5|like stars in the nightsky

137 6 6
                                    

Saphira

Im Training war ich eine einzige Katastrophe. Ich wurde die ganze Zeit von Cayden abgelenkt, der mir immer wieder bedeutungsschwere Blicke zugeworfen hat. Außerdem ist es ziemlich schwer, jemanden zu ignorieren, wenn der Körper genau fühlt, dass derjenige nur wenige Meter von einem entfernt ist. Es ist, als würde mein Körper wissen, wo genau Cayden ist, was er gerade macht und wie er sich bewegt. So sehr bin ich schon auf ihn gepolt.

Als ich endlich in die kühlere Spätnachmittagsluft trete, atme ich tief durch, als ich sehe, dass Cayden an der Wand lehnt und auf mich wartet. Gerade tippt er auf seinem Handy herum und ich komme nicht drum rum mich zu fragen, ob es wohl Caroline ist.

Aber dann hebt er den Blick, obwohl ich noch nicht auf mich aufmerksam gemacht habe. Ein Lächeln breitet sich auf seinem Gesicht aus. „Hallo, Schönheit. Na?"

Ich werde rot und senke den Kopf, um mein Grinsen zu verstecken.

„Du warst heute übrigens hervorragend in Mathe und dem Training. Einfach klasse, Darling." Er legt seinen Arm um mich.

Daraufhin kassiert er einen Stoß in seine Seite von mir, denn ich war das genaue Gegenteil. In Mathe war ich so schlecht wie ein Kind im Kindergarten mit dem Stoff der fünften Klasse und mit meiner Leistung beim Training heute hätte ich es nicht mal beim Vortanzen ins Team geschafft. „Haha. Ja genau."

Cayden wuschelt mir daraufhin durch die Haare, hinterher gehen wir weiter zu seinem Rolls Royce.

Sobald wir durch die Türe kommen, stürmt eine ziemlich aufgeregte Claire auf uns zu. „Cayden!", ruft sie und wirft sich ihm in die Arme. Dieser fängt sie mit einer Leichtigkeit auf, als hätte er es sein ganzes Leben schon getan. Ein Stich durchfährt mein Herz bei dem Anblick, denn ich muss unfreiwillig an Caroline und das Baby denken. Dass Cayden bald genauso mit seinem eigenen Kind herum spielen wird wie mit Claire gerade.

„Hallo, kleine Meerjungfrau. Na, wie geht's?" Er setzt sie sich bequemer auf den Arm.

Meine kleine Schwester krallt sich seine Cap und setzt sie sich auf, woraufhin sie kichert. „Gut. Ich habe heute gemalt und Puzzle gemacht." Jetzt muss ich an meine Eltern denken und wie wir gemeinsam das Puzzle gemacht haben, von dem ich anschließend das fehlende Teil im Zimmer gefunden habe.

„Wow. Das klingt ja toll. Willst du mir das zeigen?" Sobald Claire begeistert nickt, setzt er sie ab und schon düst sie los. Cayden stolpert hinter ihr her, da sie seine Hand nicht loslässt. Ich muss mir ein Grinsen verkneifen und zucke bloß mit den Schultern.

Nachdem Claire uns ihre Bilder gezeigt hat – eine Giraffe, die wie ein Hund aussieht, ein lila Elefant mit viel zu großen Ohren und eine Meerjungfrau – gehen Cayden und ich hoch in mein Zimmer. Auf der Treppe greift er nach meiner Hand. Sofort verflechte ich meine Finger mit seinen.

„Also." Ich setze mich auf das Sofa und warte, bis Cayden sich zu mir gesellt. „Caroline ist wieder da", beginne ich.

Die ganze Zeit war er ruhig, gelassen sogar, als hätten wir nichts zu befürchten. Bis jetzt. Jetzt sieht er ziemlich angespannt aus. Als würde er jeden Moment aus meinem Zimmer verschwinden wollen.

„Ja." Seufzend setzt er sich neben mich, dreht sich aber so, dass wir uns anschauen können. „Sie ist wieder da, das ändert aber nichts an meinen Gefühlen für dich, Saphira." Er greift nach meiner Hand. „Ich liebe dich so sehr, dass ich es gar nicht beschreiben kann. Ich liebe dich so sehr, dass es mich manchmal umhaut. Ich kann ohne dich nicht mehr atmen. Scheiße, ohne dich macht nichts mehr Sinn."

Ich kämpfe gegen die aufsteigenden Tränen an.

„Ich brauche dich, Saphira. Und ich meine nicht auf sexueller Ebene. Ich brauche dich wie die Luft zum Atmen. Ich brauche dich so sicher, wie die Sterne sicher am Nachthimmel aufleuchten." Cayden streicht mir eine lose Strähne hinters Ohr. „Denn, Darling, du und ich? Wir sind do or die."

Ich kann nicht anders. Ich muss ihn einfach küssen.

Sanft schiebt er mich ein wenig von sich, um mich ansehen zu können. „Ich habe noch nie so etwas empfunden wie mit dir. Und das macht mir verdammt viel Angst. Ich glaube nicht, dass ich ohne dich überleben könnte, Juwelchen."

Ich schlucke meinen Kloß runter. „Ich liebe dich auch, Cayden. So sehr." Ich streichele seine Wange, woraufhin er die Augen schließt. „Aber du wirst Vater." Bis jetzt hat das noch niemand ausgesprochen, umso gewichtiger erscheinen die Worte nun. Zum ersten Mal sickert das Ausmaß der Situation zu uns durch. „Du wirst Vater, Cayden. Und ich will dir nicht im Weg stehen."

„Das ändert aber nichts an meinen Gefühlen für dich. Außer du sagst, du kannst das nicht mehr. Dann musst du nur etwas sagen und ich lasse dich in Ruhe. Ich erwarte von dir nicht, dass du bei mir bleibst. Natürlich wünsche ich es mir, aber ich würde auch verstehen, wenn du diese Verantwortung nicht auf dich nehmen möchtest. Völlig in Ordnung. Du musst nur etwas sagen. Ich denke, was ich sagen will, ist..." Er atmet tief ein und aus. „Du hast die Wahl. Du kannst gehen."

Jetzt, wo ich vor ihm sitze, wo er mir all diese Wörter sagt, wird mir klar, dass ich meine Entscheidung bereits in der Sekunde getroffen habe, als ich Caroline erblickt habe. Cayden hat sich in der Zwischenzeit vor mich gekniet und hält meine Hände fest. Als ich sie sanft aus seinem Griff löse, bricht sein Gesicht in sich zusammen. Doch ich habe nicht vor, sie endgültig wegzuziehen. Stattdessen lege ich sie auf beide Wangen und hebe seinen Kopf an, damit er mich ansieht. „Ich liebe dich, Cayden King. Und ich weiß nicht wie, aber ich weiß, dass wir das alles durchstehen werden."

Hoffnung blitzt in seinen Augen auf. „Also heißt das, du bleibst bei mir?"

Ich lächle und betrachte ihn, wie er so vor mir kniet. Mein Herz beginnt zu schlagen. Das Herz, was er langsam und mit viel Fürsorge zusammengesetzt hat. Ich nicke. Und weil ich denke, dass er es nochmal hören muss, sage ich deutlich: „Ja, ich bleibe bei dir, Cayden."

Ehe ich es mich versehe, liege ich in seinen Armen. Er hat sein Gesicht in meinem Hals vergraben, ich meins in seiner Schulter.

„Du, Cayden? Da ist noch etwas", sage ich vorsichtig.

Mit hochgezogenen Augenbrauen sieht er mich an. „Was ist da noch?"

„Eventuell habe ich alles Ryan erzählt."

Cayden reißt die Augen auf und will etwas erwidern, doch ich unterbreche ihn.

„Es tut mir leid. Aber bevor du etwas sagst, ich dachte, er wüsste es schon. Er hat mich gefragt, wie es mir geht, da habe ich vermutet, dass er es weiß und mich deshalb fragt. Es tut mir leid, es ist einfach so rausgeplatzt. Bitte sei nicht-"

In der nächsten Sekunde liegt Caydens Mund auf meinem. Ich lasse mich augenblicklich auf ihn sinken, mein Körper wird Wachs in seinen Händen und schmiegt sich wie der einer Katze an ihn.

Langsam löst er sich von mir. „Danke. Sonst hätte ich es machen müssen. Und ich wüsste nicht, wie ich es gemacht hätte." Er grinst mich schief an. „Aber ich denke, ich muss wieder zurück. Wahrscheinlich dreht er gerade durch." Cayden neigt seinen Kopf, gibt mir einen schnellen Kuss auf die Stirn und steht auf. „Sehen wir uns heute am Strand wieder?"

Ich nicke und kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Der Strand und der Nachthimmel. Unsere Zeit, unser Ort.

„Dann bis später, Darling." Dann geht er durch den Balkon nach draußen.

„Bis später, King."

---

Guten Morgen friends. Wie geht es euch?

Hach. Ich liebe die Szenen am Strand. Da sind sie ungestört und einfach nur Saphira und Cayden.


Ich wünsche euch noch einen schönen Start ins Wochenende. Ich gehe mich dann mal in Unikram vergraben🥺😭😅 (HELP)😂😂😂
Ok. Dann lesen wir uns morgen.

Xoxo, Nici

Desire-Deep as WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt