Tabea Rohde
"Hey Tabea, hast du kurz Zeit? Wegen unserer Neuaufnahme in der Fünf.", fragte mich Nancy als ich gerade dabei war eine Patientenakte auszufüllen. "Ja, na klar. Was gibt's?", erwiderte ich neugierig. "Nun ja, die Patientin scheint in eine Art Dissoziation verfallen zu sein. Sie reagiert auf keinen meiner Versuche mit ihr zu reden und scheint auch ihre Umwelt nur mäßig wahrzunehmen.", merkte sie besorgt an. "Ich wollte eh gerade zu ihr gehen. Ich schaue mir das mal an. Danke fürs Bescheid sagen.", erwiderte ich mit einem dankbaren Lächeln und machte mich auf den Weg in das Zimmer Nummer Fünf.
Die Tür war zu also klopfte ich zwei Mal und betrat, nachdem ich keine Antwort bekam, das Zimmer. Bei dem Bild was sich mir bot, musste auch ich kurz schlucken. Sie sah krank aus. Sie war unnatürlich blass und auf ihrer Haut zeichneten sich dunkle Hämatome in allen möglichen Farben ab. "Hallo, Tabea Rohde mein Name. Ich habe gehört, dass du neu hier bist.", sagte ich mit einem sorgenvollen Lächeln als ich tiefer in den Raum trat. Keine Reaktion. Sie saß einfach nur da. Ihre Beine waren angewinkelt, ihr Blick blieb starr an der weißen Wand hängen und sie hatte sich ein Kissen vor ihren Brustkorb geklemmt und hielt es fest als wäre es ein Schutz.
"Wie fühlst du dich?", fragte ich als ich schließlich vor dem Bett stand. Keine Antwort. "Okay, ich muss mal kurz in deine Augen leuchten, nicht erschrecken.", sprach ich und tat besagtes. "Gut, also deine Pupillen reagieren und es gibt keine Auffälligkeiten.", erklärte ich und packte meine Lampe wieder in meine Brusttasche. Als nächstes maß ich ihre Temperatur, die ein wenig hoch, aber noch nicht unüblich war.
Ihr Blick hatte sich während der Nachuntersuchung nicht von der Wand weg bewegt. "Ich denke, das Ganze war heute ein bisschen viel für dich, hm? Ich lasse dich jetzt erstmal in Ruhe. Du kannst jederzeit Bescheid sagen, wenn du irgendwas brauchst.", sagte ich mit Verständnis und verließ, nachdem ich ihre Hand versichernd drückte, den Raum.
Kate
Es war dunkel. Ich befand mich auf einem weichen Bett und der Geruch von Desinfektionsmittel umgab mich. Wo war ich? Wie spät ist es? Wie bin ich hier her gekommen? All diese Fragen schwirrten in meinem Kopf umher und machten mir Angst. Warum kann ich mich an nichts mehr erinnern? Ich erhob mich aus meiner starren Position und erlöste meine angespannten Muskeln von der Anspannung. Meine Augen hatten sich mittlerweile an die Dunkelheit gewöhnt und ich konnte verschiedene Umrisse erkennen. Neben dem Bett auf dem ich anscheinend saß, stand ein Nachttisch. Darauf eine digitale Uhr, 2.57 Uhr.Ich beschloss aufzustehen und mir den unbekannten Ort an dem ich war genauer anzusehen. Meine Beine knickten weg und mit einem dumpfen Aufprall kniete ich nun auf dem Boden. Ich stöhnte genervt auf und startete einen zweiten Versuch. Es funktionierte. Meine Beine trugen mich zum Fenster und ich starrte in die kühle Nacht. Keine Menschenseele war zu dieser Zeit noch unterwegs. Plötzlich merkte ich ein Kabel was an mir hing. Es war an meiner Hand befestigt und führte zu einem Beutel der neben dem Bett an einem Ständer hing.
Jetzt machte es Klick. Ich war im Krankenhaus. Doch warum? Ich blickte an meinem Körper herunter und sah viele blaue Flecken, dazu hatte ich einige genähte Wunden und eine Art Schutz über meinen Rippen. Was ist passiert? Es machte mir Angst, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann.
Mit wackeligen Beinen lief ich zurück zum Bett. Müdigkeit übernahm mich und ich versuchte Einzuschlafen. Das Ganze ist bestimmt nur ein Albtraum, gleich wache ich Zuhause auf.
Doch sobald ich meine Augen schloss durchfuhren grausame Bilder meinen Kopf. Ronny, Blut, Schläge. Ich schreckte hoch und befand mich nun in einer sitzenden Haltung. Mir fiel alles wieder ein, ich musste alles nochmal erleben.Er hatte mich benutzt, mich geschlagen, mich manipuliert und meine eigene Mutter hat nichts dagegen getan, im Gegenteil.
Eine Mutter sollte ihr Kind beschützen. Innerlich zerriss mich der Fakt, dass meine Mutter mich nicht liebte. Tränen rollten meine Wangen hinunter als mich die Geschehnisse einholten.
Warum kann ich die Gedanken nicht stoppen? Es machte mich wahnsinnig nicht die Kontrolle zu haben.Ein bekanntes Gefühl von Panik überkam mich. Es soll aufhören. Bitte. Mein kompletter Körper zitterte und ich war in einer Art Fluchtmodus. Doch vor meinen Gedanken konnte ich nicht fliehen und das machte mir mehr Angst als es sollte.
Plötzlich öffnete sich die Tür, ich zuckte zusammen und ließ mich vom Bett fallen. Er kommt um mich zu töten. Oh Gott. Mein Schluchzen unterdrückte ich und Schmerzen plagten meine Kehle . "Kate?", fragte eine weiche Frauenstimme, die ich noch nie zuvor in meinem Leben gehört hatte. Das Licht ging an. Die Schritte kamen näher. Mittlerweile lag ich zusammengerollt mit Schmerzen an meinen Rippen auf dem kalten Boden. Meine Hand presste ich so stark es ging an meinen Mund. Ein Geräusch meinerseits und ich war ihr ausgeliefert.
Meine Atmung war so schon viel zu schnell und der fehlende Sauerstoff machte es nicht gerade leichter.Ich spürte eine Hand auf meinem Bein und riss meine Augen auf, die ich die ganze Zeit zusammen gepresst hatte. Erschrocken zog ich mein Bein zurück und setzte mich auf für den Fall, dass ich mich wehren musste. Meinen Rücken presste ich gegen die kalte Wand hinter mir. Meine Augen hatten sich mittlerweile an das Licht gewöhnt und ich sah eine fremde Frau vor mir. Sie hatte rote Haare die in einem Pferdeschwanz zusammengebunden waren und trug einen weißen Kittel.
Vermutlich eine Ärztin. "Hey, ich bin Tabea, deine Ärztin. Alles ist gut, okay? Du bist in Sicherheit.", sprach sie und begab sich in die Hocke. Mit der plötzlichen Bewegung hatte ich nicht gerechnet und zuckte deswegen wieder zusammen. "Du musst langsamer atmen, Süße. Ich tu dir nichts.", sprach sie mit Besorgnis in der Stimme. Sie hatte Recht meine Sicht verzog sich bereits. Ich musste runterkommen sonst übernahm die gemütliche Schwärze meine Sicht und sie konnte mit mir machen was sie wollte. Das durfte auf keinen Fall passieren.
"Ich helfe dir, ja? Achte auf meine Atmung. Ein und wieder aus. Konzentrier dich auf den Rhythmus.", sagte sie und schaute mir tief in die Augen. Ich nickte und versuchte sie zu kopieren. Tatsächlich half es und es gelang wieder Luft in meine Lunge. "So ist es gut. Das machst du toll, Kleine.", flüsterte sie und lächelte mich an. "Komm, ab ins Bett. Du erfrierst mir noch.", sprach die Ärztin nachdem ich mich wieder beruhigt hatte. Ohne Protest stand ich auf und setzte mich in das Bett. Wer weiß was mir blüht, wenn ich ihren Befehlen nicht nachkomme.
Meine Augen waren die ganze Zeit auf sie gerichtet. Jede einzelne Bewegung beobachtete ich genau. Sie zog sich ein Stuhl an mein Bett und setzte sich mit ein wenig Abstand zu mir darauf.
"Wie geht's dir?"
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Ich wollte mich einmal für die Unterstützung von euch bedanken und auch dafür, dass ihr immer so geduldig auf das nächste Kapitel wartet!
Das bedeutet mir echt viel und ich freue mich jedes Mal, wenn ich mir eure Kommentare durchlese 💞🫂Denkt daran genug zu trinken und zu essen. Tschauiiii
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My Painkiller - teacher attachment
Teen FictionIn dieser Geschichte geht es um die 16-jährige Kate. Von außen scheint sie ein schüchternes und schlaues Mädchen zu sein, doch innerlich hat sie sehr mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Sie versucht sich zu betäuben: Drogen, Alkohol und andere 'Bewältigu...