Lucas Hernández x James Rodríguez

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Hier war ich nun also. Am Theater um bei dem diesjährigen Theaterstück mitzuspielen. Das Ganze war eine Herausforderung meiner Mannschaftskollegen, doch ich weiß nicht einmal, wie genau die darauf gekommen sind. Aber das war auch zweitrangig, denn sie hatten es geschafft, dass ich nun hier stehe. Immerhin war ich nicht alleine, denn mein Mannschaftskollege Lucas stand neben mir. Anscheinend wurde nicht nur ich dazu gezwungen, sondern auch Lucas. Und Lucas sah noch genervter und wütender aus, als ich es war und das musste dann schon etwas heißen. Eigentlich war Lucas immer ein lebensfroher Mensch, der jeden Quatsch mitmachte und eigentlich auch immer fröhlich durch das Leben geht. Ich habe ihn noch nie so gesehen, wie er es gerade, neben mir stehend, nach außen ausstrahlt. Dass schöne an dem ganzen war dann sogar eigentlich der Fakt, dass ich nicht einmal wusste, bei welchem Theaterstück wir nun mitmachen sollen. Die Mannschaft hatte das Theaterstück ausgesucht und uns dazu blind angemeldet, sodass wir auf gar keinen Fall zu früh informiert werden. Genau deshalb ahne ich schlimmes. Entweder ist es etwas ganz Altes, was wir nicht einmal kennen, oder es ist was unglaublich Peinliches, weil unsere Kollegen sich einen Spaß machen wollen. Schnell sollten wir allerdings feststellen, dass keine meiner beiden Möglichkeiten der Wahrheit entsprach. Das Theaterstück war nicht peinlich, zumindest nicht in der Form, wie ich es erwartet hatte und unbekannt war das ganze auch nicht. Wir befanden uns nun also bei den Proben von Aschenputtel und durften oder besser gesagt mussten wir schon fast dort mitmachen. Alles ganz normal und es hätte und auch schlimmer treffen können, doch schnell hatten wir eine neue Information mitbekommen, welche mir nicht unbedingt zu 100% passte. Das Märchen soll neu interpretiert werden, was mir erst einmal einige Fragezeichen in den Kopf warf. Ein Märchen war ein Märchen und eben weil es ein Märchen war, konnte man es in meinen Augen nicht einfach neu interpretieren. Doch es war so und da mussten wir durch. Gleich zu beginn, bevor es an die Verteilung der Rollen geht, bekamen wir jeder einen Zettel, auf welchem alle Neuerungen aufgelistet sind.

NEUERUNGEN – ASCHENPUTTEL
- Stiefsöhne statt Stiefschwestern
- spielt am Strand
- Sandkörner (verschiedene Farben) sortieren, statt Linsen
- Mutter auf dem Meer verstreut
- Palme als Rückzugsort statt Grab
- Krabben statt Tauben
- Strandparty statt Schlossparty
- Gay-Märchen

Die Neuerungen waren soweit eigentlich ganz schön und ich konnte mir auch vorstellen, dass es ganz schön werden würde. Aber das war ein Gay-Märchen?! Was hatten sich denn unsere Mannschaftskollegen dabei gedacht. Ich meine das ist ja mal komplett bescheuert und ich versteh nun wirklich nicht, wie die Mannschaft auf so etwas kommt. Was haben die sich denn dabei gedacht uns beide gemeinsam in ein LGBTQ+-Märchen zu stecken. Ändern konnten wir es nun aber nicht mehr und da mussten wir einfach mal durch. Irgendwann sind die Proben dann auch rum und alles nimmt seinen normalen Lauf wieder. Immerhin ist das jetzt auch einmal eine gute Möglichkeit neue Dinge auszuprobieren. Mit der richtigen Einstellung werde ich das ganze überleben. Einfach positiv bleiben und abwarten.

Wie es der Zufall wollte, oder auch unsere Mannschaftskollegen, denn ich war mir sicher, dass diese ihre Hände im Spiel hatten, bekamen Lucas und ich die Hauptrollen. Wie sollte es auch anders sein, mussten Lucas und ich uns natürlich küssen und in dem Märchen auch heiraten. Es wurde auch immer suspekter und ich war zunehmend mehr verwirrt. Wirklich wohl fühlte ich mich nun auch nicht bei dem Gedanken daran, meinen eigenen Teamkollegen zu küssen und ihn zumindest im Theaterstück zu heiraten. Aber wer ist auch davon schon ein Fan oder findet es gar gut, immerhin muss ich auch noch mit ihm auf dem Platz stehen können. Auch Lucas fühlt sich nicht sonderlich wohl damit, doch schnell waren wir uns einig, dass es so immer noch besser war, als einen Fremden küssen zu müssen. Mit diesem Gedanken, war das alles dann gar nicht mehr so schlimm wie wir es zuerst gedacht haben und wir konnten dann besser mit leben.

Die Proben waren gar nicht so schlimm und der Sand unter den Füßen fühlte sich immer himmlisch an. Viel zu lachen hatten wir auch, denn auf dem Sand schauspielern war gar nicht einmal so einfach und erst recht nicht, nachdem dieses Theaterstück meine ersten Erfahrungen im Thema Schauspiel sind. Viele der Probleme, die bei uns bei den Proben existierten, existieren nur wegen der Kulisse, zumindest kann ich mir vorstellen, dass es so war. So schön die Kulisse auch war, so unpraktisch war der Sand doch letztendlich. Nach den Proben hatte man den Sand immer über all und das war nun wirklich nicht so angenehm. Doch das war gar nicht unbedingt mein größtes Problem, sondern eher mein Teamkollege. Wir mussten ein verliebtes Paar am Ende spielen und auch schon auf den Strandpartys nach dem gemeinsamen Tanz, bei welchem wir durchgängig gelacht haben. Es machte Spaß und ich bin auch froh, dass unsere Teamkollegen uns genau zu diesem Theaterstück angemeldet haben. Doch dass nun wirklich Gefühle entflammen und eben nicht nur im Theaterstück. Das war der ausschlaggebende Grund, doch dass die Gefühle sich ins wahre Leben übertragen, war natürlich nicht geplant. Immerhin machte das alles das spielen der Gefühlen leichter, nur war dadurch auch die Gefahr größer, dass Lucas etwas von meinen Gefühlen mitbekommt. Es ist um einiges schwerer die Gefühle zu verstecken, wenn man wirklich Gefühle für den anderen entwickelt hat. So war es klar, dass Lucas schnell eine Veränderung mitbekommen hat, denn er war nicht auf den Kopf gefallen und auf dem Mond lebt er immerhin auch nicht. So hatte er mich auch am Abend im Hotelzimmer auf alles angesprochen und zu Lügen bringt nichts.

„James. Ich hoffe ich mach jetzt nicht alles kaputt mit meiner Aussage oder habe gar irgendetwas falsch verstanden, aber ich habe mich wirklich in dich verliebt und wenn mich nicht alles täuscht, dann geht es dir genauso", durchbrach Lucas die Stille und ich schaute ihn zuerst geschockt an. Hatte Lucas gerade wirklich gesagt, dass er mich auch liebt? „Du hast nichts falsch interpretiert", antwortete ich nur, da ich nicht wusste ob ich mich nicht irgendwie verhört hatte. So konnte ich mich dann immerhin nicht blamieren, doch die Angst davor war dann doch unnötig, denn nach meiner Aussage spürte ich seine Lippen auf meinen und dieses Mal auch mit Gefühlen. Nicht so wie die ganzen Küsse bei den Proben. Dieses Mal war er echt und er fühlte sich einfach so viel besser an, als alle davor zusammen. 

Wünsche von FCBUNDBVB4EVER (Hernández) und JoJack7 (Rodriguez)

Auslosung Boy×BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt