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Diese Geschichte zeichnet sich durch einen sehr wiederholenden Schreibstil aus. Die Sätze sind immer sehr einfach gehalten: meistens zwei Hauptsätze die durch ein ‘und’ verbunden sind. Manchmal auch nur ein einfacher Hauptsatz. Selten wird mit Nebensätzen gearbeitet, die zum Beispiel mit einem ‘dass’ eingeleitet sind. Das gibt der ganzen Erzählung leider einen sehr langsamen und eintönigen Erzählstil. Es wirkt fast, als würde uns jemand gelangweilt die Geschichte vortragen. Falls das ein Stilmittel sein soll, ist das vermutlich gelungen.

[Hinzugefügt 24.09.23: Ich bin darüber informiert worden, dass es sich hierbei um eine Schreibchallange handelt, bei der man maximal zehn Wort pro Satz verwenden soll. In Anbetracht dessen, sind meine oberen Kritikpunkte nicht mehr relevant und ich passe daher meine Bewertung an: Dem Autor ist es gelungen, die Challenge durchzuziehen und es trotzdem zu schaffen, dass sich alles zu einer Geschichte zusammenfügt. Dennoch stehe ich weiterhin zu meinen vorherigen Punkten.]

Nur hat es der Geschichte leider nicht gut getan. Die eigentlich doch sehr dramatische Erzählung rund um den Protagonisten und seinen Traum vom Schreiben bekommt dadurch einen lieblosen Touch. Das wird erst recht dadurch verstärkt, dass zweimal betont wird, wie uninteressant die Bücher in dem Laden seien. Bei einer Person, die eigentlich selbst gern schreibt und Autor werden will, würde ich so etwas nicht erwarten. Ich selbst, als Bibliophile, bekomme nicht genug von Büchern. Selbst wenn es alte Werke sind, die ich nie im Leben lesen würde, haben sie doch eine gewisse Anziehung auf mich. Daher finde ich es schade, dass hier die Bücher so abgetan worden sind.

Allgemein wirkte die Erzählung etwas durcheinander, es war leider kein richtiger roter Faden zu erkennen. Zu Anfang wurde über die aktuelle Situation geschildert, leider viel Tell und wenig Show. Als die Handlung dann aufgenommen worden ist, wurde auch die ab und zu durch Zusammenfassungen und Berichte der Vergangenheit unterbrochen und es wirkte dadurch wie der Ritt auf einer Achterbahn: ein ständiges Auf und Ab, ein Hin und Her.

Von der Rechtschreibung her habe ich wenig zu meckern, bis auf die Grammatik. Es wurde des öfteren ein Punkt bei einer direkten Rede gesetzt, obwohl ein Redebegleitsatz folgte, das ist nicht nötig und daher falsch. Hier nur ein Beispiel: „Komm mit.“, sagte ich sanft.

Ich würde dem Autor der Kurzgeschichte zu mehr Mut raten, längere Sätze zu formen mit Nebensätzen. Das gibt der Geschichte bisschen Geschwindigkeit und Spannung, die jede Geschichte gebrauchen kann. Und es sollte daran geübt warden, lieber die Umstände zu schildern, zu beschreiben, als sie schlicht zu schreiben. Also sich im Show don’t Tell üben. Ich weiß, das ist am Anfang etwas schwer. Aber mit Übung und Fleiß kann das erlernt werden.

In der Regel kann für einen Unterpunkt bis zu 10 Punkte vergeben werden (mindestens 1!). In wenigen Fällen sind nur vorgebene Punktzahlen möglich (z.B. 0 oder 10; 0, 5, 10 oder 15)

Gesamtpunktzahl:  369 von 555

Sprache (jeweils max. 10 Punkte bzw. max. 80 bei Rechtschreibung)

Rechtschreibung

Werden die Regeln der Deutschen Rechtschreibung eingehalten? 

72 /80 Punkte

Grammatik

Wie werden die Regelungen zur Grammatik umgesetzt? 

20 Punkte (0, 5, 10, 15 oder 20)

Schlüssel:

0 = Textverständnis ist durch zahlreiche Grammatikfehler stark eingeschränkt

5 = Grobe Verstöße gegen die Grammatik häufen sich

10 = Verstöße in vielen Bereichen

15 = Einige Verstöße in wenigen Bereichen

20 = Weitgehend korrekte Verwendung der Grammatik

Ideenzauber 2023 - KritikbüchleinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt