind immer noch geschlossen, nur seinen gleichmäßigen Atem höre ich. Plötzlich merke ich, wie Taddl mir unter die Beine greift, aufsteht und mich in den Flur trägt. Ich lächle ihn unsicher an. „Was hast du vor?" Viel zu selbstsicher Lächelt er mich an. „Die Vorstellung in die Realität umsetzen, was sonst?" Sein versautes Lächeln ist verdammt heiß. „Idiot."

Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt