Kapitel 3

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Noah

Nächsten Morgen wachte ich für meine Verhältnisse ziemlich spät auf. Als ich auf die Uhr sah war es 14 Uhr. Ich seufzte genervt auf und ließ meinen Kopf zurück ins Kissen fallen. Toll ich hatte nur noch zwei Tage und wir verschlafen einen ganzen Tag. Na gut wir waren Gestern lange wach, also konnte man es uns nicht verübeln. Ich wand mich aus dem fesselnden Griff von Jakob. Wir schliefen immer zusammen in einem Bett. Bei den anderen war es ziemlich schwierig, aber mein Bett war groß genug für uns drei. Ich löste meine Hand aus Ryans und stieg über ihn aus dem Bett und lief ins Bad.

Ich stellte mich unter die Dusche und ließ das warme Wasser über meine Haut fließen. Meine Augen schlossen sich wie von selbst und ich hielt mein Gesicht dem Wasserstrahl entgegen. Langsam entspannten sich meine Schultern unter dem Strahl des warmen Wassers.
Wir hatten Gestern noch lange darüber nachgedacht, was wir machen wollten, und sind schließlich zu dem Entschluss gekommen heute an den Strand zu fahren. Der nächstbeste war 30 Minuten entfernt, deswegen waren wir früher immer oft dagewesen und wir fanden das war ein guter und entspannter Abschluss.
Morgen dafür würden wir hierbleiben, packen und noch ein bisschen im Dorf rumlaufen.
Ich stellte nach einer Zeit das Wasser wieder ab und stieg aus der Dusche. Ich band mir ein Handtuch um die Hüfte und stellte mich vor den Spiegel. Der war komplett beschlagen und ich wischte drüber um wenigstens etwas sehen zu können. Mit einer Hand strich ich mir durch die nassen Haare und genau in diesem Moment klopfte es an der Tür. Ich schloss diese auf und ein verschlafener Jakob stand vor mir. Nur in Boxershorts. Mein Blick wanderte einmal an ihm herunter, da schob er sich auch schon an mir vorbei.

„Morgen", murmelte er. Ich nickte ihm nur zu. Ich hasste es zu reden direkt nachdem ich aufgestanden war. Ich brauchte immer ein bisschen um wach zu werden und aufzutauen. Am besten mit Kaffee. Ich bürstete meine Haare und cremte mir mein Gesicht ein. Jakob stand hinter mir und beobachtete mich dabei.
„Kannst du Ryan wecken? Ich bekomme ihn nicht wach", meinte er dann und ich verließ, ohne etwas weiteres zu sagen, nur mit dem Handtuch bekleidet das Bad um meine Aufgabe zu erfüllen. Die Tür fiel hinter mir ins Schloss und kurze Zeit später hörte ich die Dusche. Ich betrat mein Zimmer.

Ryan lag immer noch in meinem Bett und schlief seelenruhig. Sein Mund stand leicht offen und seine Haare waren durchs schlafen komplett verwuschelt. Die Decke hing nur noch halb über seinen nackten Oberkörper und bedeckte ebenso halbherzig seine Hüften. Ich schmunzelte leicht. Er sah gut aus, das musste man ihm lassen. Ich starrte ihn eine Weile an und war komplett in Gedanken versunken, bis ich bemerkte was ich hier eigentlich tat und verwirrt blinzelte. Ich schüttelte den Kopf um jegliche Gedanken daraus zu entfernen. Er ist dein bester Freund und du stehst nicht auf Männer, auch wenn er schwul ist. Daraus wird nichts. Vergiss das ganze einfach. Um die Gedanken endgültig los zu werden warf ich ihn mit einem Kissen ab und murmelte ein: „Aufstehen, Martínez!"
Mehr war nicht drin. Netter gings nicht. Egal wie heiß er beim schlafen auch aussehen mochte.

Ryan schreckte auf und sah mich verschlafen an. Jakob war einfach zu weich zu ihm. Er hasste es Menschen aufzuwecken und ich glaube das was er versucht hat war nur ein leichtes schütteln an Ryans Schulter, wie sonst auch immer. Dadurch wacht Ryan nunmal nicht auf. „Ich hasse dich" damit ließ er sich wieder zurück fallen.

„Aufstehen hab ich gesagt", grummelte ich und ging zu meinem Schrank.
Ryan lachte, vergrub aber sein Gesicht wieder im Kissen. „Du scheinst noch nicht lange wach zu sein" Ich schnaubte nur. Ich hörte wie Ryan sich im Bett bewegte. Ich drehte mich unbwrrichteter Dinge wieder zu ihm um und sah ihn an. Er hatte sich im Bett aufgesetzt und hatte jetzt seinen Kopf in die Hände gelegt. Er stieß ein Seufzen aus und nahm die Hände wieder vom Gesicht. Dann drehte er sich von mir weg und erhob sich. Man konnte jeden einzelnen Muskel an seinem Körper arbeiten sehen. Wenn ich neben meinen besten Freunden stand kam ich mir manchmal echt schwächlich vor. Beide waren so gut durchtrainiert, das war schon gemein. Ich musterte weiter seinen Rücken und bemerkte gar nicht, dass er seinen Kopf wieder in meine Richtung gedreht hatte. „Alles in Ordnung?", fragte er mich und mein Blick schoss zurück in sein Gesicht. Ich lief knallrot an, stammelte irgendetwas vor mich hin. Ryan lachte, zwinkerte mir zu und ging zu unserem zweiten Bad um sich auch fertig zu machen. Immernoch rot im Gesicht drehte ich mich wieder zu meinem Schrank um und holte meine Klamotten heraus. Dann zog ich mich um. Ich ging wieder in mein Bad, wo immer noch Jakob stand und bereits seine Haare machte. Ich stellte mich neben ihn und fing ebenfalls an meine Haare zu richten. Dann machte ich mich schweigend auf den Weg in die Küche und holte Müsli heraus. Irgendwann stießen dann auch Jakob und Ryan zu mir und wir aßen schweigend.

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