𝟐 | 𝐅𝐨𝐭𝐨𝐬𝐡𝐨𝐨𝐭𝐢𝐧𝐠

1.8K 75 23
                                    

A D R I A N

„Ein letztes Foto noch", bat uns die Fotografin mit einem schmalen Lächeln und hielt sich die Kamera vor das Gesicht, um ein weiteres zu schießen. Ich sah auf meine Frau hinab, legte meine Hand an ihre Wange und brachte sie dazu, mich anzusehen. Ihre Augen glitzerten leicht, was auf die Tränen zurückzuführen war, die sie hierbei vergaß.

Wieso verstand sie nur nicht, dass es das beste für sie war mich zu heiraten? Es gab überhaupt keinen Grund, Tränen zu vergießen. Sie hatte mit mir noch reines Glück.

„Hör auf zu weinen", wisperte ich ihr zu, genoss die Art, wie ihre Fingerkuppen meinen Nacken streiften.

„I-ich versuch es doch", schniefte sie, wischte ihre Tränen weg. „Ich kann aber nicht anders. Das alles tut mir so unfassbar weh!"

„Elena...", flüsterte ich, streichelte die Haarsträhne zurück, die vor ihrem Gesicht hing. „Deine Situation wird sich trotz dieser Tränen auch nicht ändern. Du bist und bleibst meine Frau und irgendwann musst selbst du das akzeptieren."

„Ich liebe dich nicht", lies sie mich wissen, was ich mit einem Nicken über mich ergehen ließ. Natürlich tat sie dies nicht. Sie war viel zu stur dafür.

„Wir müssen uns nicht lieben, um miteinander leben zu können, Elena." Ich sah weiter hinab, vernahm, wie schnell sich ihre Brust hob und wieder sank. „Wir müssen uns nicht lieben, um miteinander schlafen zu können. Kinder bekommen geht auch ohne einander zu lieben."

„Du..." Sie sah unglaubwürdig in meine Augen. „Wie kannst du sowas nur sagen, Adrian?!"

„Wie sollte ich nicht?", hinterfragte ich leicht schmunzelnd. „Du möchtest mich ja nicht akzeptieren, vom lieben ganz zu schweigen. Da bleibt uns ja nichts übrig, als miteinander klarzukommen."

„Ich werde nicht mit dir schlafen", sagte sie und zischte, als ich ihr Kinn umgriff.

„Denkst du wirklich, dass ich zulasse, dass meine Frau mir gegenüber nicht ihre Pflichten erfüllt?!" Ich lachte. „Nicht einmal in deinen süßen Träumen, Elena."

„Mit dir zu schlafen, ist nicht meine Pflicht", entgegnete sie mir.

„Mir Kinder zu schenken, schon."

„Das geht auch ohne jegliche Intimität, Adrian." Sie entfernte ihre Arme von mir, nahm Abstand. „Abgesehen davon liegt es an mir, wann ich dieser Verpflichtung nachkomme. Dir läuft die Zeit davon und mir definitiv nicht."

„Was soll das bedeuten?"

„Seien wir doch einmal ehrlich zueinander, Adrian: Du hast mich als Frau erwählt, weil ich die jüngste Debütantin war, die dir unter die Augen getreten war. Ich bin noch für mindestens zwei Jahrzehnte fruchtbar, was dir genügend Möglichkeiten gibt ein Kind zu zeugen und einen Erben für dein Unternehmen zu bekommen. Ich interessiere dich doch wenig."

„Das ist nicht wahr", entgegnete ich, vernahm ihr Lachen.

„Du brauchst mich nur, um Kinder zu bekommen. Für mehr bin ich nicht da." Sie rieb sich leicht über ihre Arme. „Können wir bitte fahren? Ich möchte diesen Tag hinter mir haben. Schnellstmöglich."

„Du verstehst unsere Abmachung falsch, Elena."

„Die Abmachung, die du mit meinem Vater getroffen hast?", hinterfragte sie. „Mit mir wurde nichts abgeklärt, Adrian. Ich stimme nur zu, um meine Eltern zufriedenzustellen. Wie du sicher bereits weißt."

„Elena-"

„Ich warte im Wagen auf dich", sagte sie und wollte sie entfernen, bis ich sie an ihrer Hand packte und sie an meinen Körper zog.

Passion and Pain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt