𝟔 | 𝐕𝐞𝐫𝐬𝐭𝐞𝐢𝐠𝐞𝐫𝐮𝐧𝐠

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E L E N A

„Ich komme gleich nach", informierte mich Adrian und hauchte mir einen Kuss auf meine Lippen, um darauf folgend zurück in den Jet zu gehen und sich dem Piloten zuzuwenden. Ich sah ihn eine Weile an, ging anschließend die Treppen hinunter und dankte dem Mann leise, der mir einen Autoschlüssel überreichte und sich abschließend verabschiedete.

Nachdenklich nahm ich deshalb mein Handy hinaus, beantwortete die Nachricht meines Bruders und wartete darauf, dass Adrian hinauskommen würde. Aus irgendeinem Grund machte es mich stutzig, dass er noch etwas mit dem Piloten besprechen wollte. Es ähnelte ihm einfach nicht.

Nervös streichelte ich mir mein Haar zurück, atmete deutlich ruhiger, als Adrian aus dem Jet kam und auf direktem Wege zu mir kam. Er legte seine Hand auf meine Wange, küsste meine Stirn sanft.

„Hast du Hunger?"

„Gegen ein Omelett hätte ich jetzt tatsächlich nichts", antwortete ich leise und schmiegte mich an seine Handfläche.

„Ich mache dir eins, sobald wir in unserem Apartment angekommen sind." Wieder küsste er mich. „Wir sind heute Abend auf eine Galaparty eingeladen."

„Und das sagst du mir erst jetzt?"

„Besser spät als nie, nicht wahr?" Ich nickte nur. „Du siehst müde aus. Ein wenig Schlaf danach würde dir sicher guttun."

„Ja, vielleicht." Er nickte kurz. „Hast du mit deinen Eltern gesprochen?"

„Vor unserem Abflug. Sie werden uns allerdings in den nächsten zwei Wochen nicht stören."

„Das klingt gut." Zustimmend nickte er, öffnete mir die Beifahrertür des Audis und bat mich wortlos mich hineinzusetzen. Ich lächelte ihm entgegen, setzte mich hinein und wollte nach dem Anschnallgurt greifen, als er diesen ergriff und diesen befestigte.

„Ich kann das auch selber machen", erinnerte ich ihn mit einem sanften Schmunzeln.

„Und ich kann so etwas für meine Frau tun." Ich schüttelte meinen Kopf leicht. „Hör doch einmal auf dich über Dinge zu beschweren und sei dankbar dafür, dass ich so gütig bin und dir jegliche Anstrengung erspare."

„Können wir wieder zurückfliegen?" Genervt verdrehte ich meine Augen.

„No. Diese zwei Wochen gehören ganz uns."

Er schloss die Tür, lief auf die Fahrerseite und nahm Platz, bevor er mir den Schlüssel aus der Hand nahm und diesen in das Schlüsselloch steckte.

„Wir fahren etwa 40 Minuten. Wenn du also schlafen möchtest..."

„Ich vertraue dir noch nicht, um zu schlafen, während du noch wach bist."

„Sehr schlau, kleine", sagte er mit einem leichten Lächeln und startete den Motor anschließend, was mir einen Grund zum Durchatmen gab.

-

Es war eine ganze Weile vergangen und nach einer reichlichen Mütze Schlaf fühlte ich mich tatsächlich besser als jemals zuvor. Dieser zwölf Stunden Flug hatte mich doch mehr beansprucht, als ich dachte und dementsprechend war ich über diese kleine Auszeit mehr als glücklich. Zumal der heutige Abend höchstwahrscheinlich anstrengend sein würde. Das letzte Mal, dass ich auf solch einem Event war, war, als ich etwa fünfzehn war. Und die letzten großen Feiern, die ich mitgemacht habe, waren eben die Verlobung und Hochzeit mit Adrian. Dementsprechend würde dies offensichtlich mehr Anstrengung erfordern als die anderen Dinge. Meine Motivation war dementsprechend gering. Doch darum herumkam ich nicht. Außerdem war es Adrian wichtig, dass ich mitkam und diesen Abend auf irgendeine Weise genoss. Wenn das denn überhaupt machbar war.

Passion and Pain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt