𝟖 | 𝐊𝐚𝐦𝐢𝐧𝐟𝐞𝐮𝐞𝐫

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E L E N A

Adrians Finger streichelten in einer kleiner, aber ständigen Bewegung über meine Taille und lösten in mir ein Gefühl aus, dass mich gegen seine Halsbeuge seufzen ließ. Ich legte meine Arme um seinen Nacken, hörte nur noch, wie er laut ausatmete und die Decke anschließend leicht über uns legte.

„Hast du dich dazu verpflichtet gefühlt?", fragte Adrian, während ich spürte, dass er wieder eine Erektion hatte, die gegen meinen Oberschenkel drückte. Nackt auf ihm zu sitzen, war dann doch nicht die beste Idee.

„Ich-, Nein", antwortete ich und hob meinen Kopf an. „Ich würde mich nie dazu zwingen, mit einem Mann zu schlafen, wenn ich es selbst nicht wollen würde."

Er küsste mich sanft, umfasste meine Wangen dabei. „Danke für dein Vertrauen", lächelte er darauf. „Ich habe dir doch nicht weh getan, oder?"

„No, todo bien" {Nein, alles in Ordnung}, versicherte ihm, streichelte sanft über seinen Nacken. Unsicherheit begann mich ab diesem Moment zu überrennen, was er auch zu bemerken schien.

„Frag schon", sagte er, blickte kurz zu dem Kamin, welcher uns erwärmte.

„Hast du deine – deine Ex-Frau wirklich misshandelt?" Ich biss mir auf meine Lippe, als er Luft holte.

„Was denkst du denn?"

Wie sollte ich das denn nun beantworten? Jede Antwort könnte falsch sein. „Ich... Ich weiß es nicht, Adrian."

„Ich habe sie nicht misshandelt, Elena. Ich könnte einer Frau so etwas niemals antun."

„Aber wieso behauptet sie dann, das..."

„Es hat so ausgesehen, dass..." Er wischte sich mit einer Hand über sein Gesicht. „Elena, du musst dir das so vorstellen: Wir waren auf der Geburtstagsfeier eines guten Freundes eingeladen. Reporter und jeder Nachrichtensender der Stadt war da, um alles zu dokumentieren. Viola war nach einer Weile verschwunden und als ich mich auf die Suche nach ihr gemacht hatte, fand ich sie in dem Bett eines anderen vor." Verunsichert sah ich ihn an. „Ich weiß, was du denkst: Und nein, ich habe sie nicht deshalb geschlagen oder sonstiges getan."

„Wieso behauptet sie es dann?"

„Ich war wütend in diesem Moment. Und diese Wut hat mich dazu gebracht, nicht darauf zu achten, wo sie war. Ich habe diesen... diesen Kerl einfach aus dem Bett gezogen und nicht gesehen, dass sie ebenso aus dem Bett gefallen ist und sich am Knöchel verletzt hat."

„Die Reporter sind daraufhin reingestürmt", flüsterte ich, was ihn zum Nicken verleitete. „Du hast sie nicht...?"

„Um Gottes willen, nein", sagte er und schüttelte seinen Kopf hysterisch. „Ich könnte das nie."

„Ich habe dich ohne Grund ver-verurteilt?", flüsterte ich schwer, schluckte hart. „Ich hab dich-"

„Fehler passieren", sagte er und lehnte sich mit mir gemeinsam nach hinten. „Du hast, wie der Rest der Menschheit, auf die Medien vertraut. Dir das vorzuhalten, wäre falsch."

„Es tut mir dennoch leid." Er nickte nur kurz, küsste meine Handflächen sanft. „Lass uns einfach keine Gedanken mehr daran verschwenden, hm?"

„Hast du geschaut, ob wir mittlerweile jemanden kontaktieren können?", fragte ich also, sah sein schmunzeln. „Möchtest du dieses allein sein nicht noch ein wenig ausnutzen?"

„Noch eine Runde?", fragte ich unsicher, biss mir leicht auf die Unterlippe.

„Vor dem Kamin?", lachte er und streichelte mir mein mittlerweile getrocknetes Haar zurück.

„Hmm... das erinnert mich an diese Weihnachtsfilme, wo die Paare es tatsächlich vor dem Kamin treiben."

„So klischeehaft wollen wir dann doch nicht sein, ja?"

„Hmm... vielleicht ja doch."

Er umfasste mein Haar, während ich mich zu ihm beugte und auf seine Lippen sah.

„Doch nicht, Diablesa?"

„Hör auf, mich so zu nennen!"

„Diablesa", wiederholte er und lachte, als ich ihm gegen die Schulter schlug. „Schon gut, schon gut, ich höre auf."

Er streichelte mein Haar wieder zurück, begann meinen Hals zu küssen und legte mich nach kurzen schmunzeln auf die Schlafmatte.

„Unsere Flitterwochen nehmen doch irgendwie eine gute Wendung."

„Ja. Definitiv", keuchte ich leise und streckte mich ihm nach einem kurzen Moment entgegen, um seine Lippen wieder auf meinem Körper zu spüren. Wow.

——

„Ein Wagen wird uns in 20 Minuten abholen", informierte mich Adrian, als er nach einer ganzen Weile zurückkam und sein Handy ablegte. Schweigend nickte ich, schmiegte mich nur enger in sein Jackett und seufzte, da mir die Erkenntnis kam, dass diese schöne, kurze Zeit um war. Unser Apartment bot uns zwar auch Dutzende an Möglichkeiten, doch noch lange gab uns dieses das Alleinsein, welches wir in unserer Hütte hatte.

„Wir sollten langsam los, Elena."

„Okay", sagte ich, folgte ihm wieder schweigend und rieb mir über meine Arme, als wir nach 15 Minuten an unserem Auto ankamen.

„So kalt ist es doch gar nicht", sagte Adrian, zog mich kurz darauf in seine Arme.

„Mir ist aber kalt", erwiderte ich, lehnte meine Wange an seine Brust.

„Was ist wirklich los, hm?"

„Ich finde es schade, dass wir zurückmüssen."

„Engel, wir hätten keine zwei Tage in dieser Hütte überleben können."

„Ich weiß, aber ich fühlte mich zum ersten Mal in meinem Leben nicht erdrückt", erklärte ich ihm, sah zu ihm hinauf. „Ich habe die letzten Stunden wie noch nie zuvor in meinem Leben genossen, Adrian. Es gab nichts anderes als uns und-"

„Die nächsten 12 Tage gehören auch nur uns, mi vida." Er streichelte mein wirres Haar zurück. „Und wenn du das unbedingt möchtest, sperren wir uns in unserem Hotelzimmer ein und lassen ab und an bloß den Zimmerservice kommen."

„Das wäre schön", lachte ich kopfschüttelnd. „Ich habe aber gedacht, dass wir einmal aufs Meer hinausfahren könnten."

„Eine Yacht, auf der es nur uns beide gibt?", fragte er und ich nickte beschämt, vergrub mein Gesicht anschließend an seinem Hemd. „Das lässt sich einrichten, Diablesa."

„Du tust es ja schon wieder!"

„Ich liebe es eben dich zu necken", entgegnete er mir und fuhr sich durch seine schwarzen Haare. „Mach dir keine weiteren Sorgen. Ich mache diese zwei Wochen zu den besten unseres Lebens, meine kleine Teufelin."

„Mi viejo", scherzte ich, was ihm ein Lächeln auf die rosigen Lippen trieb.

Ein Lächeln, welches es mir schwer machte, ihm zu widerstehen.

Ein Lächeln, welches es mir schwer machte, ihm zu widerstehen

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