𝟏𝟕 | 𝐕𝐞𝐫𝐥𝐢𝐞𝐛𝐭

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E L E N A

„Was?", flüsterte ich und fasste mir an meine schmerzende Brust. Adrian fuhr sich durch seine Haare, schaltete das Wasser aus und wickelte sich ein Handtuch um, um zu mir zu kommen. Er versuchte nach meiner Hand zu greifen, was ich aber verhinderte, indem ich zurückwich. „Du... Du hast mich..."

„Ich habe keine andere Wahl gehabt, Elena", sagte er leise und seufzte. „Dein Leben stand auf dem Spiel, ihr Vater ist Kardiologe und..." Sein Körper sackte förmlich zusammen. „Ich musste doch etwas tun, um dich zu retten, Elena. Du lagst im Sterben und das nur, weil ich dich allein nach Hause geschickt habe."

„Und das gibt dir also das Recht unsere Ehe in den Dreck zu ziehen?", zischte ich außer mir und schmiss sein Handy zu Boden. „Du hast unser Gelübde gebrochen! Du hast vor Gott und einer Horde Menschen geschworen mir die Treue zu halten, doch hast es innerhalb dieser sechs Wochen gebrochen! Du... Du hast..."

„Elena-"

„Fass mich nicht an!", fauchte ich, ging noch weiter zurück. „Ich habe dir vertraut, meine Erwartungen habe ich in dich gesteckt und meinen Stolz einfach heruntergeschluckt, um ein Leben mit dir führen zu können! Wozu das alles?" Er seufzte. „Du hast mir bereits nicht beigestanden, als ich im Krankenhaus lag! Ich dachte weniges, dass du dich an eines deiner Eheversprechen hältst, aber keines davon war dir wichtig!"

„Ich wollte doch nicht-"

„Was du wolltest, ist mir egal! Du hast mit ihr geschlafen und mich so nur noch mehr gedemütigt!"

„Mir blieb keine andere Wahl", flüsterte er und rieb sich über seinen Oberarm.

„Es bleibt immer jemanden eine andere Wahl", erwiderte ich nur, drehte mich um, um den Raum zu verlassen.

„Es war die einzige Chance, dass du überlebst."

„Ich wäre lieber Tod als damit leben zu müssen, zu wissen, dass du mich betrogen hast."

Kopfschüttelnd wendete ich mich ab und verfiel meinen Tränen, als ich seine Stimme vernahm.

„Es tut mir leid, Elena." Urplötzlich spürte ich seine Hände um meinen Bauch wandern, sein Gesicht in meiner Halsbeuge und seine Lippen an meinen Hals.

„Lass mich los!"

„Nein", nuschelte er und drückte mich enger an sich. „Wir klären das jetzt!"

„Es gibt nichts zu klären! Und fürs Fremdgehen gibt es auch keine Entschuldigung! Jetzt lass mich-"

„Verstehst du nicht, dass dein Leben auf dem Spiel stand?!" Er drehte mich quälend zu sich. „Ich hätte dich verloren, wenn ich nicht zu ihr gegangen wäre und sie angefleht hätte, dass sie ihren Vater anruft! Versteh mich doch!"

„Ich soll dich also verstehen?" Er nickte schnell. „Wie oft hast du mit ihr geschlafen?"

„Was?"

„Wie oft hast du mit ihr geschlafen, Adrian?", wiederholte ich, hielt mir schmerzvoll meine rechte Brust.

„Ich...ich weiß es nicht", flüsterte er, wischte sich mit einer Hand über sein Gesicht. „Wieso fragst du das?"

„Gib mir einfach nur eine Anzahl."

„Ich weiß es nicht... Acht oder neun Mal, so genau kann ich das nicht sagen."

„Acht oder neun mal ", wiederholte ich. „Hättest du an mein Leben gedacht, hättest du es bei dieser einen Nacht belassen. Aber du hast weiter mit ihr geschlafen und tust es weiterhin! Du warst in den letzten zwölf Tagen kein einziges Mal bei mir, um mit dieser Frau zu schlafen und dich zu betrinken! Ich glaube, du weißt gar nicht, was für Schmerzen ich zu durchleiden hatte und wie ich mich gefühlt habe! Ich habe anderen Frauen dabei zusehen müssen, wie sie liebevoll von ihren Männern behandelt wurden, während du dich mit deiner Ex-Frau vergnügt hast, die schuld daran ist, dass dein Ruf so im Keller ist! Sie hat dich vor der ganzen Welt gedemütigt und dennoch bist du lieber bei ihr, als deine Zeit bei deiner Frau zu verbringen, die keinen um sich herum hatte!"

„Sie wollte an die Presse gehen."

„Hätte sie es nur getan. Dann würde die ganze Welt sehen, was für ein abgefucktes Arschloch du bist!"

„Was?" Er umfasste meine Schultern. „Ich soll ein Arschloch sein?! Ich habe versucht dir dein Leben zu retten!"

„Hättest du es ein einziges Mal getan, hätte ich es dir vielleicht sogar verzeihen können! Aber das! Du hast neun mal mit ihr geschlafen! Obwohl ich schon außer Gefahr war, du intriganter Bastard!"

„Fang nicht damit an, Elena."

„Was? Willst du etwa verleugnen, dass dieses Verhalten dem eines-"

„Soll ich einmal anfangen?" Er umfasste mein Kinn, als ich Luft holte. „Hör auf, mich zu beleidigen, Elena! Ich habe einen Fehler gemacht, den ich versuche-"

„Lass mich los, du-"

Ich zischte, als er mich gegen die Wand drückte. „Halt deine Gottverfluchte Fresse, Elena! Wenn ich dich betrogen habe, dann hast du das auch, indem du vor der Hochzeit mit meinem Cousin geschlafen hast!"

„Wir waren noch nicht verheiratet und in meinen Augen auch nicht verlobt. Du warst nichts für mich."

„Als wenn ich jetzt etwas für dich wäre."

Er entfernte sich und war dabei den Raum zu verlassen.

„Ich habe mich in dich verliebt, du-"

Verzweifelt wischte ich mir meine Tränen weg, als er sich zu mir drehte und mich ansah. Adrians Blick wurde sanfter.

„Ich habe nie einen Mann in mein Herz gelassen, aber bei dir habe ich es wirklich versucht und ich...ich dachte, dass ich es niemals bereuen würde, aber du...Du hast meine Gefühle missbraucht und dieser Frau den Platz gegeben, den ich haben sollte!"

„Elena, bitte, das darfst du nicht-"

„Ich würde mich von dir scheiden lassen, wenn ich es könnte." Er schüttelte seinen Kopf hastig. „Aber ich kann es nicht. Nicht nur dieser Ehevertrag hindert mich daran, sondern auch die Tatsache, dass mein Herz nach dir verlangt und ich die Hoffnung habe, dass das alles nur ein schlimmer Albtraum ist!"

Er kam zu mir und umfasste mein Gesicht mit seinen Händen.

„Ich - ich hab dir alles geschenkt, meinen Stolz habe ich einfach heruntergeschluckt, um dir das zu geben, was du brauchst und was bekomme ich dafür, Adrian? Du hast mein Vertrauen

missbraucht und mich benutzt! All das, was wir erreicht haben, hat jetzt keine Bedeutung mehr, weil du - du, mit ihr geschlafen hast!"

„Ich mache es wieder gut, Elena. Gib mir nur eine Chance und-"

„Das lässt sich nicht wiedergutmachen, Adrian", schniefte ich, spürte seine Finger über meine Haut gleiten. „Ich kann dir nicht einmal ins Gesicht sehen, weil ich ständig nur sie sehe. E-Es geht nicht. Ich kann das nicht mehr."

„Elena-"

„Ich möchte ein eigenes Zimmer", wisperte ich und schluckte. „Ich habe keine Ahnung, was aus uns wird, aber ich werde nicht mehr zusammen mit dir in einem Bett schlafen."

„Das Hotel wimmert vor Reportern. Wir können nicht-"

„Es ist mir Scheiß egal. Wenn ich kein eigenes Zimmer bekomme, werde ich den nächsten Flug nach New York nehmen und du kannst schauen, wo du bleibst." Er seufzte leise; nickte im Nachhinein ergebend. „Ich schaue, was sich machen lässt." Seine Hände verließen mich. „Lo siento", flüsterte er darauf, wollte meine Stirn küssen, doch unterließ es, als ich meinen Kopf zurückzog. Schwach nickte er nur, schloss die Tür hinter sich, was mir die Freiheit gab meinen Tränen freien Lauf zu lassen...

 Schwach nickte er nur, schloss die Tür hinter sich, was mir die Freiheit gab meinen Tränen freien Lauf zu lassen

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