Schlag. Schlag. Noch ein Schlag. Immer und immer wieder spürte ich die wütenden Fäuste von Ronny auf meinem Körper. In den Bauch, auf den Rücken und in mein Gesicht. Er machte keinen Halt. Schmerz durchzuckte meinen gesamten Körper. Er war überall. Man hörte nur die Schläge, mein Wimmern und die nicht ausgeschaltete Musik im Hintergrund. Meine Mutter beobachtete das Ganze von etwas weiter weg mit hungrigen Augen.
Es war soweit, Ronny machte eine kurze Pause. Das war meine Chance abzuhauen. Alles tat weh, der Geschmack von Blut sammelte sich in meinem Mund und das penetrante Piepen in meinem Kopf wurde immer lauter. Doch ich musste es versuchen sonst würde ich heute wahrscheinlich den letzten Atemzug nehmen.
Schnell sprang ich auf und rannte hoch in mein Zimmer. Das Adrenalin ließ es zu. Auf der Mitte der Treppe knickte ich um und fiel hin, doch ich musste weiter rennen. "Kate!", schrie es aus dem Wohnzimmer. Ich hörte laute Fußschritte was mein Tempo nochmal erhöhte.
Angekommen in meinem Zimmer schloss ich die Tür hinter mir und versteckte mich im Kleiderschrank. Mit zitternden Händen, schneller Atmung und Schmerzen die ich noch nie zuvor in meinem Leben gespürt hatte, saß ich nun in der Dunkelheit."Kate! Ich weiß, dass du da drin bist. Mach die verdammte Tür auf!", schrie Ronny und rüttelte an der Tür, was mich zusammenzucken ließ. Eine kurze Stille durchzog die erstickende Situation. "Kate, mein Baby, komm schon. Es tut uns leid. Mach die Tür auf, bitte.", kam die andere sanfte Stimme meiner Mutter dazu. Heiße Tränen liefen mir über das Gesicht und ich kauerte mich noch tiefer in die Ecke des Schrankes. Mein Körper zitterte und mein Herzschlag konnte ich in allen Gliedmaßen fühlen.
Nach einer kurzen Stille begann meine Mutter nun auch lauter zu werden. "Kate! Lass uns rein verdammte Scheiße!", schrie sie und die Geräusche der Tür, verursacht durch das dranschlagen meiner Eltern, wurden immer extremer. Was mach ich jetzt? Oh Gott, ich werde heute sterben und so fühlte es sich bereits an. Die Schmerzen waren unertragbar. Mittlerweile glaube ich, dass mich nur noch das Adrenalin wach hält.
Ich brauche Frau Wańka. Ich brauche ihre Umarmungen und guten Zusprüche. Aber würde sie mich noch wollen, nachdem ich so abweisend war?
Plötzlich vibrierte meine Hosentasche. Stimmt! Ich hatte mein Handy noch hier drin. Ich musste es versuchen. Die Schreie meiner Eltern wurden immer lauter. Mit zitternden Händen entsperrte ich so schnell es ging mein Handy, ging auf ihren Kontakt und es begann zu klingeln. Komm schon. Komm schon. Komm schon.
"Wańka hier.", kam es durch den Hörer. Meine Erleichterung in diesem Moment war unbeschreiblich. "Bitte Hilf- Es tut mir so leid. Ich kann nicht- Oh Gott ich werde sterben.", stammelte ich flüsternd. "Kate? Hey, hey, hey. Was ist los, Süße?", fragte sie mit Besorgnis in ihrer Stimme.
"Meine Eltern- sie- Hilfe. Bitte.", flehte ich und spuckte das restliche Blut aus meinem Mund. "Alles wird gut, Kleine. Schön atmen.", sagte sie und ich nickte auch wenn sie das nicht hören konnte. "Bist du in Gefahr?", fragte sie, doch ich antwortete ihr nicht. "Ich rufe jetzt die Polizei. Wie ist deine Adresse?", fragte sie und ich gab sie ihr. "Okay, die Polizei ist auf dem Weg. Hör mir zu du-", hörte ich nur noch, bevor ich merkte wie die Tür durchbrach und mein Körper erfor.
Frau Wańka schien den Knall auch gehört zu haben, denn ihre Stimme war nun auch nicht mehr zu hören. "Kate? Wo bist du, Babe?", sprach Ronny verführerisch und ruhig. Seine Schritte kamen immer näher bis es plötzlich still war. "Bist du etwa-", begann er und riss die Schranktüren auf. "hier drin?", schrie er und lachte euphorisch, während ich mich zu einer Kugel formte und begann ihn anzuflehen.
"Bitte. Es tut mir leid. Bitte tu mir nicht weh. Bitte.", wiederholte ich immer wieder, doch das beeindruckte ihn nur wenig. Mit einem Zug holte er mich aus dem Schrank und schmiss mich brutal gegen die Wand. Mein Kopf schlug auf, Schwindel überkam mich und schwarze Flecken tanzten in meiner Sicht. Ronny nahm mich wieder hoch und schmiss mich aufs Bett. Als ich realisierte was er versuchte, war es bereits zu spät um zu fliehen, denn er lag bereits über mir.
Während er sich an mir verging dämmerte ich ein paar Mal weg, doch die Schmerzen zogen mich schnell wieder ins Hier und Jetzt. Als er fertig war zogen sich unglaubliche Schmerzen durch meinen Unterbauch. Auch in dem Rest meines Körpers hatte ich extreme Schmerzen.
Nachdem er uns beide wieder angezogen hatte, jedenfalls so halb, schaute er kurz grinsend auf mich hinunter bis er ein Geräusch im Schrank vernahm. Ich hab es nicht mehr geschafft aufzulegen. Scheiße. Sein Blick verhärtete sich und er ging dem Geräusch nach. "Hast du die verfickten Bullen gerufen, du Schlampe?", schrie er und kam mit neu geschöpfter Wut auf mich zu.
Ich schüttelte vehement mit meinem Kopf, doch natürlich glaubte er mir nicht.
Erneut prügelte er auf mich ein, diesmal wütender und verzweifelter. Ich wusste, dass ich das nicht mehr lange durchhalten würde und betete, dass die Polizei nun endlich durch die Tür stürmte.Tatsächlich hörte ich plötzlich entfernte Stimmen. "Polizei, treten Sie weg von dem Mädchen!", sagte eine tiefe laute Stimme. Erst erstarrte Ronny in seiner Bewegung, doch hielt sich nicht zurück und schlug mir noch einmal fest ins Gesicht. Genau als seine Faust in meinem Gesicht landete ertönte ein Schuss. "Ey! Ich habe gesagt wegtreten.", schrie die Stimme erneut. Ronny fiel schreiend vor mir auf den Boden, unterwarf sich schließlich und tat was der Polizist, namens Paul Richter, befahl. "Wir brauchen zwei RTWs und NEF", sprach der Polizist in ein Walkie Talkie.
Erneut durchzog mich die Erleichterung und mein Körper entkrampfte sich ein wenig. "Sie sind hiermit verhaftet. Sie haben das Recht zu schweigen. Alles, was Sie sagen, kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden.", belehrte der Polizist, der sich als Paul Richter vorstellte, während Ronny Handschellen angelegt bekam.
Ich jedoch rutschte schnell in die letzte Ecke des Raumes und begann wieder schneller zu atmen. Schließlich kannte ich die Polizisten auch nicht wirklich und es waren Männer. Man kann nie wissen. Ich hörte schwere Fußschritte auf dem Holzboden, die immer näher kamen. Als ich schaute wer es war, kam mir ein Mann näher, ein Polizist. Er hatte dunkle Haare, die nach hinten gegelt waren, einen gleichfarbigen Bart und strahlend blaue Augen.
Mit jedem seiner Schritte erhöhte sich meine Herzfrequenz. Meine Hände zitterten wie verrückt und es tauchten wieder die bekannten schwarzen Flecken in meiner Sicht auf. Der Polizist bemerkte dies auch, denn er hielt plötzlich an und kniete sich hin. "Hallo, ich bin der Stephan Sindera. Sie sind jetzt in Sicherheit. Die Kollegen aus dem Krankenhaus treffen auch gleich ein. Darf ich näher kommen?", fragte der Mann einfühlsam, doch ich hatte zu viel Panik und schüttelte mit dem Kopf.
Das war keine gute Idee, denn die schwarzen Flecken wurden immer prominenter und ein Schleier durchzog meine Sicht. Ich kniff kurz die Augen zu um mich wieder fokussieren zu können. Als ich diese wieder öffnete war Herr Sindera verschwunden und ich saß wieder alleine in der Ecke. Meine Adrenalinproduktion sank und die Schmerzen wurden erneut schlimmer.
Ich hörte wieder einmal Fußschritte auf dem Boden. Es war eine junge Frau mit blonden Haaren. Sie kam immer näher bis sie bemerkte wie ich krampfhaft versuchte in der Wand zu verschwinden. In diesem Moment stoppte sie und begab sich in die Hocke. "Hey Maus, ich bin Hannah. Kannst du mir sagen wie du heißt?", fragte sie sanft als sie einen gewissen Abstand zu mir einhielt.
Ihre Worte vermischten sich in meinem Kopf und es war immer schwerer mich zu fokussieren. Plötzlich wurde mir schlecht und mein Schwindel übernahm. Meine Panik übergriff mich und ich verschwand schließlich in der bekannten gemütlichen Dunkelheit.
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nächstes Kapitellllll
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My Painkiller - teacher attachment
Teen FictionIn dieser Geschichte geht es um die 16-jährige Kate. Von außen scheint sie ein schüchternes und schlaues Mädchen zu sein, doch innerlich hat sie sehr mit Selbstzweifeln zu kämpfen. Sie versucht sich zu betäuben: Drogen, Alkohol und andere 'Bewältigu...