𝟏𝟏 | 𝐄𝐧𝐭𝐭𝐚̈𝐮𝐬𝐜𝐡𝐮𝐧𝐠

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A D R I A N

Unsicherheit und Missgunst spiegelten sich in den Augen meiner Frau wider, desto länger sie meine Mutter und Ex-Frau ansah. Sie streichelte sich über ihren Oberarm, was mir die Erkenntnis gab, dass sie sich unwohl fühlte und offensichtlich nicht länger hier bleiben wollte. Es wäre ja auch zu schön gewesen, wenn weniges ein Tag so verlaufen würde, wie man es geplant hätte.

Ich sah zu meinem Vater, der meinen Blick offensichtlich zu verstehen schien, da er meine Mutter mit sich zog und sich an die Geschenke wendete.

„Eine halbe Stunde und wir sind hier weg. Ich verspreche es dir", sagte ich Elena leise zu, bewegte sie dazu, mit mir zu gehen und sich vor mich zu stellen. Schweigend legte ich meine Arme um ihren Bauch, küsste ihre Wange und sah anschließend zu meinen Eltern, die gerade nach unserem Geschenk greifen wollten.

„Pack doch bitte mein Geschenk zuerst aus", hörte ich Violas Stimme, sah aus diesem Grund zu ihr. Sie streichelte sich ihr schwarzes Haar zurück, verschränkte ihre Arme, als Mum sich tatsächlich ihr Geschenk griff und das Papier von diesem abzog.

„Mach dir nichts draus", flüsterte ich Elena zu, streichelte sanft über ihren Bauch, was sie nickenn ließ. Ihr Körper spannte sich allerdings kurz darauf wieder an und sie wendete ihren Blick zu Viola, die ein Lächeln auf ihren Lippen trug.

„Das ist doch ein schlechter Scherz", sagte sie, wollte sich losreißen, doch tat es nicht, als sich ein Lächeln auf die Lippen meiner Mutter legte und sich diese bedankte.

„Warte bitte noch."

„Sie... Sie hat dasselbe gekauft wie wir", schniefte sie, versuchte sich wieder loszureißen. „Ich... Ich kann das ni-"

„Oh", murmelte meine Mutter kurz darauf und sah zu uns. „Ihr habt ja dasselbe." Meine Frau drehte ihnen den Rücken zu. „Das... Das ist doch kein Problem. Sollte eins kaputtgehen, können wir ja das andere..."

„Da ist noch etwas anderes, Mum", wendete ich ein, hielt Elena weiter an mir. Mum nickte schwach, nahm den Umschlag heraus und schien für einen Moment erstaunt, bis sich ein mitleidendes Lächeln auf ihren Lippen bildete. „Liebling, das ist ja sehr nett gemeint, aber in dieser Woche findet doch das Jubiläum deines Vaters statt. Wir können dort nicht verreisen."

„Aber-"

Sie schüttelte ihren Kopf und ich schluckte, als sich Elena losriss und ins Haus lief. Verzweifelt sah ich ihr hinterher, spürte kurz darauf eine Hand an meiner.

„Mit mir wäre so etwas nie passiert", flüsterte mir Viola ins Ohr, was mich zur Seite sehen ließ. „Aber das ist ja auch kein Wunder, wenn man sich ein so junges Ding anschafft."

„Halt deinen gottverfluchten Mund, Viola!", fauchte ich und riss mich los. „Du! Du hast dich ihr gegenüber freundlich verhalten, nur um herauszufinden, was wir meinen Eltern schenken! Das ist nicht nur widerlich, das ist unter deinem Niveau, Viola!"

„Du willst mir etwas von Niveau erzählen, Adrian? Ausgerechnet du, der sich eine Frau geholt hat, die-"

„Spar es dir einfach", zischte ich, ging ins Haus und suchte nach Elena; fand sie kurz darauf in der Küche an einer Weinflasche vor.

„Wir haben ausgemacht, dass du nicht mehr so viel trinkst", sagte ich leise und nahm ihr die Flasche ab. „Lass dich von sowas nicht heruntermachen, Elena. Sie verdient diesen Triumph nicht."

„Sie hatte bereits einen, da schadet ihr dieser auch nicht." Sie seufzte und wischte sich über ihr Gesicht. „Können wir nach Hause?"

„Wir können alles, was du willst", sagte ich, streichelte ihr Haar zurück und stellte die Flasche zurück.

Passion and Pain Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt