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Vielen Dank für das Teilen deiner Geschichte. Bei dir kommt es allein auf den Weg an, was ich als spannend und auch originell empfunden habe. Du hast das Thema der ägyptischen Jenseitsvorstellungen gut recherchiert und in deine Handlung eingebaut. Ich mag besonders, wie du die Spannung aufbaust, indem du die Fragen des Protagonisten über sein Schicksal mit uns teilst. Auch die Auflösung ist sehr berührend und emotional, als er sich an das Mädchen erinnert, dem er geholfen hat.

Ich habe aber auch ein paar Anregungen, wie du deine Geschichte noch verbessern könntest. Zum einen ist mir aufgefallen, dass du einige Rechtschreib- und Grammatikfehler hast, die du vielleicht noch mal korrigieren solltest. Manchmal nutzt du nicht die eigentlich passenden Wörter, wie zum Beispiel „begannen“ statt „begangen“, was den Leser aus dem Sprachfluss ziehen kann. Auch solltest du unbedingt deine Konjunktionen durchgehen. Oftmals neigst du zu „umgangssprachlichen Verkürzungen“, wie zum Beispiel „Verzweifel ich“ statt „Verzweifele ich“ oder „Plapper ich“ statt „Plappere ich“. Auch die Kommasetzung ist manchmal nicht ganz korrekt. Du kannst zum Beispiel ein Online-Tool wie den „Duden-Mentor“ benutzen, um deine Texte zu überprüfen.

Zum anderen würde ich dir empfehlen, etwas mehr auf die Beschreibung der Charaktere und der Umgebung einzugehen. Du hast zwar einige interessante Details eingefügt, wie zum Beispiel die Faustbewegung des Protagonisten oder das Aussehen von Ammit, aber ich würde gerne noch mehr erfahren. Wie sieht zum Beispiel Osiris aus? Wie fühlt sich der Protagonist, als er vor ihm steht? Wie riecht es in dem Raum? Wie klingt die Stimme von Anubis? Solche Beschreibungen können deine Geschichte noch lebendiger und anschaulicher machen. Du könntest vielleicht auch darauf achten, dass du nicht zu viele Informationen auf einmal preisgibst. Du kannst zum Beispiel die Namen der ägyptischen Götter erst nach und nach einführen, um die Spannung indirekt zu erhöhen und den Leser neugierig zu machen.

Damit komme ich zum letzten Punkt meiner Kritik: den Dialogen. Vermeide, zu viele Information oder Erklärungen in die Dialoge zu packen. Manche Sätze wirken wie ein Infodump, zum Beispiel „Auf der einen Seite liegt die Feder der Maat, auf die andere kommt dein Herz, da es das Zentrum deiner ›Selbst‹ ist. Wiegt dein Herz schwerer, so wird sich Ammit dir annehmen.“ Du kannst stattdessen versuchen, die Informationen subtiler oder indirekter zu vermitteln, zum Beispiel durch die Reaktionen oder Gedanken der Figuren, durch Beschreibungen oder durch Andeutungen. Achte darauf, dass die Dialoge zur Persönlichkeit und zur Situation der Figuren passen. Manche Sätze wirken unpassend oder schon fast unglaubwürdig, zum Beispiel „Wenn sonst nichts weiter ist, dann wird es ja ein Kinderspiel“ oder „Hoffnung. Habe Hoffnung.“ Du kannst stattdessen versuchen, die Dialoge an den Charakter, den Ton und die Stimmung der Geschichte anzupassen. Zum Beispiel könnte der Protagonist ängstlicher oder sarkastischer sein, oder Anubis könnte ernster oder geheimnisvoller sein.

Ich hoffe, meine Kritik ist für dich hilfreich und motivierend. Ich finde, du hast viel Potenzial als Autor/in. Deine Idee fand ich richtig gut und auch in Bezug auf Atmosphäre und Spannung machst du alles richtig. Ganz sich weißt du wesentlich mehr über die ägyptische Mythologie als ich und ich finde es richtig cool, dass ich beim Lesen deiner Gesichte sogar etwas gelernt habe. Mach weiter so!
 

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