𝟏𝟔 | 𝐒𝐞𝐥𝐭𝐬𝐚𝐦𝐞𝐬 𝐕𝐞𝐫𝐡𝐚𝐥𝐭𝐞𝐧

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E L E N A

Mein Brustkorb schmerzte in jeder noch so kleinen Pore meines Körpers und mein Körper fühlte sich nicht wie meiner an. Mein Hals war ausgetrocknet und mir gelang es bloß mit großer meine Augen zu öffnen und mich im Raum herum zu sehen. Mehrere Schläuche hingen an mir, eine Halskrause verwehrte mir einen Blick nach unten. Vorsichtig versuchte ich mich aufzurichten, spürte aber eine Hand an meiner Schulter und nahm wahr, wie an meine Seite gegriffen wurde.

„Du darfst dich nicht aufrichten."

Adrians Stimme weckte in mir einen Hoffnungsschimmer. Ich sah seine Hand über mein Kinn wandern, welches er nur ein klein wenig anhob, um mir ein Glas an die Lippen zu halten.

„Versuch einen Schluck zu nehmen."

Ich öffnete meine Lippen, nahm einen Schluck und seufzte durch diese kleine Flüssigkeitszunahme erleichtert auf.

„Du musst dich wieder hinlegen."

„Was ist passiert?", fragte ich, hielt seine Hand fest, als er sich von mir entfernen wollte. „Adrian?" Er schwieg, wollte sich wieder entfernen. „Wieso schaust du mir nicht in die Augen?"

„Ich muss deine Ärzte informieren, dass du hier bist." Er zog seine Hand aus meiner, seufzte und verließ das Zimmer kurz darauf.

Gequält sah ich ihm hinterher, hob meine Hand an, um mir an meine Brust zu fassen. Alles an mir fühlte sich seltsam an.

Adrian kam wieder hinein, würdigte mich wieder keines Blickes und wartete anscheinend nur auf die Ärzte, die sich nach einigen Minuten in den Raum begaben.

Wieso sah er mich nicht an? Sah ich so entstellt aus, dass er mich nicht einmal mehr ansehen konnte? Oder wie sollte ich das hier verstehen?

„Wie fühlen Sie sich?"

Ein älterer Mann kam in mein Sichtfeld und sah auf den Monitor neben mir. Ich räusperte mich und umfasste mit meiner linken Hand das Bettgerüst.

„Meine Brust schmerzt."

Er nickte und ließ die anderen Ärzte vor, die an mir verschiedene Tests ausführten und scheinbar zufrieden schienen.

„Wann kann sie wieder feste Nahrung zu sich nehmen?" Adrian umgriff meine Hand bei diesen Worten; sah mir aber wieder nicht in die Augen. Verflucht, was war hier los?

„In zwei bis drei Tagen. Es hängt ganz von der Stabilisation ihres Halswirbels ab." Adrian nickte, räusperte sich. „Kann ich dich kurz sprechen?"

Dich? Sie duzten sich?

„Adrian-"

„Sicher", murmelte er und entzog mir seine Hand wieder.

Was sollte das? Wieso benahm er sich so? Das war doch nicht normal.

„Adrian!"

„Nicht jetzt, Elena!", zischte er mich an und verließ kurz darauf den Raum. Irritiert sah ich ihm hinterher, richtete mich zischend auf und versuchte nach dem Wasserglas zu greifen. Als dieses aber zu Boden fiel, seufzte ich und ließ mich wieder nach hinten fallen; wartete darauf, dass er wieder zu mir kommen würde.

„Was wollte er von dir?", fragte ich, als dies der Fall war. „Adrian?"

„Was denn, Elena?", fragte er, schüttelte seinen Kopf, als er auf den Boden sah. „Was möchtest du wissen?"

„Wieso wollte er mit dir draußen sprechen?"

„Um mir zu sagen, dass ich dich nicht aufregen soll", antwortete er, setzte sich auf den Stuhl neben mich. „Tut dir nur deine Brust weh?"

Passion and Pain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt