28|to be ok

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Saphira

In dieser Nacht liege ich wach im Bett, während ich der Uhrzeit dabei zusehe, wie sie stetig voranschreitet.

Meine Finger kribbeln, mein gesamter Körper will mich dazu bewegen, endlich aufzustehen und an den Strand zu gehen.

Weil er dort sein wird.

Und diese Tatsache lässt mich meine Decke fester umfassen. Bilder von ihm mit Claire tauchen vor meinem inneren Auge auf. Nur diesmal ist es nicht Claire, mit der er heiße Schokolade kauft, sondern sein und Carolines Baby.

Ich sollte aufhören, mich mit ihm zu treffen. Immer, wenn wir alleine sind, verfallen wir in alte Muster. Wir können uns nicht voneinander fernhalten. Wir scheinen uns ständig anzuziehen, ohne, dass wir etwas dagegen tun könnten. Wir sind machtlos gegen die Verbindung zwischen uns.

Deshalb muss ich eine Entscheidung treffen.

Ich werde nach wie vor für Cayden da sein, wann immer er mich braucht, aber ich werde mich nicht mehr in Situationen begeben, in denen ich mit ihm alleine bin. Also heißt es auch, meine nächtlichen Ausflüge an den Strand werden für die nächste Zeit ausfallen.

Denn ich weiß, dass ich nachgeben würde. Ich würde ihn nicht wieder zurückstoßen können, wenn er mich küssen wollen würde.

Entschlossen, mich von Cayden fernzuhalten, liege ich steif im Bett und zwinge mich, endlich einzuschlafen. Es funktioniert nur mäßig. Denn immer, wenn ich meine Augen schließe, sehe ich ihn. Je mehr ich versuche, nicht an ihn zu denken, desto mehr muss ich an ihn denken. Es ist zum Verrücktwerden.

Auch am nächsten Tag, als die Jungs wieder ein Spiel hatten, habe ich mein Möglichstes getan, um ihm aus dem Weg zu gehen.

Es bricht mir das Herz, in seiner Nähe zu sein. Und ich glaube, ein weiteres Mal werde ich es nicht überstehen, jemanden zu verlieren. Nicht, wenn es um ihn geht.

Auf dem Spielfeld nach dem Sieg trifft Caydens Blick wieder auf meinen, als hätte er nur darauf gewartet. Ich schnappe nach Luft. Als er einen Schritt auf mich zu macht, gehe ich einen zurück. Schnell wende ich mich an Elaine.

„Hey." Cayden taucht hinter uns auf und ein Schauer läuft mir den Rücken hinab.

Ich schließe die Augen, weil ich mit dem Rücken zu ihm stehe und er mein Gesicht somit nicht sehen kann.

Mein Herz pocht heftig. Es schmerzt, ihn nun nicht zu umarmen. Ich erinnere mich noch an das letzte Auswärtsspiel, wo er auf mich zu gerannt ist, um mich herumzuwirbeln.

Der Sauerstoff wird aus meiner Lunge gepresst, als mein Blick auf einen blonden Schopf in der Menge fällt, welcher sich gerade den Weg nach unten bahnt.

Ihr Bauch ist nun sichtbar, aber wegen des Hoodies fällt es gar nicht auf. Während sie die Stufen nach unten geht, folgen ihr alle Blicke. Die Leute beginnen zu flüstern und zu zeigen.

Einige der Blicke fallen auf mich. Ich erzittere.

„Saphira?" Cayden steht nun direkt hinter mir. So nah, dass ich seinen Atem auf meinem Hals spüren kann. „Juwelchen", wispert er. Sein Kosename streift heiß meine nackte Haut.

Ich ziehe die Schultern hoch und drehe mich abrupt um. Hastig sage ich: „Caroline kommt." Mit meinem Kopf deute ich in die Richtung. Sobald er in die Richtung sieht, wende ich mich von ihm ab und renne nach drinnen.

Meine Beine tragen mich zu den Umkleiden. Ich lasse die Türe zufallen, bevor ich mich mit bebenden Händen an diese lehne. Mein Herz rast und mein Brustkorb hebt sich sehr schnell. Auf zittrigen Beinen stoße ich mich von der Türe ab und gehe zu den Duschen.

Desire-Deep as WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt