Bruchlandung am Wolfshaus

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Leo lenkte den Hubschrauber direkt darauf zu. Alles um uns herum loderte auf, bäume knickten ab und explodierten am Rand der Lichtung. Gestalten bewegten sich durch den Wind. Überall schien gekämpft zu werden.
Leo landete den Hubschrauber etwa 15 Meter entfernt von dem Haus auf vereisten Boden. Ich hörte ein pfeifen und sah das aus dem Nebel eine dunkle Gestalt grade Wegs auf uns zu rannte.
„Raus!" brüllte Leo. Wir sprangen aus dem Hubschrauber und waren gerade aus der Reichweite der Rotoren gerannt , als ein gewaltiger Knall die Erde Beben ließ, uns zu Boden warf und uns mit Eissplittern  bedeckte.
Zitternd kam ich auf die Füße und sah, dass der größte Schneeball aller Zeiten - ein Brocken Eis, Schnee und Lehm der Größe einer Garage den Hubschrauber restlos plattgemacht hatte.
„Alles in Ordnung?" Jason kam zusammen mit Piper auf mich und leo zu.
Sie waren sichtlich unversehrt außer das sie von Schnee und etwas Dreck besprenkelt wurden. Ich wollte nicht wissen wie ich aussah, da ich viel Nähe an den Hubschrauber gewesen war als die beiden.
„Ja" gab ich als Antwort und sah dann zu Leo rüber.
„Jetzt schulden wir der Frau von der Parkaufsicht wohl einen neuen Hubschrauber" gab er nur als Antwort.
Ich verdrehte die Auge, egal wo oder wann Leo musste immer ein Witz reisen.
Piper zeigte nach Süden „ gekämpft wird dort.".
„Nein überall" korrigierte ich sie.
Sie drehte sich ebenso wie die anderen um sich selbst und sahen die ganzen Kämpfe.
„ wie konntest du das wissen ohne dich um zu schauen?" fragte mich Piper erstaunt.
Ich zuckte mit den Schultern und sagte ihnen das ich das selber nicht wusste aber es auf meinen Instinkt schieben würde. Der Kampflärm hallte durch das ganze Tal.
Ich konnte auch ab und zu einige kämpfenden Silhouetten in der Ferne sehen. Doch durch den Nebel und dem Schnee konnte man nicht sehen wer gegen wen kämpfte. Es schien als ob es um das ganze Wolfshaus eine schlacht gäbe und wir mitten drin sind.
„Jason" rief eine mir sehr vertraute Stimme.
Es war Thalia. Sie kam aus dem Nebel hervor. Ihre Kleidung war von Schnee verkrustet.
Sie kam immer Nähe als ich wahrnahm das sich ein Monster nährte. Dann sah ich auch schon die Silhouette eines sechsarmigen Ungeheuers. Ein Erdgeborener , Nein mehrerer!
Ich sah Thalia wieder an und rief ihr zu „ hinter dir!".
Grade noch rechtzeitig konnte Thalia der Keule des erdgeborenen aus weichen. Wir wollten ihr zur Hilfe kommen doch sie hatte bereits die Lage im griff. Das Ungeheuer wurde zwischen den Augen getroffen und  zerschmolz zu einem Lehmhaufen. Als Thalia ihren Pfeil auf hob bemerkte sie das dieser gebrochen war.
„Das war mein letzter." sagte sie und trat gegen den Lehmhaufen „Blödes Ungeheuer".
„War aber ein guter Schuss." meinte Leo.
Wie üblich von den Jägerinnen der Artemis wurde Leo ignoriert. Thalia umarmte ihren Bruder und nickte zu mir und Piper.
„Grade rechtzeitig. Meine Jägerinnen haben einen Kreis um das Haus gebildet, aber wir können jeden Moment überrannt werden." meinte Thalia.
„Von Erdgeborenen?" fragte ich.
„ Und von Wölfen, den Lieblingen des Lykaon und Sturmgeister..." zählte Thalia auf.
„Aber wir haben die Sturmgeister zu Aeolus gebracht" warf Piper ein.
Ich nickte zustimmend und gab meine Vermutung ab „Naja wollte er uns nicht töten. Vielleicht hatte er die hier her geschickt damit sie uns hier töten können."
„Vielleicht helft er jetzt wieder Gaia." fügte Leo hinzu.
„Das spielt jetzt alles keine Rolle wir werden bald überrannt da sich die Monster einfach zu schnell zurück bilden." sagte Thalia.
„Wo ist Hera?" fragte ich.
„Drinnen."sagte Thalia. „Wir wollten sie befreien aber wir kommen nicht dahinter, wie wir den Käfig aufbrechen können. Und in wenigen Minuten geht die Sonne unter. Hera glaubt, dass dann Porphyrion wiedergeboren werden wird. Und die Monster sind nachts stärker. Wenn wir Hera nicht bald befreien..."
Ihren letzten Satz brauchte sie nicht zu beenden.
Wir folgen ihr in das zerfallene Haus hinein.
Ich bekam immer mehr das Gefühl das noch jemand mächtiges hier sei und nur auf uns gewartet hat.
Deswegen hatte ich die ganze Zeit über meine Haarnadel bereits verwandelt in meiner Hand.
Als Jason über die Schwelle trat brach er zusammen.
Ich und Leo standen in seiner Nähe und fingen ihn auf.
„He! So nicht, Mann. Was ist los?" sagte Leo während wir versuchten ihn wieder aufzurichten, was auch klappte.
„Dieses Haus ...  Tut mir leid... plötzlich war alles wieder da." sagte Jason und schüttelte dabei den Kopf.
„Du warst also wirklich schon mal hier." sagte Piper.
„Das waren wir beide." sagte nun Thalia. Ihr Gesicht war düster , als ob sie seinen angeblichen Tod noch einmal erleben würde. „Hier war unsere Mom mit uns , als Jason noch klein war. Sie hat ihn hier gelassen,hat mir erzählt, er sei tot. Er verschwand einfach."
„Sie hat mich den Wölfen gegeben",murmelte Jason „Auf Heras Befehl. Sie hat mich Lupa überlassen."
„Wer ist Lupa?" fragte ich.
Eine Explosion erschütterte das Haus.
Draußen blähte sich eine pilzförmige Wolke auf und ließ Schneeflocken und Eis regnen, wie eine Atomexplosion aus Kälte anstatt aus Hitze.
„Jetzt ist vielleicht nicht der richtige Moment für Fragen.", meinte Leo „bring und zu der Göttin.".
Ich war völlig seiner Meinung, auch wenn ich Hera noch grade retten wollte.
Im Haus schien Jason sich wieder zu fassen. Das Haus war als riesiges U gebaut und Jason führte sie zu einem Hof mit einem Leeren Wasserbecken zwischen den beiden Flügeln.
In dem leeren Becken waren unten zwei schmale Käfige befestigt.
Der Größere Käfige war massiv gebaut und hatte etwas in sich was ich nicht deuten konnte.
Der kleinere Käfig wiederum war nicht so massiv gebaut allerdings konnte man durch die Wurzel ranken grad so hindurch blicken und zu meiner Überraschung, wer hätte es nicht gedacht, stand in dem Käfig Hera.
Wenigstens machte sich Leo die Situation der Göttin zu schaffen und reiste dazu ganz typisch für ihn ein Witz. Ich musste mir das Lachen verkneifen als er zu ihr Tía gesagt hatte, tja selbst schuld Hera, dachte ich nur. Es ist ja schließlich verboten als Gottheit mit Halbgöttern Kontakt zu haben. Leo hatte mir erzählt wie sie sich als seine Tía ausgab und ihn naja nicht gut behandelte.

Die geheime Weissagung von ApolloWo Geschichten leben. Entdecke jetzt