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Saphira

Die Menge tobt. Die Leute rufen und schreien. Jubelrufe erklingen, sobald unsere Mannschaft wieder den Football besitzt.

Meine Mädels und ich stehen unten auf dem Feld und sehen dem Geschehen gebannt zu. Ich kann mir die Regeln immer noch nicht merken, aber es ist unglaublich spannend dabei zuzusehen, wie Ryan und Cayden übers Feld rennen.

Ein Spieler mit der Nummer 39 hat nun den Football und läuft damit zur Linie, um einen Touchdown einzuheimsen. Und es funktioniert. Jetzt sollten wir noch einen Versuch bekommen, den Football zwischen die Stangen der gegnerischen Mannschaft zu kicken. Auch das gelingt. Laut Elaine ist die Mannschaft diese Saison ziemlich stark. Nicht, dass sie vorher schlecht waren, nur zeigen sie diesmal wirklich Potenzial, die Championships zu gewinnen.

Meine Augen jedoch landen wie von selbst wieder bei der Nummer 17. Obwohl er so groß und sehr muskulös gebaut ist und die Ausrüstung nicht wenig wiegen muss, bewegt er sich so geschmeidig wie eine Katze auf der Jagd. Sofort erinnere ich mich noch an heute Morgen. Wie er mich fest gehalten hat. Es scheint, als könnten wir uns selbst in diesem bewusstlosen Zustand nicht voneinander fernhalten. Und ich frage mich, wieso ich dieser Anziehung überhaupt widerstehen möchte.

Dann kommen mir wieder Caydens Worte von gestern in den Sinn.

Aber ich will niemand anderen außer dir, Juwelchen. Ich brauche zum glücklich sein nur dich.

Er soll wieder mit Caroline zusammenkommen. Dann ist alles gelöst. Als wir nach unserem Gespräch wieder oben waren, hat sich mein Herz immer noch so schwer angefühlt. Es war, als hätte ich es erneut rausgerissen. Ich habe mich so ausgelaugt gefühlt.

Auch heute Morgen beim Frühstück konnte er seine Finger nicht bei sich behalten. Zum Glück waren seine Eltern übers Wochenende verreist, sodass außer mir nur noch Nic und Ryan in der Küche waren.

Die letzten zwei Minuten des Spiels haben angeschlagen. Wir führen zwar mit acht Punkten Vorsprung, dennoch kann ich nicht stillhalten, als Cayden sich den Football unter seinen Arm klemmt und losstürmt. Er passt an einen Spieler, von dem ich glaube, dass es Kerem ist, kann mir aber nicht sicher sein. Gemeinsam rennen sie quer übers Feld und Kerem stößt einen Spieler der anderen Mannschaft aus dem Weg, sodass er wieder an Cayden passen kann. Dieser fängt ihn mit Leichtigkeit, woraufhin er noch einmal an Schnelligkeit zulegt. Er fliegt regelrecht übers Feld.

In den letzten fünf Sekunden hat er es fast geschafft. Gegnerische Spieler rennen auf ihn zu, wollen ihm den Football wegnehmen, aber unser Team wehrt sie erfolgreich ab. Cayden springt ab und landet mit dem Football in den Händen in der gegnerischen Endzone.

Die Leute springen auf, jubeln, die meisten allerdings buhen uns aus, weil ihr Team nicht gewonnen hat. Aber das schert uns herzlichst wenig. Ist halt der Nachteil an einem Auswärtsspiel. Wir Cheerleader machen Luftsprünge, einige machen Saltos und wieder andere Räder. Ich hüpfe auf und ab und kann meinen Blick nicht von Cayden lösen. Alle seine Kollegen raufen sich zusammen, klatschen sich gegenseitig ab, dann lösen sich einige aus der Gruppe und laufen auf ein paar der Cheerleader zu. Freundinnen wahrscheinlich.

Was ich nicht erwartet hätte, ist, dass Cayden ebenfalls zu uns rüber joggt. Er nimmt seinen Helm ab, welchen er ablegt, sobald er vor mir zum Stehen gekommen ist. Er strahlt übers ganze Gesicht. Verständlich, denn sie haben sich soeben für die Championship Games qualifiziert.

Im nächsten Moment schlingt er seine Arme um mich und wirbelt mich herum. Ich kann die Blicke der anderen Mädchen förmlich spüren, doch ich konzentriere mich einzig und alleine auf Cayden.

Desire-Deep as WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt