𝟏𝟗 | 𝐙𝐰𝐞𝐢𝐟𝐞𝐥

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A D R I A N

In meinen Kopf ratterte es unerweglich lang und meine Ungeduld zerfraß mich förmlich, desto länger ich auf die Tür starrte und mich fragen musste, was nun geschehen würde. Ich verabscheute es, wenn mir etwas entglitt und dass Elena nun nicht hier war, obwohl die Investoren auf sie warteten war nicht gerade komfortabel. Erst recht, da diese immer ungeduldiger wurden.

„Wann kommt denn ihre Frau, Adrian?", fragte einer der Männer und faltete seine Hände ineinander. Ich zog Luft in meine Lungenflügel, seufzte und versuchte meine Wut nicht über mich kommen zu lassen.

„Sie müsste jeden Moment hier sein. Entschuldigen Sie bitte vielmals."

Ich massierte meine Schläfe, blickte insgeheim zu meiner Sekretärin, die anders als ich die Ruhe in Person war.

Wie zum Teufel konnte das sein?

„Wo ist Elena?", zischte ich sie an, sah einen kleinen Hoffnungsschimmer, als sich die Tür öffnete. Doch anders als erwartet kam Matthew, einer meiner Mitarbeiter, in den Raum hinein, schloss einen Laptop an und setzte sich ein Headset ans Ohr.

„Entschuldigen Sie bitte die Verzögerung. Mrs. García lässt sich entschuldigen, sie ist anderweitig verhindert."

Anderweitig verhindert?

Verwirrt sah ich ihn an, holte mein Handy heraus und schickte Elena eine Nachricht, die sie zwar las, aber nicht beantwortete. Was war hier nur los?

„Können wir also starten?", fragte Matthew darauf, sah flüchtig zu mir und lächelte anschließend in die Menge. Die Männer nickten und nach einem Atemzug lehnte ich mich zurück und versuchte mich auf die Präsentation zu konzentrieren, die Elena und ich gestern Abend erstellt haben. Wobei die meiste Arbeit tatsächlich bei ihr lag. Ich war mit diesem Thema kaum vertraut gewesen und konnte alleine nicht wirklich arbeiten.

„Rufst du bitte Elena an?", bat ich Eva leise, die daraufhin aus dem Raum verschwand.

Seufzend sah ich wieder auf meinen Angestellten, der die Grafik erklärte und dabei unsicher auf sein Handy sah. Ein kleiner Blick genügte und mir wurde klar, dass er sich gerade mit meiner Frau austauschte und daran seine Informationen schloss.

Was zum Teufel sollte das?

Angespannt hörte ich dem weiteren Vortrag zu, verabschiedete mich bloß flüchtig von den Männern, um Matthew davon abzuhalten zu gehen.

„In mein Büro. Sofort!"

„Boss, ich habe noch etwas zu-" Schweigsam nickte er nach einem Blick von mir; folgte mir darauf. „Waren Sie mit dem Vortrag nicht zufrieden?"

„Was hast du mit meiner Frau zu schaffen?", fauchte ich und ließ meine Unterlagen auf den Schreibtisch knallen. „Was war so wichtig, dass sie nicht hergekommen ist?"

„Das sollten Sie sie selbst fragen", antwortete er mir in aller Ruhe, räusperte sich. „Ich habe nur das getan, was mir die Geschäftsleitung befohlen hat. Anderweitig kann ich Ihnen nicht helfen."

„Du hast mit ihr geschrieben!"

„Ja. Aber auch nur, um sicherzugehen, dass bei ihr alles in Ordnung ist."

„Mit welcher Befugnis tust du das?"

„Elena und ich haben in den letzten Tagen Tag und Nacht miteinander verbracht, um die Investoren zu überzeugen." Mein Puls stieg in die Höhe. „Es tut mir leid, wenn ich etwas falsch gemacht habe. Es war nicht meine Absicht."

„Du hältst dich von ihr fern. Ist das klar?"

„Das sollte Elena für sich entscheiden. Oder wollen sie jetzt jeden männlichen Mitarbeiter den Befehl geben, ihre Frau nicht mehr anzusehen oder zu kontaktieren?"

Passion and Pain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt