Laura POV:
„Ach ja, als du vorhin weg warst, habe ich mit meiner Mutter telefoniert wegen Singapur. Sie hat sofort zugestimmt. Sie würde Isabella von Freitag bis Montag nehmen. Aber ich bleibe von Donnerstag auf Freitag mit der Kleinen bei meinen Eltern. Glaubst du, ich kann auch von Bologna weg fliegen?", schilderte ich die Situation. „Natürlich, ich muss es nur rechtzeitig wissen." „Gut, dann... Was wollen wir heute unternehmen?", wollte ich wissen. „Hast du vielleicht Lust, mit mir Kart fahren zu gehen?" Verlockendes Angebot. „Um dich verlieren zu sehen?", meinte ich sarkastisch. „Hey!", beschwerte er sich. „Ich weiß doch, dass du mich um Sekunden pro Runde schlagen wirst. Ich gönne dir deinen Max Verstappen-Moment", zwinkerte ich. „Willst du jetzt oder nicht? Bella kann uns zusehen, wenn Arthur oder Lorenzo auch kommen." „Natürlich will ich, aber ich brauche ein passendes Outfit", entgegnete ich und ging in mein Schlafzimmer, wobei Charles vor der Tür stehen blieb. „Du kannst ruhig hereinkommen!", lachte ich augenrollend und er trat in mein Schlafzimmer ein, wo ich aus dem Schrank alle möglichen Sportsachen herauskramte. „Was zieht man denn noch gleich zum Kart fahren an?", dachte ich laut. „Am besten eine dünne Schicht, weil du ja darüber noch einen Rennanzug anziehst. Und für die Hinfahrt am besten einen dickeren Pullover", erklärte mir der Rennfahrer. „Na gut, dann weiß ich schon, was ich anziehen werde. Husch husch, draußen warten!", kicherte ich und als die Tür zu war, hörte ich, wie Charles mit Isabella spielte und schüttelte grinsend den Kopf.
Ich entschied mich für einen violetten Sport-BH mit einer schwarzen Sportleggings. Darüber zog ich ein schwarzes Shirt an, das ich mal vor einigen Jahren selbst bedruckt hatte und flocht mir meine Haare zu einem französischen Zopf. Dann kam ich aus dem Schlafzimmer. „Bin fertig!", rief ich in den Raum, unwissend darüber, wo sich meine Tochter und mein... was auch immer er jetzt war... befanden. Ich hörte Isabellas kleine Füße auf dem Parkett in meine Richtung tapsen. „Mama!", rief sie und umarmte mein rechtes Bein. „Meine Prinzessin!", lachte ich und hob sie hoch. „Steht dir gut!", meinte Charles, der sich vom Sofa umgedreht hatte. „Dankeschön! Ich gehe Bella fertig anziehen, dann können wir los", gab ich ihm Bescheid. „Alles klar, Arthur meinte, er würde auch kommen", erklärte der Monegasse. Ich nickte und ging in Isabellas Zimmer, um sie fertig anzuziehen. Ein Pullover und eine Strumpfhose waren heute Pflicht. Es war zwar sonnig, aber nicht sehr warm. „Können wir los?", sagte ich in Charles' Richtung. „Ja, aber nicht bevor du nicht irgendeine zweite Schicht anziehst. Sonst wirst du krank. Hier!" Ohne mit der Wimper zu zucken, zog er seinen Pullover aus. Dabei rutschte sein Shirt darunter etwas hoch und ich konnte (auch wenn ich das nicht wollen würde, das war gelogen) einen kurzen Blick auf seinen Oberkörper erhaschen. Was ich da für diese paar Sekunden sah, fand ich bei Gott nicht schlecht. Jedoch wurde ich von ihm aus meinen Gedanken gerissen, weil er mir seinen Pullover überreichte, den ich dann anzog. „Ja und du?", fragte ich und deutete mit dem Kopf auf ihn. „Jacke ist bei mir im Auto." War ja nicht so, als hätte ich keine Jacke zu Hause, aber er hätte wahrscheinlich kein Nein akzeptiert.
Ich packte noch kurz einen Rucksack mit Zeug für Isabella und zusammen verließen wir die Wohnung. Isabella und ich begleiteten Charles noch bis zu seinem Auto und stiegen dann in mein Auto, einen grauen Audi S3. Dann fuhren wir Charles hinterher bis nach Nizza, wo sich die Kartstrecke befand, bei der wir uns treffen wollten. Dort angekommen stieg ein wenig meine Nervosität, da ich gegen einen Profi fahren musste.
„Kann ich dir irgendwie helfen?", erschreckte Charles mich, als ich gerade Isabella aus ihrem Kindersitz holte. Ich zuckte zusammen und hielt mir die Hand an die Brust. „Mensch, mach das nie wieder, ja? Meine Güte! Kannst du mir bitte Isabellas Kinderwagen aus dem Kofferraum holen?" „Sicher doch!", lachte er und holte den Wagen aus dem Auto. „Und wie bekomme ich dieses Ding jetzt aufgeklappt?" „Am Griff ein Mal fest ziehen und das Teil entfaltet sich von selbst." Ich nahm meine Tochter aus dem Autositz und setzte sie in den Kinderwagen, nahm den Rucksack mit und schloss das Auto ab, während Charles Isabella Richtung Eingang schob. Dort wartete Arthur auf uns. „Wann bist du bitteschön Papa geworden?", spielte der jüngste Leclerc auf den Kinderwagen, den er schob, an. Charles wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, da kam ich ihm zuvor. „Seit Bella sich den Kerl ausgesucht hat. Und sind wir mal ehrlich, wer kann ihm schon widerstehen?", lachte ich und umarmte ihn. Charles schien von dieser Antwort etwas überrascht zu sein und legte kichernd seinen Arm um meine Schultern. „Neidisch?", fügte dieser noch hinzu. „Definitiv", kam es von Arthur und wir betraten das Gebäude. An der Wand vor uns im Eingangsbereich hingen viele Bilder von Kindern, die hier Kartrennen gefahren sind. Etwas gedankenverloren schaute ich mir die Bilder an, bis Charles mich plötzlich aus den Gedanken riss. „Da bin ich auch drauf!", flüsterte er von hinten. „Wenn du mich noch ein Mal so erschrickst, bekommst du eine Backpfeife!", lachte ich. „Entschuldige, das war wirklich keine Absicht", meinte Charles und zeigte auf das Bild, auf dem er selbst auch drauf war. „Das sieht ja süß aus! Sind da auch andere Leute drauf, die jetzt in der Formel 1 sind?" „Ja, den hier kennst du vielleicht auch", meinte er und deutete auf das Kind, das neben ihm auf dem Podium stand. „Sieht ganz nach Pierre aus. Oh Gott, Jungs! Dieser Haarschnitt! Göttlicher Anblick!", machte ich mich über die Frisuren der beiden lustig. „Tja damals...", stieg Charles mit ein.
„Charles, mon petit garçon!", rief plötzlich eine Stimme hinter uns. Der Mann, der auf uns zu kam, umarmte Charles herzlich. „Philippe, schön dich zu sehen. Das ist Laura und sie hat uns eine Nachwuchsfahrerin mitgebracht", zwinkerte er und Philippe machte einen Schritt auf mich zu, um mir die Hand zu schütteln, bevor er Isabella im Kinderwagen ansah. „Hallo, ich bin Philippe, freut mich seht! Sie sieht schon aus, wie eine kleine Rennfahrerin. Aber ich glaube eher, dass hier die Großen heute fahren werden. Tutur, fährst du auch?", meinte er in Arthurs Richtung. „Wenn mich wer vom Babysitter-Posten dann ablöst?", kicherte dieser. „Klar, ich nehme sie dir wieder ab, wenn du fahren möchtest", meldete ich mich sofort. „Aber jetzt fahr erst mal du mit Charles", zwinkerte Arthur und ich verdrehte die Augen.
Nach der kurzen Einweisung, die nicht mehr von Philippe, sondern eher von Charles abgehalten wurde, bekam ich einen etwas zu großen Rennanzug und einen schwarzen Helm in die Hand gedrückt. Alles angezogen und etwa zehn Minuten später stand ein perfekt gekleideter Charles, wie er es an den Wochenenden auch immer war, mit Rennanzug und allem drum und dran vor mir. „Wusste nicht, dass wir das so ernst nehmen", scherzte ich. „Ich find's lustig", zwinkerte Charles (obwohl er das eigentlich nicht gut konnte, sah es trotzdem süß aus) und ging zu seinem Kart mit, wie sollte es anders sein, der Nummer 16. Ich bekam das mit der 17. „Du darfst das Kart von Jules fahren, er hatte immer die 17." Fast schon ehrfürchtig stieg ich ein und machte es mir halbwegs auf dem Sitzbequem. Charles schnallte mich an und ich klappte mein Visier herunter. Irgendwie war ich jetzt doch nervöser, als ich es vorhin gedacht hatte.
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Race Track Love
FanfictionCharles Leclerc hat ein sehr aufregendes Leben, in dem seine Fans eine große Rolle spielen. Doch die Eifersucht seiner Freundin Alexandra spielt ihm dabei nicht gut in die Karten. In Monza verguckt er sich in eine Frau aus dem Publikum in der Fanzon...