Noah
Am nächsten Morgen stand ich ziemlich früh auf und machte mich fertig. Ich fühlte mich besser als all die Tage zuvor. Freier und unbeschwert. Es hatte viel daran geändert, dass ich über das ganze Problem gesprochen hatte. Alleine hätte ich wohl niemals eine Lösung gefunden. Ich nahm meine Tasche, ging nach unten und stellte fest, dass Dad wieder da war. Er saß müde auf einem Hocker in der Küche. Meine Mutter war auch schon wach und saß mit einem Kaffee auf der Couch. Sie nickte mir zu und ein kurzes Lächeln huschte über mein Gesicht. Da ich nicht vorhatte mit ihnen zu reden ging ich schnurstracks zum Kühlschrank. „Morgen Noah", kam es von meinem Vater, der mich endlich bemerkt hatte und ich nickte ihm ebenfalls nur kurz zu.
„Wie waren die letzten Tage?", fragte er mich, während ich mir etwas aus dem Kühlschrank heraussuchte. Ich verdrehte für ihn nicht sichtbar die Augen, sagte aber nichts. Ich griff nach dem Orangensaft und holte ihn aus dem Kühlschrank. „Komm schon... wir haben uns Wochen nicht gesehen, rede wenigstens mit mir." Ich drehte mich um und sah ihn kurz an. „Naja außer dass dein Sohn 18 geworden ist vielleicht? Wärst du hier gewesen wüsstest du was in letzter Zeit los war", meinte ich zuckersüß, lächelte und mein Blick huschte kurz zu Mum. Sie verzog den Mund und sah betroffen auf den Boden. Ich nahm mir ein Glas aus dem Schrank und schenkte mir den Orangensaft ein. „Naja so schlimm kanns ja nicht gewesen sein. Du lebst ja noch", scherzte Dad und traf damit einen wunden Punkt. Den Fakt über meinen verpassten Geburtstag überging er einfach. Ich atmete scharf ein, biss mir auf die Unterlippe, knallte dann den Saft auf den Küchentresen und verließ schnellen Schrittes wieder die Küche. Ich hörte hinter mir Mum durch zusammen gebissene Zähne Dads Namen flüstern.Ich schnappte mir meine Tasche vom Boden neben der Treppe, wo ich sie eben noch fallen gelassen hatte und verließ ohne etwas weiter zu sagen das Haus. Und schon war meine gute Stimmung von heute morgen wieder verschwunden. Danke, Dad.
Schnell machte ich mich auf den Weg zur Bushaltestelle und ließ mich auf die Bank fallen. Na toll jetzt war ich viel zu früh dran, hatte nichts gegessen und ich würde ganz sicher nicht schon zur Schule fahren. Matthew meinte ja er würde nichts über Nacht verändern können und ich war nicht scharf darauf Mr. Michaels alleine über den Weg zu laufen. Ich zog mein Handy aus der Tasche und scrollte durch Social Media, bis endlich Elena neben mir auftauchte. „Theo hat mir erzählt was passiert ist. Es tut mir so leid", flüsterte sie und nahm mich in den Arm.
Ich lächelte sie dankbar an. Ich war nicht sauer auf Mattheo, dass er es weiter erzählt hatte. Dann musste ich die Geschichte wenigstens nicht jedes mal wiederholen. Gestern hatte mir echt gereicht. Ich will das alles nur noch vergessen. Der Bus kam, wir stiegen ein und suchten uns einen freien Zweierplatz. Elena legte ihren Kopf auf meine Schulter und zusammen sahen wir die ganze Fahrt stumm aus dem Fenster.An der Schule angekommen stiegen wir aus und machten uns auf den Weg ins Schulgebäude. Mattheo und Bella standen bereits an ihren Spinden und wir gesellten uns dazu. Mattheo sah mich an und ich lächelte ihm zu. „Es hat sich alles geklärt. In ein paar Tagen ist endlich alles vorbei"
Er atmete erleichtert auf, Elena quickte und auch Bella sah mich liebevoll an. Sie fragte nach Details und ich erzählte ihnen die gekürzte Version. Es schien allen eine Last von den Schultern zu fallen. Wir standen noch eine Weile an den Spinden rum, als plötzlich Max bei mir auftauchte. Seit meinem ersten Tag hatte ich nicht mehr viel mit ihm zutun gehabt. Wir saßen zwar die ganze Zeit ihm Matheunterricht nebeneinander, aber wir redeten kaum. Er war sowieso eher der stille Typ und bewegte sich in komplett anderen Kreisen. Ich war etwas überrascht, dass er mich einfach so ansprach, denn normalerweise war das gar nicht seine Art. Er verwickelte mich in ein Gespräch und eine ganze Weile unterhielten wir uns. Er war ein wirklich netter Kerl, aber richtig schlau wurde ich nicht aus ihm. er warf mir immer wieder schüchterne Blicke zu und langsam verstand ich was hier abging. Flirtete er gerade mit mir? Mattheo warf uns immer wieder verwirrte Blicke zu, aber ich zuckte nur mit den Schultern. woher kam plötzlich Max' Interesse an mir? Vorher war mir nie etwas in diese Richtung aufgefallen. Er setzte gerade zu einer Frage an, da schlang sich plötzlich von hinten ein Arm um mein Bauch und ich wurde nach hinten gezogen. Ich kreischte unmännlich auf und alle anderen fingen an zu lachen. Dann wurde ich an eine starke Brust gezogen und Logans Duft stieg mir in die Nase. „Du warst gestern einfach weg", meinte er und drückte mir vor den Augen aller einen Kuss aufs Haar. Bella quickte auf und ich wurde schlagartig rot im Gesicht. „Es gab da was zu klären. Ich erzähls dir später" Ich warf einen Blick auf Max, der traurig den Kopf senkte und sich dann aus dem Staub machte. Also hatte ich wohl richtig gelegen.
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Original with you [boyxboy]
Teen FictionDie leichteste Art sein Herz zu schützen, ist niemanden hinein zu lassen. Aber Ist es möglich so zu leben? Kann die Berührung eines Menschen, alles ins wanken bringen?