8|peace of mind

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Cayden

Der Staub wirbelt um mich herum und die trockenen Pflanzen schnellen nur so an mir vorbei, während ich mein Motorrad die Santa Monica Mountains rauf jage. Nach dem Gespräch mit Caroline habe ich erstmal einen Moment Ruhe dringend nötig. Oben angekommen, stelle ich meine Maschine ab und schwinge mein Bein auf die andere Seite. Der Boden unter meinen Füßen knirscht und das vertraute Gefühl der Unbeschwertheit erfüllt mich.

Ich gehe zu meinem Platz, an welchem ich mich niederlasse. Ich lege mich auf den Boden, der trotz der Jahreszeit noch sehr warm ist, meine Arme verschränke ich hinter meinem Kopf. Ich schließe die Augen und lasse ein Seufzen los. Augenblicklich kriecht die Ruhe in meine Muskeln und meinen Kopf.

Plötzlich spüre ich eine Hand, die mein Gesicht nachfährt. Ich schrecke hoch. Scheinbar bin ich eingenickt. Ich blinzele gegen das grelle Licht der Sonne an und erkenne schemenhaft eine Gestalt über mir. Sobald sich meine Augen wieder mehr fokussieren können, mache ich Saphira aus. Sie kniet neben mir und betrachtet mich mit gerunzelter Stirn.

Ich schieße hoch und bevor ich überlegen kann, schlinge ich meine Arme um sie. Sie landet mit einem überraschten Laut in meinem Schoß, schmiegt sich doch in der nächsten Sekunde an mich.

Ihr Duft steigt mir in die Nase und ich vergrabe mein Gesicht in ihren Haaren, die sie offen trägt. Ich seufze und spüre, wie ich nun endgültig zur Ruhe kommen kann.

Für einen Moment bleiben wir so sitzen, dann lehne ich mich ein wenig zurück, sodass ich sie ansehen kann. „Was machst du hier? Und wie hast du mich gefunden?" Ich bin nicht wütend oder dergleichen, nur überrascht. Ich bin sogar sehr erfreut, sie hier an meinem Ort zu wissen.

Saphira blickt auf ihren Schoß, bevor sie kleinlaut antwortet: „Lydia hat mich hergefahren. Ich habe mir Sorgen um dich gemacht." Jetzt blickt sie wieder zu mir auf. „Ich meine, du hast gesagt, du triffst dich mit Caroline und ich weiß, sie ist deine Ex und hat dich ziemlich verletzt. Dann musste ich dran denken, wie du vielleicht einen Unfall gehabt hast. Ich habe immer auf mein Handy geschaut, doch du hast nicht geschrieben und dann war es fast schon Abend und du warst immer noch nicht zu Hause laut Ryan. Dann bin ich rüber zu euch und Lydia hat mich hierher gefahren. Bitte sei nicht sauer auf uns. Wir haben uns nur Sorgen um dich gemacht." Zum Ende hin wird sie immer leiser, doch davor hat sie ohne Punkt und Komma gesprochen, weswegen ich mir ein Grinsen verkneifen muss.

Ich kann gegen das Bedürfnis, sie zu küssen, nicht ankommen und drehe sie mit zwei Fingern unterm Kinn zu mir, bevor ich meine Lippen auf ihre presse. Sanft küsse ich sie, übe nur leichten Druck aus. Dann lege ich meine Hand auf ihre Wange, wobei mein Daumen auf ihrem Hals ruht und rauf zu ihrer Unterlippe fährt. Ich fahre über diese und spüre, wie Saphira unter mir erzittert.

Obwohl der Kuss so kurz war, bin ich außer Atem. Für einen Moment sehe ich ihr nur in die Augen. „Ich bin froh, dass du hier bist", eröffne ich lächelnd.

Es scheint, als würde eine Last von ihren Schultern fallen und sie entspannt sich sichtlich in meinen Armen. „Wirklich?"

Ich lege meine Stirn an ihre und schließe die Augen, nach wie vor ein seliges Lächeln auf den Lippen. „Ja. Wirklich, Juwelchen." Ich kann mir nicht vorstellen, wie ich die kommende Zeit ohne sie an meiner Seite überstehen würde. Umso dankbarer bin ich, dass sie nach dem Gespräch mit Caroline zu mir gekommen ist. „Saphira?"

„Hm?"

Ich lehne mich ein weiteres Mal zurück, was ihr die Möglichkeit gibt, ihre Beine links und rechts von mir zu platzieren, damit sie mich ansehen kann. „Ich muss dir etwas zeigen." Ich weiß nicht, wieso, aber ich habe das unglaubliche Bedürfnis, ihr diese eine Sache zu erzählen. Ich will, dass sie ein Teil davon ist. Sie war schließlich diejenige, die mich dazu überredet hat, für das Baby da zu sein. Ohne sie wäre ich durchgedreht. Ich hätte Caroline wieder weggeschickt, und somit die Chance darauf, Vater zu werden. Vorher muss ich aber sicher gehen, dass sie damit vollkommen einverstanden ist, deswegen frage ich: „Wie viel willst du über Caroline, das Baby und mich wissen?"

Desire-Deep as WaterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt