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Kate
Der nächste Schultag begann so wie immer doch endete anders als erwartet.

In der letzten Stunde sollten wir eigentlich Mathe haben, doch statt Frau Wańka kam unsere Schulleitung in das Klassenzimmer und räusperte sich einmal, bevor sie begann zu sprechen. "Hallo, ich muss euch leider mitteilen, dass Frau Wańka heute und auch den Rest der Woche nicht am Unterricht teilnehmen kann. Sie geriet in einen Autounfall und wird zurzeit ärztlich versorgt.", sprach sie.

Plötzlich wurde der Raum still und die Zeit blieb stehen. Das kann nicht sein, sie darf nicht verletzt sein. Das ist alles meine Schuld, hätte ich meine Wunde einfach ein bisschen besser versteckt, hätte sie kein Gespräch angefangen und hätte früher losfahren können.

Nachdem nun aber auch Mathe mit dem seltsam unsympathischen Vertretungslehrer vorbei war, ging ich l trotzig nach Hause doch machte mir dabei keinen Stress.

Zu meiner Überraschung war niemand Zuhause als ich ankam, das Auto meiner Mutter war weg und auch von meinem Vater gab es keine Spur. Schulterzuckend und zufrieden ging ich in mein Zimmer und erledigte meine Hausaufgaben als mein Blick auf den Zettel von Frau Wańka fiel. Sie gab mir ihre Telefonnummer, ich könnte ihr schreiben und fragen wie es ihr geht.

Nein, lieber nicht. Ich bin Schuld an ihrem Unfall und will sie nicht auch noch belästigen.
Dann werde ich mich wohl morgen noch durch die Schule quälen müssen.

oder..

Ich kaufe ihr ein Entschuldigungsgeschenk!

Ich ging an dem Abend früh schlafen und wachte somit am nächsten Morgen auch ziemlich früh auf. Doch die Läden dürften schon offen haben. Also zog ich meine schicksten Klamotten an: ein weißes Hemd und eine schwarze lange Hose. Dazu trug ich noch eine Kette, ein Armband und meine Ringe. Meine Haare ließ ich heute offen, kämmte sie und putzte anschließend noch meine Zähne.

Zufrieden mit meinem Auftreten schnappte ich mein kleines Portemonnaie, was immer griffbereit auf meinem Nachttisch lag und packte es in eine graue Fake-Ledertasche. Nun war es Zeit aus dem Fenster zu klettern, da ich keine Lust auf meine Mutter hatte. Ich schob den holzigen Rahmen des Fensters hoch und trat auf unser Vordach, dann hangelte ich mich das Dach herunter und fing mich Black Widow mäßig auf, okay in meinen Träumen vielleicht. In Wirklichkeit landete ich auf meinen Händen und Knien.

Doch es passierte nichts weiter, nur ein paar Kratzer und ein wenig Schmutz auf der Hose, den ich aber Mithilfe von Spucke erfolgreich entfernen konnte. Ich rappelte mich auf und lief ein wenig in die Stadt, wir hatten zwar heute Schule aber das war nicht so schlimm, die kann auch mal aussetzen und ohne Frau Wańka machte es eh keinen Spaß.

Auf dem Weg schob ich mir eine Zigarette in den Mund und schrieb Kate, dass ich nicht kommen werde. Als ich nach einer Viertel Stunde endlich an dem Laden angekommen war, trat ich ein und ging in die verschiedenen Gänge. Ich überlegte eine Zeit lang was ich ihr schenken sollte und entschied mich schließlich für einen bunten Blumenstrauß, eine "Gute Besserung"- Karte, dazu noch eine Tafel Pralinen. Ich hoffe sie mag Pralinen.

Ich ging zur Kasse, bezahlte alles und machte mich auf den (viel zu langen) Weg ins Krankenhaus.

Julia Wańka
Am nächsten Morgen wachte ich schon früh auf und erblickte meine wunderschöne Freundin auf dem Stuhl neben mir. Ich streckte mich und spürte sofort meine geprellten Rippen. Ehrlich gesagt, wollte ich nur aus dem Krankenhaus raus, der stechende Geruch in der Nase, das ständige Rein-und Rauslaufen der Menschen und von dem Essen ganz zu schweigen.

Völlig in meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht, wie meine Freundin aufwachte. Sie gähnte kurz und stieg dann zu mir ins Bett, kuschelte sich an meine Schulter und strich über meine Hand. "Guten Morgen.", flüsterte sie in mein Ohr und lächelte mich warm an. Ich grinste zurück und lehnte mich näher zu ihr.

"Warum bist du an dem Tag eigentlich erst so spät nach Hause gekommen?", fragte sie mit einem nachdenklichen Blick. "Tut mir leid, Süße, ist egal. Ich weiß, dass du nicht drüber reden willst.", fügte sie noch schnell hinzu. "Alles gut. Ich hatte noch ein Gespräch mit einer Schülerin, sie-", begann ich, doch wurde von einem Flüstern neben mir unterbrochen. "Also ist sie Schuld.", realisierte sie es neben mir mir, doch ich schaute sie bloß geschockt an.

"Was hast du gesagt? Das ist nicht ihre Schuld. Sie hat Probleme zu-", verteidigte ich sie, doch wieder wurde ich von ihr unterbrochen. "Weißt du, es ist mir relativ egal, jeder hatte in seiner Jugendzeit Probleme. Das ist nichts Neues. Außerdem hast du jetzt das größere Problem.", beschwerte sie sich und sprang entsetzt aus dem Bett.

"Hey, beruhige dich. Mir geht es gut. Geh dir doch erstmal einen Kaffee holen, ich weiß doch, dass du kein Morgenmensch bist.", zwinkerte ich ihr zu. Sie verdrehte die Augen, doch machte sich letztendlich doch auf den Weg. Ich lächelte leise vor mich hin und versuchte mich aufzusetzen. Das funktionierte auch überraschend gut.

Ich wollte mich gerade hin stellen, doch da kam jemand durch die Tür geplatzt.

Kate
Nun war es soweit, ich war angekommen und stand nervös vor der Tür. Meine Hände schwitzten und ich versuchte sie zwanghaft an meiner Hose abzuwischen, doch es half nicht. Ich gab es auf und klopfte leise an der Tür, doch niemand schien es zu bemerken, also trat ich in den Raum. Mein Blick fiel sofort auf Frau Wańka, die gerade versuchte aufzustehen, doch als sie mich sah, ließ sie sich wieder fallen und sah mich verwundert an. Es muss ein merkwürdiges Bild gewesen sein, eine Schülerin mitten in der Unterrichtszeit, die bei 7°C draußen schwitzend vor ihrer Tür stand.

"Kate? Was machst du hier?", fragte sie verblüfft. "Naja, Sie sind im Krankenhaus und ich dachte ich bringe Ihnen ein kleines Geschenk und wünsche Ihnen gute Besserung. Tut mir leid, dass Sie in diesem Unfall geraten sind. Ich wollte das nicht. Das ist alles meine Schuld, wären Sie nicht länger in der Schule geblieben, wäre das alles nie passiert. Ich-", begann ich, doch sie ließ mich nicht weiter reden und unterbrach mein armseliges Stottern.

"Hey, hey, hey. Alles gut, Kleine. Hör zu, du bist nicht an dem Unfall Schuld. Der entgegenkommende Fahrer ist Schuld und niemand sonst. Hast du das verstanden?", fragte sie in einem strengen, aber doch liebevollen Ton und ich nickte nur als Antwort. "Na komm schon her.", sagte sie lächelnd und ich ging vorsichtig zu ihrem Bett. Sie zog mich direkt in eine wohlige Umarmung und ich genoss ihre Wärme. "Aber das Geschenk nehme ich trotzdem.", sagte sie, zwinkerte mir zu und bedankte sich nochmal.
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heyyyy, sorry, dass jetzt erst ein Update kommt. Ich hab in letzter Zeit leider viel vor und deswegen habe ich keine Zeit gefunden weiter zu schreiben, aber here you go.
Ich hoffe euch gefällt das Kapitel, auch wenn es ein bisschen kurz ist.

Über Feedback freue ich mich und wünsche euch noch einen wundervollen Tag, tschüssi 🤸

My Painkiller - teacher attachment Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt