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! TW ! häusliche Gewalt; kleine Erwähnung von Verletzungen; detaillierte Gedanken einer Person, welche an einer Essstörung leidet (ich werde den Teil markieren, bitte überspringt es, wenn es euch triggert)

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Meine nächtlichen Albträume weckten mich in der Nacht erneut auf. Kalter Schweiß lief meinen Rücken entlang und meine Hände zitterten.

Um meinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen, beschloss ich ins Bad zu gehen. Meine Blase drückte noch zusätzlich. Auf dem Weg zum Bad konnte ich noch eindeutig den Restalkohol spüren, meine Kopfschmerzen begannen langsam, obwohl mein Gang immer noch schwankend war.

Es fühlte sich an, als würde ein Presslufthammer in meinen Kopf hämmern und meine Sicht verzog sich leicht. Kurz wunderte ich mich wieso ich die Symptome jetzt stärker spürte als vorhin, doch verwarf den Gedanken wieder ganz schnell, als ich ein Klirren vor mir vernahm. Scheiße, ich hab die Duftkerze runter geschmissen und sie ist in tausend Teile zersprungen.

Shit. Shit. Shit.

Wie kann man nur so unfassbar dumm sein? Ich tastete nach dem Lichtschalter an der Wand und fand ihn auch. So schnell es mit Alkohol im Blut und zitternden Händen ging, sammelte ich die Scherben auf. Dabei gerieten einige Schnitte in meine Haut, was mir aber in diesem Moment egal war. Wohin mit den Scherben? In den Badmülleimer? Nein, das bekommt sie doch sofort mit. Frau Wańka soll das Vertrauen in mich nicht verlieren.

Was mach ich denn jetzt?

Sollte ich es ihr sagen? Die Angst vor Gewalt war zu groß. Oh Gott, sie wird mich umbringen. Taumelnt versuchte ich einen klaren Gedanken zu fassen. Es war echt schwierig sich zu fokussieren. Vielleicht gibt es in der Küche einen Restmüll? Mit der Hilfe der stützenden Wände kam ich schließlich in der Küche an und suchte nach den Mülleimern. Wo sind sie? Diese Frau muss doch Mülleimer in der Küche haben.

"Kate?", kam es von der Tür und ich erstarrte in meiner Position.
Sie hat mich erwischt. Sie wird mich hassen und mir weh tun wollen. Aus Panik kniff ich meine Augen zu und verharrte in meiner Position.

"Was machst du?", sprach Frau Wańka nun mit verschlafener Stimme. Mein Körper war wie erstarrt, unfähig zu antworten. Ich stand die gesamte Zeit über mit dem Rücken zu ihr, weshalb sie nun in mein Sichtfeld trat. "Alles okay bei dir?", fragte sie nun. Immernoch unfähig zu reagieren, stand ich einfach nur da.

"Hey, Kate.", sprach sie jetzt sanfter und nahm meine zitternde Hand in ihre. "Schau mir mal bitte in die Augen, Kleine.", sagte sie. Langsam öffnete ich meine Augen bis sie ihre trafen. Genau im selben Moment verlief sich ein liebevolles Lächeln über ihr Gesicht. Doch es verschwand sofort als sie meine Hand, welche immernoch in ihrer lag, betrachtete. Ihre Augen wurden größer und in dem Moment wusste ich, dass ich versagt hab.

Schnell zog ich meine Hand aus ihrer und stammelte los. "Es tut mir so leid. Es war keine Absicht. Wirklich nicht. Bitte, ich-", begann ich und ging ein paar Schritte hinter zu laufen.

Man kann nie wissen.

"Ich wollte das nicht. Wirklich nicht. Die Duftkerze ist mir runter gefallen. Es tut mir so so leid. Ich kaufe Ihnen eine Neue. Bitte-", ratterte ich mit zittriger Stimme runter. Sie wird mich hassen. Wo ist die nächste Tür? Ich ließ meine Augen durch ihre Küche schweifen, doch plötzlich stand sie wieder direkt vor mir, wodurch ich heftig zusammen zuckte.

"Bitte. Bitte tun Sie mir nicht weh.", stammelte ich leise, den Tränen nah. Doch ihre Reaktion überraschte mich. Es kamen keine Schläge und angeschrien hat sie mich auch nicht, was mir zugegebenermaßen noch mehr Angst machte. Was hat sie vor?

My Painkiller - teacher attachment Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt