21|loosing you

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Saphira

Ich öffne die Augen. Mir ist viel zu heiß. Blinzelnd versuche ich gegen das hineinscheinende Licht anzukommen, lasse meinen Kopf aber wieder erschöpft nach hinten fallen.

Langsam werde ich mir meiner Umgebung bewusst. Ich bin nicht in meinem Zimmer, so viel steht fest. Und dann wird mir wieder mit einem Schlag bewusst, wo genau ich mich befinde. Mein Herz beginnt zu rasen, als ich die Ursache der Hitze identifiziere. Cayden hat seinen Arm um mich gelegt. Sein warmer Körper presst sich von hinten an mich, sein Gesicht ist in meinen Haaren vergraben, weshalb sein Atem auf meinen Nacken trifft, weswegen Gänsehaut meinen Körper überzieht.

Wie sehr habe ich ihn vermisst. Und jetzt so mit ihm aufzuwachen, nach allem, was war, lässt mich den Verlust nur noch mehr spüren.

Die Gefühle überwältigen mich. Der Kloß in meinem Hals lässt keinen Sauerstoff mehr in meine Lunge und mein Herz schmerzt. Unnachgiebig schneiden die Scherben in den Muskel, lassen mich von innen heraus bluten.

Um Cayden nicht zu wecken, möchte ich mein Gesicht im Kissen vergraben. Aber durch die Bewegung hat sich mein Körper etwas mehr von ihm weggelehnt. Und als ich spüre, wie seine Hand sich nach vorne um meinen Bauch schlingt und mich wieder zurück an seinen nackten Oberkörper zieht, bricht der Damm. Ich versuche zwar verzweifelt die Tränen wegzublinzeln, aber es hilft nichts. Sobald sich eine aus meinem Wimpernkranz gelöst hat, folgen die nächsten.

In mir breitet sich ein unsäglicher Schmerz aus, weil ich weiß, dass ich das nicht haben kann. Ich weiß, ich werde wahrscheinlich nie mehr so mit Cayden aufwachen, ihn nie mehr küssen. Ich fühle mich verloren, so leer. Es ist, als hätte jemand ein großes Teil meines Herzens rausgerissen.

Und wieder jemand, den ich verliere, nachdem ich ihn an mich rangelassen habe. Aber egal. Ich bin das schon gewöhnt.

Ich blinzele die Tränen weg, aber ich drohe zu ersticken. Ich bekomme keine Luft mehr. Ich werde Cayden verlieren, endgültig. Und ich kann nichts dagegen tun. Ich ertrinke im Gefühl der Hilflosigkeit, während ich versuche, so leise wie möglich zu sein, um Cayden nicht zu stören. Also wende ich meinen Kopf dem Kissen zu und lege eine Hand seitlich an mein Gesicht. Dann lasse ich mich für einen Moment gehen.

Wenig später spüre ich, wie Caydens Hand sich ein weiteres Mal bewegt, bis sie mich schließlich gänzlich an seinen Körper zieht.

Ich presse meinen Mund zusammen.

Dann spüre ich, wie seine Lippen meine Schultern erkunden.

Ich will schon genüsslich die Augen schließen, halte mich aber davon ab.

„Guten Morgen, Juwelchen", wispert er an meiner Haut.

In meiner Brust wird es eng und ich presse meine Lippen noch mehr zusammen, sodass es schmerzt.

Aber scheinbar habe ich doch irgendein Geräusch von mir gegeben, denn im nächsten Moment hat Cayden mich schon auf den Rücken gedreht. Er selber stützt sich seitlich auf seinem Ellenbogen ab, um mich ansehen zu können.

Ich versuche erst mich zu wehren, doch seine Finger an meinem Kinn zwingen mich, ihn anzusehen. Durch meinen Tränenschleier hinweg kann ich seinen bestürzten Gesichtsausdruck sehen.

Mit seinem Daumen versucht er mir die Tränen wegzuwischen, jedoch laufen ständig neue über meine Wangen. „Saphira, Juwelchen, was ist denn los?"

Sein Kosename für mich lässt mich für eine Sekunde die Augen schließen.

Ein weiteres Mal fährt sein Daumen über mein Gesicht. „Hey", sagt er, so sanft, dass es beinahe wehtut.

Ich versuche die Tränen erneut wegzublinzeln. Irgendwann funktioniert das auch, jedoch schniefe ich jetzt ein wenig.

Desire-Deep as WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt