Kapitel 37

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Gwendolyn P.O.V

Ich war mittlerweile schon eine Woche wieder in London. Jeden Morgen weckte mich Grace, um mich in die Schule zu schicken. Körperlich war ich dort auch anwesend, aber in Gedanken war ich die ganze Zeit in Berlin bei meiner Familie und meinen Freunden. Ich vermisste sie alle so sehr!
Nach der Schule schrieb ich die ganze Fahrt mit Gideon. Leider war Charlotte fast rund um die Uhr bei mir. Sie meinte, sie wolle nur nett sein und mir den 'Neuanfang' erleichtern. Aber ich glaube, dass Grace sie beauftragt hat, für mich den 'Babysitter' zu spielen. Wahrscheinlich bekommt sie dafür auch noch Geld.
Ich war wie eine Hülle, mein Inneres ist wie leer gefegt. Alles was ich mache, mache ich nur halb. Die andere Hälfte war immer bei Gideon.
Zuhause aß ich kaum etwas. Grace wollte mir zwar immer etwas geben, aber ich lehnte jedes Mal ab. Nur wenn ich alleine war, aß ich eine Kleinigkeit.
Jeden Abend telefonierte ich mit Gideon. Wir redeten oft stundenlangüber irgendetwas, weil wir es nicht schafften, das Telefonat zu beenden. Wenn wir es dann endlich geschafft hatten, lag ich auf meinem Bett und starrte die Decke an. Ich kannte das Muster mittlerweile auswendig.
Tagsüber war ich total müde, aber wenn ich dann abends in meinem Bett lag und schlafen sollte, war ich wieder hellwach.
Ich lag da und wünschte mir, ich wäre in Berlin. Stundenlang lag ich wach und weinte. Irgendwann hatte ich keine Tränen mehr, aber ich weinte still weiter, bis ich schließlich völlig fertig einschlief. Nur um am nächsten Morgen mit dem gleichen Elend zu beginnen und abends aufzuhören.
Jeder Tag kam mir vor, wie eine Ewigkeit. Jede Minute zog sich so lang, wie eine Stunde und mit jeder Sekunde, die verging, starb ich innerlich ein Stückchen mehr. Es würde sicherlich nicht mehr lange dauerm, bis ich wirklich nur noch eine leblose Hülle war.
Der einzige Lichtblick war das tägliche Telefonat mit Gideon. Doch danach wurdd mir immer stärker bewusst, dass ich nicht bei ihm sein kann. Ich kann ihn nicht in meine Arme schließen, nicht sein Lachen hören, wenn er glücklich ist und nicht seine Lippen spüren, wenn er mich küsst.
Er könnte mich von meinem Leid befreien, indem er zu mich kommt und mich mitnimmt. Aberdas ist unmöglich, solange Grace das Sorgerecht für mich hat. Und bis zu meinem 18. Geburtstag zu warten, würde noch Jahre dauern. Bis dahin würde ich es nicht mehr aushalten.
Ich wünschte mir so sehr, dass ich endlich wieder bei meiner Familie, meinen Freunden und vorallem bei Gideon sein kann!

Hey ihr Lieben.
Hier ist das nächste Kapitel. Hoffentlich gefällt es euch. Wir würden uns freuen, wenn ihr votet und kommentiert.
Eure Lisa und Annika♡

Mein turbolentes Leben~ eine Rubinrot FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt