Kapitel 10

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Logan

Ich hatte Noah schon mal zu meinem Auto vorgeschickt, da wir uns direkt nach der Schule aufn Weg zu ihm machen wollten. Jedoch wollte Mr. Michaels nochmal mit mir reden. Wir warteten bis alle den Raum verlassen hatten und dann stellte ich mich ans Pult. Mr. Michaels stand auf, kam um den Tisch herum und stellte sich dicht vor mich. Wir sind schon ein paar male aneinander geraten. Ich mochte diesen Mann einfach nicht. Ständig passierten komische Dinge um ihn herum. Und niemand wusste genau was da passierte. Und in letzter Zeit verhielt er sich noch komischer in unseren Unterrichtsstunden. Da konnte ich es dann nunmal nicht lassen ihn manchmal einfach die Meinung zu sagen. Aber so wie er sich manchmal aufführte war das echt kein Wunder. Viele würden so wie ich reagieren. Wäre er ein Schüler hätte ich ihm schon lange mal für die dummen Sprüche ins Gesicht geschlagen. Nur leider ging das nicht, denn ich war nicht scharf darauf mir eine neue Schule zu suchen. 
„Was gibts?"
„Sie machen mit Black zusammen das Schulprojekt in Biologie wie ich gehört habe"
Ich zuckte mit den Schultern. Was ging ihn das bitte an? „Ja und?"
Er kam noch einen Schritt näher und unsere Nasen berührten sich fast, so nahe standen wir voreinander. Leicht zog ich meinen Kopf ein Stück nach hinten um etwas Platz zu haben. 
„Du wirst Noah nicht anrühren. Hast du mich verstanden?", flüsterte er mir bedrohlich zu und ich ging einen Schritt nach hinten. „Was?" Meine Augenbrauen bewegten sich in die Höhe. „Halte dich von ihm fern, sonst schwöre ich..."
„Was? Drohen sie mir gerade?" Ich war fassungslos. Vielleicht sollte ich ihm doch eine reinschlagen. Und seit wann nannte er Noah bitte beim Vornamen? 
 „Ich meins ernst! Lass die Finger von ihm! Er gehört mir" Er stieß die Worte aus und kam erneut einen Schritt auf mich zu. Sofort brachte ich wieder Abstand zwischen uns.

„Sie wissen schon, dass Noah ihr Schüler ist oder? Sie dürften gar nichts miteinander anfangen, wenn er das überhaupt wollen würde und das glaube ich nicht. Und er gehört ganz sicher nicht Ihnen. Was bilden Sie sich eigentlich ein?"
„Ach ja?", er kam auf mich zu, „Noah hat mich noch nie abgewiesen. Jede kleine Zärtlichkeit nahm er bereitwillig auf" er lachte und in mir drehte sich alles um.
„Was für Zärtlichkeiten?"
Er grinste mich dreckig an „willst du etwa wissen, was wir schon alles miteinander getrieben haben?"
„Sie lügen"
„Das wissen wohl nur Noah und ich"
Ich schüttelte den Kopf. Er würde so etwas niemals wollen. Dafür war er nicht der Typ. Michaels musste lügen. Noah stand ganz sicher nicht auf ihn.
Das Grinsen in seinem Gesicht war selbstgefällig.
„Lassen Sie lieber die Finger von ihm! Legen Sie sich nicht mit mir an"
Damit verließ ich den Raum und ging nach draußen zu Noah. 

Er stand am Tor, mit seinem Handy in der Hand und lehnte an dem Zaun. Ich lief auf ihn zu und stupste ihn an. Er sah auf und zusammen machten wir uns auf den Weg zum Parkplatz ohne etwas zu sagen. Ich war gerade gar nicht in der Stimmung zu reden, denn das Gespräch mit Mr. Michaels ging mir nicht aus dem Kopf. Hatte er vielleicht doch die Wahrheit gesagt? Hatten die beiden was am laufen? Vielleicht benahm sich Michaels deswegen die letzten Wochen so komisch. Wenn ich so drüber nachdachte, dann fing es tatsächlich erst an, als Noah auf die Schule kam. Sollte ich ihn fragen? Aber was ging es mich an? Ich wollte doch nichts von ihm. Konnte mir doch egal sein mit wem er es trieb...
Logan denk dran, lass niemanden in dein Herz, dann kannst du auch nicht verletzt werden!

Wir stiegen ein und ich fuhr vom Parkplatz. Kurz fragte ich Noah nach seiner Adresse und fuhr dann in diese Richtung. Ich schaltete das Radio ein, damit es nicht vollkommen still im Auto war. Die ganze Fahrt über schwiegen wir. Bei ihm angekommen staunte ich nicht schlecht. Er musste Tonnen an Geld besitzen. Das Haus war der Hammer. Ich stand wie ein Idiot neben meinem Auto und gaffte das Haus an. Er schloss die Tür auf, doch ich bewegte mich nicht.
„Willst du jetzt mit rein kommen oder den ganzen Nachmittag vor der Tür stehen?"
Schnell lief ich zu ihm und zusammen betraten wir das Haus. Mein Mund stand immer noch offen. Wir liefen in sein Zimmer, das im Dachgeschoss lag und meine Augen fielen mir fast aus dem Kopf. Er setzte sich auf sein Bett und sah mich erwartungsvoll an. Sein Zimmer war wunderschön. Alles war in helle Farben getaucht und es sah unglaublich gemütlich aus. Und es war riesig. Es hatte den kompletten Durchmesser des Hauses und es fühlte sich schon fast an wie eine eigene Wohnung hier oben. Und dann stieg mir sein Unverkennbarer Geruch in die Nase, der an allem hier im Zimmer haftete. Ich atmete tief ein und bemerkte wie sich augenblicklich mein Puls wieder verlangsamte. 

Original with you [boyxboy]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt