Pt. 5

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POV Ivan

Als ich erkannte wie sehr ich ihn verletzt hatte, bereute ich meine Worte sofort.
Ich seufzte leise und hätte am liebsten auf irgendetwas eingeschlagen, doch riss mich zusammen.
Ich verließ ich die Toiletten, drängte mich durch die feiernde Masse und machte mich auf die Suche nach Patrick.

Auf der Tanzfläche kam mir Isadora entgegen und bemerkte sofort, dass irgendetwas nicht in Ordnung war.
Was ist passiert, Ivan?" fragte sie besorgt und legte ihre Hand auf meine Schulter.
Wo ist Patrick?" fragte ich sie hektisch und hoffte nur, sie könnte mir in diesem Moment helfen.
Mit großen Augen sah sie mich an, bevor sie ihren Blick über die Tanzfläche gleiten ließ.
Patrick? Ich hab ihn nicht mehr geseh..."
Bevor sie zu Ende reden konnte riss ich mich los und drängte mich weiter in Richtung Ausgang, doch die immer mehr werdenden Partygäste versperrten mir den Weg.

Dass Patrick Drogen zu sich genommen hatte, ahnte in diesem Moment nicht.
Ich wollte nicht, dass er meinetwegen dazu griff, dass er in dieses altbewährte Muster fiel, welches ich nur allzu gut kannte.
Ich selbst hatte mir nach dem Tod meines Vaters fast täglich dieses weiße Pulver durch die Nase gezogen, nur um der Welt eine Weile lang zu entfliehen, und den Schmerz vergessen zu können.

Als ich durch meine Hektik mit jemandem zusammenstieß, wollte ich diesen schon zur Seite schubsen, bis ich erkannte gegen wen ich gelaufen war.
,,Patrick ich..." fing ich an, doch wusste in diesem Moment gar nicht was ich sagen sollte oder gar wollte.
Ich musterte ihn genau und mir fiel auf, dass er nicht mehr ganz bei Sinnen war, erkannte nur zu gut wie man nach dem Konsum von bestimmten Substanzen aussah.
,,Ich wollte nicht, dass du..." mir fehlten einfach die Worte und mein Atem stockte kurz.
Am liebsten wollte ich ihn an mich ziehen, ihn küssen und alles andere vergessen, fuck ich wollte, dass es wieder so wird wie damals, doch waren da all diese Erinnerungen, die mich völlig aus der Fassung brachten.
Unser Streit, die Schuld die ich ihm am Tod meines Vaters gab.
Das Gefühl, welches in mir hochkam, jedes mal wenn ich ihn ansah und daran dachte das mein Vater noch leben könnte, wäre er nicht gewesen... Gedanken die absolut nicht fair waren.

POV Patrick

Die Uhr schlug Mittlerweile schon 01:00 Uhr und es war nicht zu übersehen, dass die meisten der Partygäste bereits einen enormen Alkoholpegel hatten, einige sogar nicht einmal mehr gerade laufen konnten.
Auf meiner Suche nach Ivan rempelte ich ausversehen einen jungen Mann an, welcher mit einem Drink in der Hand und dem Rücken zu mir gekehrt neben einer der Lautsprecherboxen stand.
Hey, kannst du nicht aufpassen?" brüllte er, packte mich am Kragen meines Hemdes und schubste mich nach hinten, wo ich gegen eine weitere Person prallte.
Als ich mich umdrehte erkannte ich sofort gegen wen ich gestoßen war. Es war Ivan.

Obwohl ich in diesem Moment alles nur sehr unscharf und verschwommen wahrnahm , erkannte ich ihn sofort.
Als er mit seiner ruhigen, sanften Stimme auf mich einredete, hätte ich ihn am liebsten direkt geküsst und nicht mehr von seinen Lippen abgelassen.
Doch die Wirkung des weißen Pulvers ließ meine Gefühle verrückt spielen, und ich merkte wie die negativen Emotionen in mir aufkamen, welche mein Körper versuchte mit Wut zu überspielen.
Ich schaute Ivans Körper hinab und spürte wie meine Augen feucht wurden.
Fuck nicht jetzt Patrick, nicht jetzt.'

Ich versuchte die Wörter in meinem Kopf zu ordnen, während sich die Gegenwart immer unrealer anfühlte und ich versuchte, nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Ivan, was willst du von mir? Denkst du ich bin einer deiner Fuckboys, die du nach einer billigen Entschuldigung auf der Clubtoillette vögeln kannst?" hauchte ich verletzt und wischte mir die Tränen aus den Augen.
Verdammt, jedes Mal wenn ich dich sehe tut es mehr weh" sagte ich noch leise, doch als sich ein erneuter Wasserfall in meinen Augen bildete ergriff ich die Flucht.
Ich folgte dem Notausgangsschild nach draußen und
wollte einfach nur weg von hier.
Weg von dieser Situation, weg aus dieser Umgebung, weg von Ivan.
Verdammt, ich wollte das nicht sagen, doch war ich in diesem Moment nicht Herr meiner Sinne.

Ich eilte nach draußen und lehnte mich hinter einer großen Topfpflanze gegen die Mauer.
Fuck" stöhnte ich auf und trat mit meinem Fuß gegen den Blumentopf.
Ich war nicht nur sauer auf Ivan, nein, ich war vorallem wütend auf mich selbst.
Ich rieb mir die Augen, doch meine verschwommene Sichtweise hielt weiter an.
Ich wollte einfach nur noch nach Hause, wollte dass diese Gefühlsaachterbahn sich wieder regulierte.
Doch trotz meines dröhnenden Kopfes war da eine Stimme in meinem Kopf die mir sagte ‚bleib'.

Élite - Patrick & Ivan: FanficitonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt