Kapitel 25

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Logan

Ilay und ich saßen schlaftrunken nebeneinander im Uber und fuhren zum Flughafen. Es war gerade einmal 5:30. Um sechs trafen wir uns alle am Ticketschalter. Das einzige gute am so früh fliegen war, dass die Straßen noch sehr leer waren und wir relativ gut durchkamen. Was man sonst von London nicht besonders behaupte konnte. Aber ich war soo müde. 

Der Fahrer hielt zwischen zwei Fahrzeugen, wir bedankten uns und stiegen aus. Er holte die Koffer für uns aus dem Kofferraum und Ilay und ich machten uns auf den Weg zu der Schaltern. Ilay deutete als erster auf eine Gruppe, von denen ich sofort ein paar unserer Mitschüler erkannte. Wir meldeten uns bei unseren Lehrern und stellten uns zu den anderen. Emma lehnte gegen der Wand und winkte uns nur kurz. Nach und nach tauchten auch die anderen auf und kurz vor sechs kam auch endlich Noah mit Elena im Schlepptau auf uns zu. Ich schloss Noah in die Arme und er lehnte sich gegen mich. Ich fing Kylians Blick auf und atmete genervt aus. Dieser Typ machte mir das Leben echt nicht einfach. Kaum war er zurück, schon war er ausnahmslos überall dabei. Und immer hatte er ein Auge auf Noah. Dieser ließ sich davon zwar nicht beeindrucken, aber trotzdem kroch mir immer aufs neue die Angst die Kehle hinauf. Was wenn er irgendwann einknicken würde, wie alle anderen? Was wenn er irgendwann bemerkte, dass Kylian ein besserer Typ war als ich? Denn das war er definitiv. Er prügelte sich nicht ständig, verletzte nicht immer wieder die Leute die ihm nahe standen, denn er machte von Anfang an klar, wie die Sache ablaufen würde. Er war schön, charmant und hatte insgesamt ein tolles Leben. Er hatte mir zwar die Freunde weggenommen, aber eigentlich war es ja nicht direkt seine Schuld. Die Schuld trugen meine Ex-Freunde. Und hätte er mir das nie so wirklich auf die Nase gebunden und mich damit nicht aufgezogen, wäre ich auf ihn wohl auch gar nicht so sauer. Aber er sah darin nur Spaß und mich machte der Fakt nunmal sauer und traurig zugleich. 
Und egal wie sehr ich Noah glauben wollte, dass er nicht an Kylian interessiert war, sah ich trotzdem immer wieder die Blicke, die die beiden austauschten. Und ich konnte sie nicht wirklich deuten. Und das machte mir Angst.

Ich wusste es war falsch Noah deswegen weiter auf Abstand zu halten. Ich schoss mir damit wahrscheinlich nur selbst ins Bein und irgendwann hatte Noah die Schnauze voll von mir. Aber wie sollte ich mein Herz freigeben, wenn diese Angst immer noch präsent war. Wenn ich ständig damit rechnete, dass wenn ich mich darauf einließe, es mir wieder gebrochen wurde. Ich würde das nicht noch einmal durchstehen. Und sicherlich nicht bei Noah. Dafür fühlte ich schon zu viel bei ihm.  Es war eine Zwickmühle aus der ich nicht heraus kam. Egal welche Entscheidung ich treffe, ich machte mich dadurch verwundbar.
Wenn ich all diese Gefühle zulassen würde, was dann?
War ich bereit dafür?
War mein Vertrauen groß genug?

Unser Lehrer riss mich aus den Grübeleien, als er verkündete, dass alle da waren, bis auf Jona und ein anderes Mädchen, die beide krank geworden waren. Somit begaben wir uns zum Schalter. Wir hatten Glück und die Schlange war nicht allzu lang, somit waren wir relativ schnell dran, brauchten dann aber ne ganze Weile bis alle nacheinander ihren Koffer auf die Waage gestellt hatten. Als wir dann alle unsere Boardingpässe erhalten hatten liefen wir zu den Sicherheitschecks. Dort war schon deutlich mehr los und langsam wurde die Zeit etwas knapp. Aber auch dort kamen wir relativ gut durch, nur ein paar wurden rausgezogen und wurden nochmal abgetastet. Wir hatten nur noch 20 Minuten bis zum Boarding. Unsere Lehrer ließen uns los mit der Anweisung alle pünktlich am Gate zu erscheinen und wir durften uns noch Snacks, Getränke und allerlei andere Sachen kaufen die wir wollten. Unsere sechs köpfige Gruppe machte sich auf den Weg um Snacks für den 2,5 stündigen Flug. Niemand von uns wusste ob es was zu essen im Flughafen geben würde, also luden wir uns die Taschen voll und waren dann pünktlich am Gate.

„So alle herhören", sagte Ms Johnson „jeder muss auf seinem Platz sitzen, der auf seiner Boardkarte angegeben ist. Niemand setzt sich von euch um verstanden? Diese drei Stunden schafft ihr auch ohne Freunde. Vielleicht unterhaltet ihr euch dann auch mal mit anderen Mitschülern."
Ein stöhnen ging durch die Gruppe, denn die wenigstens saßen tatsächlich neben jemanden mit denen sie befreundet waren. „Sind wir im Kindergarten oder was?", hörte ich es von einem Mädchen neben mir und ihre Freundin stimmte ihr zu. Die Frau an der Kasse hatte alle Ausweise eingesammelt und sie nacheinander abgearbeitet. Somit hatte niemand Einfluss darauf wer wo saß. Ilay und Mattheo bemerkten, dass sie direkt nebeneinander saßen und warfen sich böse Blicke zu. Na das konnte ja was werden. Man konnte nur hoffen beide würden das Flugzeug wieder lebend verlassen. Ich hatte keine Ahnung wer neben mir saß. Als es war definitiv niemand aus unserer Gruppe. Noah saß eine Reihe vor mir und auch die anderen eher um mich herum. Na da bin ich mal gespannt. 

Original with you [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt