Kapitel 31

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Noah

Wir waren seit 3 Wochen wieder zurück aus Rom und steckten nun völlig im Prüfungswahnsinn. Logan verbrachte die meisten Tage bei mir. Wir versuchten so viel wie möglich zu lernen, aber es artete immer wieder in Gewisse andere Dinge aus. Ich hatte meinen Eltern noch nichts von uns erzählt. Als Mum letztens für ne Weile Zuhause war habe ich ihr Logan nur als Freund vorgestellt. Sie sah nicht so aus als hätte sie es mir abgekauft. Schließlich wusste sie schon von Logan und hatte damals auch die Sache mit dem Armband mitbekommen.
Dann war sie wieder unterwegs und wir waren die meiste Zeit ungestört. Mein Vater guckte in den Wochen nur zwei mal kurz zu Hause vorbei, dann war er wieder verschwunden. Aus seiner ganzen Neuanfangssache wurde überhaupt nichts. Er war gefühlt noch viel weniger Zuhause als vorher und gesprochen hatten wir seit unserem letzten Mal, wo wir aneinander geraten waren, nicht mehr wirklich. So wie ich es nunmal zu Anfang vorausgesagt hatte. Es war nur leeres Gerede gewesen. Leider...
Heute war Logan bei sich Zuhause geblieben, aber wir hatten uns für später verabredet. Mum war seit gestern wieder hier und ich hatte mir vorgenommen heute mit ihr über die Thematik zu reden. Ich denke nicht, dass es ein Problem werden würde, da sie durch die Sache mit Mr. Michaels ja schon wusste, dass ich schwul war. Aber ihr davon zu erzählen, dass ich jetzt einen Freund hatte... davor hatte ich warum auch immer Angst. Vielleicht weil es der erste Freund war von dem ich meiner Mutter erzählen würde.

Ich berat das Wohnzimmer. Meine Mutter saß auf der Couch mit ihrem Laptop auf dem Schoss und sah konzentriert auf den Bildschirm. „Mum?"
Sie sah auf und lächelte „Hey mein Schatz"
„Hättest du ne Minute?"
Sie nickte und stellte ihren Laptop neben sich auf die Couch. Dann klopfte sie auf der anderen Seite neben sich und ich ließ mich auf die Couch fallen. Tatsächlich hatte sich unsere Beziehung seitdem wir nach London gezogen waren drastisch verbessert. Sie war immer noch nicht die beste Mutter der Welt, das würde sie auch nie werden, aber sie gab sich Mühe. Wann immer sie Zuhause war versuchten wir ein bisschen Zeit miteinander zu verbringen. So viel wie ich mich mit ihr in den letzten Monaten unterhalten hatten, hab ich mein ganzes Leben nicht gesprochen. Und das war sehr angenehm. 
„Was gibt's?" Nervös spielte ich mit meinen Fingern und sah auf meinen Schoß „Nun ja...  also... da gibt es was was ich die sagen wollte. Also... du hast ja letztens Logan kennengelernt"
Sie unterbrach mich indem sie mir eine Hand auf die Schulter legte. „Und er ist dein Freund?"
Erschrocken sah ich auf „Woher?"
„Noah Schatz ich bin deine Mutter. Und ich hab Augen im Kopf"
Vorwurfsvoll zog sie ihre Augenbrauen nach oben, lächelte aber. 
„So offensichtlich?"
Sie lachte „Ich hab deine Augen noch nie so strahlen sehen, wenn du jemanden angesehen hast. Nichtmal deine Ex-Freundinnen. Also ja, sehr offensichtlich. Für mich"
„Und das ist okay für dich? Dass er ein Junge ist?"
„Für mich? Oh bitte, Schatz. Was hat das denn mit mir zutun? Ich hab dir das letztes mal schon gesagt ich freue mich, wenn du glücklich bist. Und da ist es doch völlig egal, dass die Person, die dich glücklich macht, ein Junge ist"
Ich lächelte sie an „danke Mum"
„Nicht dafür" Sie strich mir über den Arm, dann wurde sie ernst. 

„Ich denke ich muss dir auch etwas erzählen"
Sie nahm ihre Hand von meinem Arm und war jetzt diejenige, die mit ihren Händen spielte.
„Du weißt es läuft zwischen deinem Dad und mir schon lange nicht mehr gut" fing sie an und ich nickte. „Naja... wir haben uns schon ne ganze Weile nicht gesehen. Entweder er war hier oder ich. Ich habe bemerkt, dass mir die Zeit tatsächlich sehr gut getan hat. Und" sie stockte und sah mir endlich wieder in die Augen. Dann ließ sie die Bombe platzen „wir haben uns dazu entschlossen uns scheiden zu lassen"
Geschockt und mit großen Augen sah ich sie an. Ich hatte ja schon lange geahnt, dass das passieren würde. Schon lange vor London. Aber es jetzt offiziell zu hören tat mehr weh als ich es für möglich gehalten hätte. Der winzig kleine Teil in mir, der die Hoffnung auf eine glückliche intakte Familie nie aufgegeben hatte zerbrach und hinterließ ein großes schwarzes Loch in meinem Inneren. Ich presste die Lippen zusammen und mein Herz wurde schwer. Meine Augen fingen an zu brennen, aber ich kämpfte gegen den Drang zu weinen an. 
„Es funktioniert einfach nicht mehr. Wir machen uns nicht glücklich. Und dir geben wir damit auch nichts, wenn wir zusammen bleiben. Du bist bereits 18. Unseren Job haben wir mehr oder weniger erfüllt. Ich hoffe du kannst das verstehen"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 09 ⏰

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