𝟒 | 𝐃𝐞𝐫 𝐌𝐨𝐫𝐠𝐞𝐧 𝐝𝐚𝐧𝐚𝐜𝐡

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E L E N A

Sonnenstrahlen und ein wohliger Geruch erreichten mich, als ich am nächsten Morgen meine Augen öffnete und an die weiße Decke über mir starrte. Das Zischen von Öl und das Knirschen einer Pfanne störten dabei meine Ruhe und brachten mich dazu, über mein Gesicht zu wischen.

Wieso kochte man denn bereits so früh?

Ich schob die Decke von mir, nahm mein Geschirr des gestrigen Tages und ging mit diesem in die Küche.

„Dornröschen ist also auch wach", hörte ich Adrian sagen, hielt aus diesem Grund inne. Wieso war er schon wach? „Und hat offensichtlich vergessen, dass es sich gehört, neben dem Ehemann zu schlafen."

„Ich... ich wollte nur..."

„Stell das Geschirr in den Geschirrspüler und setz dich dann an den Tisch. Ich mache uns Frühstück."

Ich tat es, ohne etwas zu sagen, sah vorsichtig an seinem Körper hinab und fuhr mir anschließend durch meine Haare.

Adrian stellte nach ein paar Minuten einen Teller voller Bacon auf den Tisch, stellte mir einen anderen mit Rührei vor die Nase und legte mir zwei Toastscheiben hinzu.

„Kaffee?", fragte er kurz darauf.

„Schwarz", antwortete ich murmelnd, sah auf das Essen und versuchte mein Magenknurren zu ignorieren.

„Wieso hast du mir nicht gesagt, dass du den ganzen Tag über gestern außer dem Stück Torte nichts gegessen hast?", fragte er, als er sich zu mir setzte und mir ein paar Streifen Bacon auf den Teller legte. Ich schwieg. „Gib mir eine Antwort."

„Mum... Mum glaubt daran, dass es Unglück bringt, wenn man am Hochzeitstag etwas isst, bevor man den ‚glücklichen' Teil überstanden hat", erzählte ich unsicher, spielte mit meinem Ehering. „Und sie hat von mir verlangt, dass ich mich daran halte."

„Du bist nicht abergläubisch", entgegnete er irgendwie erstaunt.

„Richtig. Aber ich dachte, ich tue es für meine Mutter... eine gute Tat im Leben schadet schließlich nicht."

Adrian nickte nachdenklich, schob mir eine Tasse hin und nahm selbst eine in die Hand.

„Ich bin heute für drei bis vier Stunden in der Firma", erzählte er mir, massierte sich währenddessen seine Schläfe. „Vor unserem Abflug morgen muss ich meinem Stellvertreter noch einiges erklären."

„Okay", nickte ich nur, griff vorsichtig nach einer Gabel.

„Möchtest du mich begleiten?"

Verunsichert sah ich in seine blauen Augen, legte die Gabel wieder beiseite und überlegte kurz. Wollte ich das? Nein.

„Ich wollte noch einige Dinge abklären, bevor wir morgen wegfliegen", erfand ich ihm gegenüber eine Lüge und rieb mir dabei über mein linkes Handgelenk. „Aber wenn du unbedingt willst, dass ich dich-"

„Nein. Das geht schon in Ordnung. Du hättest dich wahrscheinlich ohnehin nur gelangweilt." Ich nickte kurz. „Heute Nachmittag kommt eine Designerin zu uns."

„Eine Designerin?", hinterfragte ich.

„Genau. Mein Unternehmen organisiert dieses Jahr die Fashion Week in Paris und du als meine Frau musst dafür natürlich ebenfalls die neusten und exklusivsten Kleider tragen." Er nahm sich eine Gabel vom Tisch. „Das kannst du doch weniges für mich tun, oder?"

„Sicher", versicherte ich ihm, begann langsam zu essen.

„Elena?"

„Hm?"

Passion and Pain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt