Kapitel 14

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"Doch irgendwann findet der Head zurück ins Jetzt." - Session 2015


Taddl Pov.


„Ardy! Ardy, aufwachen! Komm schon." Egal wie sehr ich ihn durchschüttel, Ardy regt sich nicht. Man wie kann man nur so fest pennen? Ich beuge mich etwas weiter über ihn. Der Junge muss doch wach zu kriegen sein. „Ardy!"

Knirschend und murrend dreht Ardy sich zu mir. Er blinzelt verschlafen durch seine grünen Augen. „Man Taddl, bist du wahnsinnig? Leg dich wieder ins Bett. Is viel zu früh man." Ich spüre seine Hände in meinen Nacken mich zu sich runterziehend. „Is nix mit faul liegen bleiben, Ardian. Wir müssen gleich los, ich hab extra Zeit fürs Frühstück eingeplant, nicht zum Kuscheln." Ich muss Lachen. Wie verpeilt kann man bitte am frühen Morgen sein?

Das Frühstück zu erwähnen hat wohl seinen Zweck erfüllt. Ardy lässt mich schlagartig los und verschwindet Richtung Bad. Mit Essen kann man den Jungen halt immer locken. Gut, dass ich alles fertig hatte. Mit Ardy war am Morgen nicht viel anzufangen. Wobei, wenn er mich aus dem Bett geschmissen hätte, wäre ich wohl auch zu verpennt für so 'ne morgendliche Aktion.


Ardy Pov.


Das heiße Wasser tat so gut. Ich merkte förmlich, wie ich mich entspannte. Mit geschlossenen Augen ließ ich den dampfenden Wasserstrahl über mein Gesicht laufen. Ich musste mich einfach nur beruhigen, das war alles. Musste weg kommen, von dem ewigen Nachdenken, von den „was-ist-wenn" Gedanken. Er hatte nichts gesagt. Hatte er es vielleicht gar nicht bemerkt? Ich hoffte es. Aber die Andeutung mit dem Kuscheln kam nicht von ungefähr...

„Man!" Ich lehnte die Stirn an die kalten Fliesen. Was zum Teufel war nur los, mit mir? Warum war alles so kompliziert geworden? Wir hatten uns ausgesprochen. Und das nicht nur einmal. Alles ist doch gut? Ich musste nur einfach wieder klar kommen. Wir hatten alles geklärt. Und jetzt wird es auch wieder genau so sein wie es immer war. Ich wollte es einfach so sehr. Es musste funktionieren.

Mir fiel ein, dass Taddl irgendwas vor hatte. Ich duschte eh schon eine halbe Ewigkeit. Ich griff mir meine Klamotten und zog mich an.


Taddl. Pov.


„Ich dachte schon, ich muss mit 'nem Rettungsring ins Bad stürmen und dich vorm Ertrinken retten"

Ardy: „Haha, nach dem freundlichen Weckkommando musste ich erst mal richtig wach werden." Ardy setzte sich an den Tisch.

„Mensch Taddl, das hast du doch nicht alles selber gemacht oder?" Mit großen Augen sah er über den Tisch. „Du hast dich aber ins Zeug gelegt, man man."

„Ich dachte, so bist du milde gestimmt nach dem frühen Wecken." Ich grinse zu ihm rüber. Ich schnitt noch an der Küchenzeile einige scheiben Gurken. Ja ich hatte sogar für Gemüse gesorgt. Ich war schon ein bisschen Stolz auf mein Frühstück.

Ardy: „Ich glaub bei dem Frühstück kannst du mich immer früh wecken. Aber ich hab die Befürchtung, dass das eher ne.."


„Fuck!"


Das hatte mir noch gefehlt. Meine Motorischen Fähigkeiten waren mal wieder für den Arsch. Ardy tauchte hinter mir auf. „Was ist passiert?"

„Man, Taddl. Das sieht übel aus. Gib mal her." Er nahm meine Hand und drehte den Wasserhahn am Spülbecken auf. Der Schnitt im Ringfinger war nicht groß, aber anscheinend tief. Das Blut lief mir über die Finger, bis runter ans Handgelenk. Ardy wusch es vorsichtig unter dem kalten Wasser ab.

 Taddl: „Und ich dachte immer, ich wäre Schwester Thaddeus." Ardy sah sich weiterhin kritisch die Wunde an. Immer wieder striff er mit den Fingern über die Wunde und die Stellen, wo das Blut verlaufen war. Ardy roch unglaublich intensiv. Eine Mischung aus Frische, Shampoo und Ardy. Ich atmete diesen Duft unweigerlich immer wieder ein. Mir wurde schwindelig. Mir fiel es schwer mein Gleichgewicht zu halten, ich wankte etwas und griff mich mit der anderen Hand an Ardys Hüfte fest.

„Kipp mir jetzt nicht um, Taddl!" Ardy schnappte sich schnell ein Tuch, wickelte es fest um den Finger und schob mich zum Stuhl. Dann verschwand er. Ich hatte eigentlich nie Probleme damit Blut zu sehen. Warum war mir dann so schwindelig zu Mute? Mein Kopf drehte sich. Ardy kam mit einem Verband in die Küche zurück. Wir legten uns so oft mit den Boards aufs Maul, wenn wir etwas da hatten, dann jede Menge Zeugs zum verarzten. Zum Glück.

„Dich kann man echt keine zwei Minuten aus den Augen lassen." Er nahm meine Hand und verarztete den Wunde. Mir wurde unglaublich warm, regelrecht heiß. Immer wieder spürte ich Ardys heißen Atem auf meinem Gesicht.  Ich merkte wie ich einen trockenen Mund bekam. Diese Situation überforderte mich vollkommen.

„So, dass sollte reichen. Das nächste Mal, sollte ich vielleicht lieber die Messer schwingen." Er schenkte mir ein typisches Ardy Lächeln und setzte sich wieder zu mir an den Tisch. Einen Moment länger und ich wäre aufgestanden und raus gerannt. Gott, was war denn mit mir los? Ich versuchte wieder runter zu kommen.

Ardy: „Bevor du dich beim frühstücken vom Brettchen stürzt und es mir nicht mehr verraten kannst, wo gehen wir heute eigentlich überhaupt hin?" Neugierige grüne Augen blickten mich an.

„Das wüsstest du jetzt wohl gerne. Ich verrats dir aber nicht." Ich strecke ihm die Zunge raus. „Lass dich überraschen. Du wirst es lieben, ich kenne dich."


Ardy Pov.


„Das ist jetzt aber kein feiner Zug von dir, dabei hab ich dich doch vor dem verbluten gerettet." Ich muss Lachen. Gott sei Dank. Alles ist wie immer. Ich machte mir einfach zu viele Gedanken. Was sollte uns schon passieren? Wir waren immer noch die besten Freunde. Ich war froh, dass wir wieder so normal miteinander umgingen. Der ganze Emotionale Shit, war mir echt an die Nieren gegangen.

Taddl: „ Nichts zu machen. Ich will mir nicht den Moment nehmen, dein Gesicht zu sehen, wenn du checkst wo es hingeht." Ich lächele ihn schief an.

Man, warum muss er es auch so spannend machen. Aber Taddl hat Recht. Er kennt mich und wenn er sagt, dass ich es lieben würde, dann würde es auch so sein. Die letzte halbe Stunde gehe ich ihm fürchterlich auf die Nerven, aber ich bekomme einfach null Info aus ihm raus. Ich weiß nur, dass Simon, Peterle und Dizzi  mit am Start sind. Das kann vieles bedeuten. Ich will jetzt unbedingt wissen was los ist und dränge Taddl fast aus der Wohnungstür.

Taddl: „Ardy, bleib mal locker. Wir sind viel zu früh dran." Mir egal, ich sprinte die Treppen zu Simon hinauf. Im Blickwinkel sehe ich, wie Taddl grinsend den Kopf schüttelt.

„Ich will jetzt los. Mir egal, sollen die hinmachen." Und klingel an Simons Tür.

Tardy FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt