Kapitel 10 ~ Abschied

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Am Abend, als es bereits dämmerte, kehrte Kakashi Heim. Endlich konnte er seiner Energie freien Lauf lassen, sodass er in vollster Entspannung bei seiner Wohnung ankam. Er hatte es definitiv gebraucht, doch wirklich ausgelastet, so fühlte er sich immer noch nicht. Mit einem Klacken sprang die Tür auf, weshalb er eintrat und seine Schuhe auszog. Verwirrt blickte er den Flur entlang, als er Pakkuns Stimme hörte: ,,Der Stuhl noch." ,,So?", hörte er die Tsunagari antworten, was der Mops bejahte.

,,Was macht ihr denn?", dies fragend, trat der Hatake in das Wohnzimmer und beäugte alle Anwesenden genau. Seine Ninken waren vor Schreck sogar zusammengezuckt, als er mit Sprechen angefangen hatte. ,,Wir haben uns die Zeit vertrieben", gab das Mädchen zurück, während sie sich zu ihm drehte und ihn aus ihren himmelblauen Augen ansah. ,,Na wenigstens hattet ihr euren Spaß." Er sah seine Hunde an, die allesamt zutiefst zufrieden aussahen.

Einige lagen auf dem Boden und dösten vor sich hin, lagen auf dem Rücken und hatten die Beine in die Höhe gehoben. Andere lagen auf dem Bauch und betteten ihren Kopf auf ihren Pfötchen. Dann gab es noch vereinzelte, die wie Pakkun standen oder in dem Zimmer herumstreunerten. ,,Das machen wir mal wieder", kam Guruko zu Takehiko geschlendert und schmiegte sich an ihre Beine, weshalb sie sich sofort zu ihm hockte. Genüsslich kraulte sie ihn hinter den Ohren, was ihn beinahe wie eine Katze schnurren ließ.

Pakkun sprang derweil auf Kakashis Schulter, legte sich dort nieder, doch entspannen wollte er keinesfalls. Nah lehnte er sich an dessen Ohr und flüsterte so leise, dass es das Mädchen nicht verstehen konnte: ,,Schaff sie aus deiner Wohnung raus." Überrascht schielte der Junge im Augenwinkel zu dem Mops. Meinte er dies ernst? ,,Zumindest für einen Tag. Du kannst sie nicht hier einsperren und wie einen Ninken halten", führte er seinen Gedanken fort, doch wirklich überzeugen konnte er nicht. ,,Warum sollte ich? Man darf sie nicht entdecken. Ich habe bereits genügend Regeln gebrochen, indem ich sie überhaupt mit ins Dorf gebracht habe", erwiderte er forsch. 

Er konnte den Mops nicht verstehen: Er sollte sie ins Dorf lassen? Ins Dorf zu den vielen Menschen, wovon die Meisten eine Shinobi-Ausbildung absolviert hatten? Im schlimmsten Fall liefen sie noch einem Anbu der Einheit des Hokagen über den Weg, der sie als Tsunagari erkannte. Die Spezialeinheit besaß höchstwahrscheinlich mehr Informationen über diesen Clan als er. Vielleicht wussten sie sogar, wie man diese Clan-Mitglieder von anderen Clans unterscheiden konnte. 

Wenn er sich das Mädchen ansah, konnte er selbst auf einige Merkmale schließen: Am auffälligsten waren ihre Haare. Diesen Übergang von Grün zu einem dunklen Blau hatte er noch nie gesehen. Ihre Augen könnten sie ebenfalls verraten, solange es nicht familienbedingt war. Sie strahlten, wie der Mittagshimmel, wenn er wolkenlos war. Sie besaß kein Allweltaussehen. Sie würde auffallen - definitiv.

Mit einem kurzen Klaps auf den Hinterkopf sowie einem grimmigen Blick von Pakkun fiel ihm auf, dass er sie anstarrte, wie sie Guruko kraulte. ,,Das hat sie nicht verdient", brummte der Mops weiterhin leise, was ihn nur noch mehr verwirrte. Er nahm sie in Schutz? ,,Vertraust du ihr so sehr?", stellte er die Frage, von welcher er seine Entscheidung abhängig machen würde. Kakashi vertraute seinen Ninken. Wenn sie eine starke Bindung zu der Tsunagari spürten und dieser nun sogar helfen wollten, würde er auf ihr Vertrauen setzen. Pakkun nickte knapp: ,,Ja." 

Kurz starrte er seinem Herrchen in die Augen. Er hatte noch nicht ausgesprochen, dies spürte der Junge. ,,Sie ist sauber und ich denke, bis jetzt ist alles, was sie gesagt hat, wahr", hing er an und richtete nun seinen Blick auf das Mädchen, welche mittlerweile auch Shiba kraulte. Der graue, stachelköpfige Hund schien neidisch gewesen zu sein, sodass sie nun auch ihn verwöhnen musste.

Kakashi musste zugeben, es gefiel ihm, wie sie mit seinen Hunden umging: so liebevoll und selbstverständlich. Als hätte sie die acht Ninken nicht erst vor drei Tagen kennengelernt. ,,Einverstanden", murrte er nicht ganz überzeugt von der Idee. Das Risiko, erwischt zu werden, war enorm und die Konsequenzen wollte er sich gar nicht bildlich vorstellen. ,,Ich überleg mir was", war das Letzte, was er sagte, ehe er den Hund von seiner Schulter hob und auf dem Boden absetzte.

,,Ab mit euch. Ihr müsst zurück in eurer Reich", verschränkte Kakashi die Arme vor der Brust und trat näher an die Ninken heran. Fast sofort ging der Protest los, was eher einem Ningeln ähnelte. ,,Wir wollen aber nicht", ,,Lass uns noch etwas hier", ,,Wir wollen nicht weg!", ,,Wir halten noch etwas durch!", ,,Wir wollen nicht von Hiko weg!", verstand er zwischen an den Jaulen und Flehen, doch - hatte er richtig gehört? Sie wollten nicht von dem Mädchen weg?

,,Keine Diskussion", bestimmte der Hatake streng und hob bereits seine Finger, um das Jutsu zu lösen. Traurig ließen alle ihre Köpfe hängen, jammerten ein ,,Auf Wiedersehen", als es auch schon puffte und sie verschwanden. Mit großen Augen sah das Mädchen an die Stelle, auf welcher gerade eben noch acht Ninken gesessen hatten. ,,Sie müssen ihre Kraft vollends aufladen. Das schaffen sie nur in ihrem Reich", erklärte der Junge ruhig, bekam sogar ein dankendes Nicken dafür.

,,Das wird langweilig", murmelte Takehiko, was der Junge eigentlich nicht hören sollte, doch er tat es und schenkte ihr einen warnenden Blick. ,,Was?", zuckte sie mit den Schultern, ,,Deine Ninken sind eben bessere Zeitgenossen." Kakashi seufzte hörbar, denn dieses Gespräch wollte er nicht weiter ausbauen. Es schien ganz darauf hinauszulaufen, dass sie seine Hunde mehr mochte als ihn. Ihm war dies zwar egal, dennoch kratzte es an seinem Ego. Im Prinzip hatte sie es sogar schon indirekt gesagt. 

,,Ist auch egal", wank er ab und fuhr sich mit der flachen Hand über sein Gesicht. ,,Kannst du zurück in meinen Körper?" Ihm schwebte eine genaue Idee vor, was er nun vor hatte. ,,Willst du nicht erstmal essen?", irritiert hob sie eine Augenbraue, doch sein Blick verriet ihr, dass er es ernst meinte. Angst begann in ihr empor zu steigen. Was hatte er vor? Doch es weiter zu hinterfragen, brachte ihr nicht viel.

Kakashi wartete auf eine Reaktion, weshalb sie letztendlich zustimmte. Sie sah noch seine geweitete Augen, als sie ihre Form änderte und auf ihn zu preschte, als sie auch schon in seinen Körper eindrang. Das Mädchen machte es sich gemütlich und ließ ihr Chakra mit seinem verschmelzen. Auf diese Art würde niemand sie je finden, wenn sie ihn ihm verweilte.

1060 Wörter

Coyote Secret (Kakashi FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt