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! TW ! Essstörung, Drogen
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Die Schulglocke läutete wiederholt und ich saß diesmal mit Noah, Allison und Eddie zusammen.

Wir unterhielten uns über unsere Ferien und warteten geduldig auf unseren neuen Klassenleiter, als plötzlich die Tür aufgerissen wurde und Frau Wańka mit einem strengen Gang in das Zimmer trat. Die Klasse wurde direkt still und ich versank erneut in ihren ozeangleichen Augen. Ich bemerkte nicht, wie alle um mich herum aufstanden, weshalb sich Frau Wańka zu Wort meldete: "Kate, denkst du nicht es wäre angemessen aufzustehen und den wenigen Respekt zu zeigen, den du hast?"

Ich war verdutzt über ihren plötzlichen Ärger, doch tat was sie wollte und stand auf. "Da es jetzt jeder geschafft hat im Unterricht anzukommen, würde ich gerne beginnen. Guten Morgen Klasse, setzt euch." Wir taten natürlich alles was sie sagte, zugegebenermaßen hatte ich nach ihrer kleinen Ansprache gerade jetzt doch ein wenig Angst vor ihr.

"Mein Name ist Wańka und ich werde eure Klassenlehrerin für dieses Jahr sein. Ich hab natürlich auch einige Regeln die zu befolgen sind. Erstens, macht niemanden runter, kein Mobbing, keine Ausgrenzung und lasst die anderen aussprechen. Das bedeutet auch, dass niemand rein-ruft. Zweitens, ich dulde keine Gespräche während meines Unterrichts und möchte euch nicht tuscheln hören. Das stört." sie warf einen scharfen Blick durch die Klasse und alle nickten. "Dann kommen wir noch zu der letzten Regel, macht gut im Unterricht mit und erledigt eure Hausaufgaben, dann haben wir kein Problem miteinander. Alles verstanden?" sagte sie und erneut nickten alle zügig.

"Sehr schön, dann können wir jetzt mit einem Kennenlernspiel starten.", lächelte sie. Ich verdrehte innerlich die Augen, ich hasse Kennenlernspiele und sie kramte derweil einen grauen Wollknäuel aus ihrem Rucksack. "Also ich werfe euch den Knäuel zu und ihr sagt ein oder zwei persönliche Dinge die euch wichtig sind, wie Hobby, Familie oder Leidenschaften. Danach werft ihr den Knäuel zu einem anderen Mitschüler, wenn möglich nicht zu einem Freund oder einer Freundin. Na dann, fang ich mal an."

Sie setzte sich auf den Lehrertisch und dachte stirnrunzelnd nach. "Wie ihr ja schon wisst, ich bin Frau Wańka, ich tanze gerne und meine Familie ist mir sehr wichtig." Ich lauschte ihr interessiert, doch neigte meinen Blick sofort als sie fertig war und ihren Blick durch die Klasse schweifen ließ.

Ich dachte mir schonmal aus was ich sagen konnte, vielleicht 'Ich bin Kate und ich mag Musik hören und besonders wichtig ist mir..' Was ist mir wichtig? Ich war so in Gedanken versunken, dass ich gar nicht bemerkte wie jemand den Wollknäuel zu mir geworfen hatte. Ich zuckte kurz, aber sammelte mich schnell wieder. "Ich bin Kate und ich mag es zu Rauchen." Ich gab mir innerlich eine Ohrfeige, sie hasst mich doch schon und jetzt noch mehr.

Ich versuchte meinen Fehler so schnell wie möglich zu überdecken und begann erneut zu sprechen. "Tut mir leid ich meinte, dass ich es mag Musik zu hören." Es herrschte kurz Stille im Klassenraum und ich versank immer tiefer in meinem Sitz. "Okay, hast du auch etwas, was dir besonders wichtig ist?", fragte Frau Wańka nach. Ja, dünn zu sein, aber das kann ich nicht sagen. "Mir fällt gerade nichts ein. Tut mir leid.", sagte ich in einem deutlichen leiseren Ton.

"Wirklich nicht? Deine Familie oder hast du vielleicht ein Haustier?", hakte sie nach. Kann sie nicht einfach zu jemand anderem springen? Ich beschloss, dass es nichts bringen würde, wenn ich nichts sage, deshalb antwortete ich: "Ja, doch dann halt meine Familie." Guter Witz. Ich weiß nicht warum, aber meine Laune sank sofort und ich starrte einfach aus dem Fenster, während sich die Anderen vorstellten. Ich sitze eigentlich in all meinen Klassen am Fenster. Es ist einfach so, dass ich von zu starken Gerüchen, wie Parfüm oder Schweiß sehr schnell Migräne bekomme und am Fenster habe ich immer frische Luft. Auch, wenn ich dann immer der Böse bin, weil ich im Herbst das Fenster öffne.

Anscheinend waren wir mit der Fragerunde fertig, denn Noah stupste mich mit seinem Ellenbogen an. "Alles gut bei dir, Kate?", fragte er mit einem Stirnrunzeln. "Ja, alles okay.", antwortete ich und schenkte ihm ein Lächeln. Er nickte daraufhin, aber warf mir immer wieder während der Stunde einen besorgten Blick zu. Ich versuchte mich von meinen Gedanken abzulenken und öffnete so mein Skizzenbuch und blättere, bis ich eine leere Seite fand.

"Das sieht gut aus.", sprach eine flüsternde Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen und klappte sofort mein Buch zu. "Dankeschön.", lächelte ich verlegen, aber ich spürte ihr Lächeln, welches sich regelrecht in meinen Rücken bohrte. "Aber es wäre noch schöner, wenn du mir auch noch die Antwort zu meiner Frage geben könntest?" Warte, sie hatte eine Frage gestellt? Ich stotterte so vor mich hin, bis sie schließlich laut auflachte. "Alles gut, Liebling. Ich hab keine Frage gestellt, aber pass bitte trotzdem auf in meinem Unterricht.", sie zwinkerte mir zu und verließ damit ihre Position hinter mir.

Als die Stunde vorbei war, entließ sie uns alle. Wir hatten nur noch zwei Stunden Musik und eine Doppelstunde Englisch. Die Stunden waren nicht sonderlich spektakulär. Als die letzte Schulglocke für heute läutete, rannten alle Schüler so schnell wie möglich aus dem Gebäude, darunter waren auch Noah, Allison, Eddie und ich. Als ich mich gerade auf den Weg zu der Bushaltestelle machen wollte, spürte ich wie sich eine warme Hand um meinen Unterarm schlang, sie gehörte zu Eddie.

"Hey Süße, warte kurz. Hast du vielleicht Lust was mit mir zu rauchen?", er zwinkerte mir zu und ich verstand direkt was er meinte: Drogen. "Ich würde so gerne, aber ich muss wirklich nach Hause. Meine Mutter kommt heute wieder.", antwortete ich. "Okay verstehe, hier nimm das.", flüsterte er mir ins Ohr und drückte mir ein kleines Päckchen in die Hand. "Crack, nimm nicht zu viel davon, Prinzessin." Ich lächelte ihn an, drückte ihm ein Kuss auf die Wange und verschwand dann in dem lauten Menschengetümmel.

Als ich Zuhause angekommen war, drehte ich den Schlüssel im Schloss und direkt fuhr mir ein eisiger Schauer durch die Haare. Ich hätte die Heizung anmachen sollen, es ist doch ganz schön kalt hier im Herbst. Als ich das kleine Rad auf die Vier drehte, gluckerte die Heizung und ich spürte direkt, wie sich die Wärme der Flüssigkeit in der Heizung sammelte.

Mein Vater war nirgends zusehen und die Wohnung sah wie vorher aus, er war also nicht aufgestanden. Meine Augen scannten den Kühlschrank, aber fanden nichts womit sie was anfangen konnten. "Ich gehe kurz einkaufen, bin gleich wieder da Papa.", schrie ich in die Wohnung, schnappte mir meinen Schlüssel, den Coupon von heute früh und eine kleine Einkaufstasche und bahnte mir erneut den Weg durch die Kälte.

Im Supermarkt angekommen, ging ich direkt auf den Reis zu, ich schnappte mir die billigste Packung und dazu noch eine Packung Nudeln. Danach ging ich auf das Gemüseregal zu und schaute was gerade runtergesetzt war, Kürbis. Das passt doch, dann kann ich gleich Nudeln mit einer Kürbis Soße kochen. Ich holte mir außerdem noch Kaugummi, Reiswaffeln und eine Gurke für mein Mittag und ging mit vollen Händen schließlich auf die Kasse zu.

Wie es das Schicksal wollte, stand Frau Wańka vor mir. Sie trug über ihrem Outfit einen schwarzen Mantel und eine Brille, steht ihr. "Hallo Kate.", begrüßte sie mich mit einem Lächeln. "Hallo Frau Wańka.", gab ich zurück. Sie musterte kurz meinen Einkauf und etwas in ihren Augen veränderte sich. Sie schaute wieder in mein Gesicht und gab mir einen besorgten, fast schon verständnisvollen Blick. Ich war kurz verwirrt, alleine an meinem Einkauf konnte sie es doch nicht wissen, oder?

My Painkiller - teacher attachment Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt