Desire-Deep as Water

22|moment of weakness

Saphira

Es ist Mittwoch. Die letzten Tage sind wie im Flug bei mir vergangen. Die Weihnachtsferien stehen bevor, was bedeutet, dass es jede Menge Tests hagelt. Ich bin sehr beschäftigt mit lernen und an Cayden zu denken, für Claire da zu sein, versuchen nicht an Cayden zu denken, gleichzeitig versuche ich mit Elaine Zeit zu verbringen und alle Gedanken an Cayden aus meinem Kopf zu verbannen.

Ich muss jedes Mal an den Abend am Freitag und Samstagmorgen denken. Wie gut es sich angefühlt hat, wieder neben ihm aufzuwachen. Aber wenn es doch das Richtige war, warum tut es dann so verdammt weh?

Immer wenn ich mit Cayden in einem Kurs sitze, bin ich mir seiner Präsenz neben mir nur allzu bewusst. Seit dem Wochenende schafft er es nämlich wieder einen Platz neben mir zu ergattern. Und das führt bei mir zu ernstzunehmenden Problemen. Ich kann mich nicht mehr konzentrieren, vor allem wenn er mich die ganze Zeit über anschaut. Und wenn ich mich bücke oder wir eine Partnerarbeit aufgebrummt bekommen, findet er Wege, mich zu berühren.

So auch jetzt. Mir ist eben mein Stift runtergefallen, doch ehe ich ihn aufheben konnte, hat Cayden sich bereits zu mir rüber gelehnt. Als er den Stift aufhebt, lässt er seine Finger auf meinen Beinen spielen, was bei mir zu Gänsehaut führt.

Ich bedanke mich leise, bevor er sich in seinem Stuhl zurücklehnt und dem Lehrer lauscht.

Nachdem der Gong uns erlöst hat, packe ich meine Sachen zusammen. Zu meiner Erleichterung wartet Cayden nicht auf mich, denn er schultert seinen Rucksack und streicht mir über die Schulter, sodass ich zu ihm aufblicke. Er wirft mir ein umwerfendes Lächeln zu. „Bis später. Ich treffe mich noch mit Wyatt."

„Ok." Ich räuspere mich. „Bis dann."

Dann ist er auch schon verschwunden.

Elaine wartet bereits vor meinem Spind auf mich, wie jedes Mal vor der Pause.

„Hi." Freudig lächelt sie mich an und durch ihren Körper geht eine Art Ruck, weshalb ihre braunen Locken leicht wippen. Heute hat sie ihre Haare offen, aber ihre Lippen ziert immer noch die typisch rote Farbe.

Auch ich grüße sie, bevor sie mich in eine Umarmung zieht.

„Weißt du, was ich mir neulich gedacht habe?", beginnt sie, während ich meine Bücher in den Spind einräume.

„Ne. Was?"

„Einen Filmabend. Wir brauchen dringend wieder einen Filmabend. Mit all diesem Lernen müssen wir uns auch mal entspannen, oder etwa nicht?"

Ich fluche, weil mir die Bücher in meinem Spind in eine liegende Position gerutscht sind. Nachdem ich das gerichtet habe, wende ich mich wieder Elaine zu. „Ja. Du hast recht." Ich stelle das letzte Buch hinein. „Wir brauchen wirklich wieder einen Abend für uns. Ohne Schule oder so. Ein Filmabend ist genau das Richtige."

„Filmabend?", ertönt auf einmal eine Stimme neben Elaine und mir.

Vor Schreck knalle ich die Türe zu. Ich zucke zusammen, ehe ich herumwirbele. Cayden steht neben uns und grinst uns amüsiert an. „Wolltest du dich nicht eigentlich mit Wyatt treffen?", piepse ich.

Er jedoch deutet nur hinter sich. Als ich seinem Blick folge, sehe ich dort Wyatt mit Ryan und Nic stehen, die die Szene nur grinsend beobachten.

„Oh."

Elaine muss sich ein Lachen verkneifen, wofür ich sie am liebsten in die Schulter geboxt hätte.

„Also." Er verschränkt die Arme vor der Brust, wodurch sein Bizeps nur noch deutlicher hervorgehoben wird. Sein weißes Hemd schmiegt sich göttlich um seine breiten Schultern und spannt sich um seine Arme. „Ich habe etwas vom Filmabend gehört? Sind wir auch eingeladen?"