Pt. 3

65 5 0
                                    

POV Ivan

Ich hatte nicht erwartet Patrick hier wieder zu sehen, geschweige denn ihn überhaupt wieder zu sehen.

Die Tage nachdem ich aufgewacht war sowie die Monate danach waren schwer.
Ja, ich hatte mir gewünscht, dass Patrick an meiner Seite war, das wir reden und das zwischen uns klären konnten.
Doch nahm ich nicht an das er nach all dem überhaupt noch etwas mit mir zu tun haben wollte.
Ich hörte all die Zeit nichts von ihm, seine Nummer hatte er gewechselt und auf seinen Social Media Accounts war er nicht mehr aktiv.
Ich kontaktierte sogar seine Zwillingsschwester Ari, wollte wissen wie es ihnen ging, warum sie weggezogen sind, doch bekam ich bis heute keine Antwort, wusste nicht wieso aber nahm an, sie würde ihrem Bruder beistehen und war auf seiner Seite.
Ich wusste lange nicht wie ich weiter leben sollte, wusste nicht wer mich angefahren hatte und konnte mich an den genauen Unfallhergang nicht erinnern.

Nachdem ich mich unter die feiernde Menge begab, begann auch der Alkohol sich langsam in meinem Körper zu entfalten.
Ein Junger, gutaussehender Mann mit nacktem Oberkörper und glitzernder schwarzen Hose tanzte mich an, ich ging darauf ein und doch suchte mein Blick den von Patrick.
Ich sah ihn noch kurz an der Bar mit Bilal reden, doch wandte mich dann immer mehr dem Schönling neben mir zu, konnte es im Eifer meiner Gefühle nicht mehr ertragen Patrick zu sehen.
Nicht, weil ich ihn nicht sehen wollte, eher weil sein Anblick schmerzte und die Erinnerungen an die vergangene Zeit zurückholte.

Ich ließ mich von der Musik und dem Typen, welcher seine Hände über meinen Oberkörper gleiten ließ, mitreißen.
Natürlich hatte ich hin und wieder ein paar One-Night-Stands, doch waren diese nie von lange Dauer, geschweige denn etwas ernstes.
Verdammt, bist du scharf" flüsterte mir der junge
Mann ins Ohr und suchte weiter den engen Körperkontakt mit mir.

POV Patrick

Es dauerte nur wenige Momente, bis eine weitere Gruppe der Gäste mir die Sicht auf mein Ziel versperrte.
Doch ich hatte alles andere als Geduld in diesem Moment.
Mit meinem Drink, welcher bereits bis zur Hälfte ausgetrunken war, zwängte ich mich an ihnen vorbei.

Heyy, was soll das?!" hörte ich eine dumpfe Stimme noch rufen, fokussierte mich allerdings in dem Moment darauf, Ivan wieder in Sichtweite zu haben.
Ich nahm einen letzten, großen Sip meines Cocktails und stellte das leere Glas auf einen der Tische.
Mein Blick wanderte durch das gesamte Etablissement, doch das einzige bekannte Gesicht das ich sah, war das von Isadora, welche ich unmittelbar vor mir erblickte, nachdem ich mich durch die Horde gekämpft hatte.

Einer der Scheinwerfer, der ihr mit Pailletten bestücktes Kleid auffällig zum funkeln brachte, verdeutlichte mir langsam aber sicher die Wirkung des Alkohols, die sich in meinem Körper entfaltete.
Meine Sicht war leicht verschwommen, doch ich kniff die Augen zusammen und versuchte mich zu fassen.
Schließlich hatte ich noch eine Mission vor mir - ich wusste, dass ich diese Party nicht verlassen könnte, ohne ein Wort mit Ivan zu sprechen.

Ich bewegte mich auf Isadora zu, die mich in meiner auffälligen Kleidung ebenfalls sofort erkannte.
Wir lächelten uns an und sie nahm mich sofort in die Arme.
Schön dich wiederzusehen" flüsterte ich in ihr Ohr, bevor ich mich wieder aus ihrer Umarmung löste.
Meine Finger kribbelten bereits und ich kam sofort zum Punkt.
Hast du Ivan gesehen?"

Sie schaute mich einen Moment lang ernst an, zeigte dann aber in Richtung der Toiletten.
Ich verabschiedete mich kurz, bevor ich dem leuchtenden Schild mit der Aufschrift ‚Aseos' folgte.

Das Schild lotste mich zu einem langen Flur.
Am Boden saß ein junger Mann, welcher bereits sichtlich zu viel getrunken hatte, rechts neben mir knutschte leidenschaftlich ein junges Paar.
Einige Meter von mir entfernt, unmittelbar neben dem Eingang der Toiletten fiel mir ein junger Mann mit einer auffälligen Hose auf, welcher die Hände einer weiteren, männlichen Person um seine Hüften geschlungen hatte.
Als die beiden sich in ihrem Kuss leicht nach links drehten, erkannte ich den anderen Typen sofort. Ivan.

Mein Herz stockte kurz, bevor mich ein schmerzender Stich beinahe durchbohrte.
Am liebsten hätte ich dem halbnackten Schönling eine Faust verpasst, doch ich versuchte mich zurückzuhalten.
Obwohl Ivan und ich nicht zusammen waren und uns eine Ewigkeit nicht gesehen, geschweige denn überhaupt Kontakt hatten, tat es verdammt weh ihn mit einem anderen zu sehen.
Ich beobachtete die beiden weiter,  wie sie sich küssten, wie ihre Hände die privatesten Stellen am Körper des jeweils anderen berührten.
Jede weitere Sekunde die ich damit verbrachte, die beiden zu beobachten, schmerzte mehr.

Élite - Patrick & Ivan: FanficitonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt